Universität Wien

170998 UE Medienästhetik im Alltagseinsatz (2018W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich.

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Es kann sich nur anmelden, wer bereits erfolgreich eine Vorlesung im Erweiterungscurriculum besucht hat.

Dies ist für Studierende der Theater-, Film- und Medienwissenschaft allerdings nicht möglich.

https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/studien/ec-medienaesthetik/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 10.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 17.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 24.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 31.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 07.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 14.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 21.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 28.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 05.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 12.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 09.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 16.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 23.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Mittwoch 30.01. 13:15 - 18:15 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALT

Kafka in einem Brief: »Das Dasein des Schriftstellers ist wirklich vom Schreibtisch abhängig, er darf sich eigentlich, wenn er dem Irrsinn entgehen will, niemals vom Schreibtisch entfernen, mit den Zähnen muss er sich festhalten.« Jelinek bezeichnet sich selbst als »Schreibtischtäterin«. Sybille Berg kettet sich an ihr Stehpult: »Tagelang kann ich auf der Suche nach dem einen richtigen Wort zubringen. Ich esse dann nicht. Trete nicht aus.« Und Thomas Manns berühmten Mahagonischreibtisch wurde ein ganzes Buch gewidmet. Die Anekdotenliste von der innigen Beziehung von AutorIn zu Tisch ist lang. Denkt man an die Produktionsbedingungen von Literatur, so stellt man sich die/den AutorIn in der Regel am Schreibtisch vor. Instrumentarium: ein Stapel weißer Blätter, Gänsekiel und Tintenfass. Modernisiert: ein Laptop mit Internetzugang. Der Schreibtisch bleibt die versinnbildlichte Produktionsstätte der Weltliteratur. Doch wer sich einen Schreibtisch zulegt, ist noch lange kein/e SchriftstellerIn.
Proust schrieb seinen großen Roman im Bett. Der Dramatiker F. Schmalz murmelt seine Texte im Kaffeehaus vor sich hin. Falls es gelingen sollte – an welchem Ort auch immer – das angsteinflössende, weiße Blatt (resp. das leere word-Dokument) zu bezwingen, was macht sie/er mit dem fertigen Text? Und wer ist überhaupt noch AutorIn in einer Gegenwart, in der täglich eine halbe Milliarde Tweets »produziert« werden?
Die Konzepte »AutorInnenschaft« und »Theatertext« werden jedes Jahr aufs Neue erweitert. Von der Tragödie zum Lehrstück über das spöttische Theater zur Textfläche über die Stückentwicklung hin zur Materialsammlung zu einem gesellschaftspolitisch relevanten Thema wurden alle gattungstypischen Merkmale dekonstruiert. Die/der AutorIn steht kurz vor der Überflüssigkeit und findet Neuanstellung als Protokollant/in: »[Theater ruft an:] >Wir würden gerne was Zeitgenössisches machen...gemeinsam mit den Schauspielerin was erarbeiten, du würdest natürlich schreiben, aber es gibt dann immer die Feedbackschleifen von den Schauspielern.< Das Thema Alzheimer schlägt er vor, Demenz, Sprachverlust.« (K. Röggla)

Doch wie sieht eine zeitgenössische Form von AutorInnenschaft aus? Alexander Kluge behauptet, die Wirklichkeitsmassen des 21. Jahrhunderts könnten nicht von einer Person alleine bewältigt werden. Vielleicht ist das Sprechen von Einem zu Vielen antiquiert. Unter dieser Prämisse wollen wir uns gemeinsam an ein Theaterstück herantrauen, indem wir verschiedenartige Strategien kollektiven Schreibens austesten und die dabei entstandenen Texte zu einer Collage synthetisieren. Der Text wird am Ende des Semesters in einer öffentlichen Lesung am Schauspielhaus präsentiert.

ZIELE

Überblick über Geschichte und Gegenwart diverser literarischer Produktionsformen. Zugang zu verschiedenen Auffassungen von Autorschaft. Einführung in verschiedene Arten der Textgenese. Mit Bedacht auf die Grenzen dieser LV soll ein erster Einblick in die Praxis des Schreibens gegeben werden. Wir wollen uns aber auch ans Produzieren wagen, denn Theorie ohne Praxis ist bekanntlich leer.

METHODE & AUFBAU DES SEMESTERS

Die Einheiten beginnen jeweils mit einem Impulsreferat zum gelesenen Text und münden in eine von Ihnen angeleitete Diskussion. Außerdem wird selbstständig ein Journal geführt. In diesem Journal sollen von Sitzung zu Sitzung kleine Schreibaufgaben bearbeitet werden. Diese Texte werden wir präsentieren und diskutieren. Im Lauf des Semesters werden wir vom individuellen ins kollektive Schreiben übergehen und ein rhapsodisches Stück entwickeln. Dieses Stück ergänzen Sie durch einen persönlichen, kurzen, theoretischen Abriss.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

PRÜFUNGSIMMANENT

Anwesenheit, Mitarbeit, Journal, Impulsreferate und Diskussionsleitung, schriftlicher Abschlussbericht

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

MINDESTANFORDERUNGEN

Physische und geistige Anwesenheitspflicht. Aktive Mitarbeit. Eigenverantwortliches Verfassen von Texten. Engagierte Gruppenarbeit. Bereitschaft für Schreiben, Lesen, Redigieren, Experimentieren. Diese Lehrveranstaltung ist eine Schreibwerkstatt, die von Mut und Kritik lebt. Ihre Texte werden wöchentlich im Plenum gelesen und diskutiert.

BEURTEILUNGSMASSSTAB
33% JOURNAL
33% TEXTPRODUKTION & EXPOSÉ
34% REFERAT

Prüfungsstoff

Literatur

Wird in der LV bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21