180040 SE The Myth of the Mental? Die McDowell-Dreyfus Debatte und die Phänomenologie (2015S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
In den gegenwärtigen Debatten der Philosophie des Geistes spielt die Frage, ob sinnliche Wahrnehmung von Begrifflichkeit (conceptuality) durchdrungen oder vielmehr unreflexiv und leiblich der Rationalität vorgelagert ist, eine große Rolle. Hubert Dreyfus wirft in diesem Zusammenhang John McDowell vor, einem "Mythos des Mentalen" aufzusitzen: McDowell versucht in seinem weit rezipierten Buch "Geist und Welt" die Auffassung zu verteidigen, dass Erfahrung von Begrifflichkeit durchdrungen und so eine rechtfertigende Offenheit für die Welt gewährleistet sei. Dreyfus betrachtet dieses Konzept als zu intellektualistisch, da es die "phenomenology of bodily coping" ignoriere, die für ein eingebettetes leiblich-motorisches Antworten auf Aufforderungen stehe. Während sich John McDowell auf die analytische Rezeption von Kant und Hegel, aber auch auf die Hermeneutik (Gadamer) beruft, sieht sich Dreyfus in der Traditionslinie der Phänomenologie (v.a. Heidegger und Merleau-Ponty).
Im Seminar werden wir uns mit den Grundproblemen der Debatte um den Mythos des Mentalen bekanntmachen und dann auf die phänomenologischen Wurzeln der von Dreyfus vorgeschlagenen Theorie der leiblichen Wahrnehmung zurückgehen (Lektüre von Texten von Merleau-Ponty, Heidegger, Husserl). Wie Zahavi anmerkt, zeigt sich dabei, dass Dreyfus eine Konzeption von "mindedness" vertritt, die der McDowells gar nicht unähnlich ist, aber nicht unbedingt der phänomenologischen Auffassung entspricht.
Im Seminar werden wir uns mit den Grundproblemen der Debatte um den Mythos des Mentalen bekanntmachen und dann auf die phänomenologischen Wurzeln der von Dreyfus vorgeschlagenen Theorie der leiblichen Wahrnehmung zurückgehen (Lektüre von Texten von Merleau-Ponty, Heidegger, Husserl). Wie Zahavi anmerkt, zeigt sich dabei, dass Dreyfus eine Konzeption von "mindedness" vertritt, die der McDowells gar nicht unähnlich ist, aber nicht unbedingt der phänomenologischen Auffassung entspricht.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Sa 14.02.2015 09:00 bis Fr 27.02.2015 09:00
- Abmeldung bis Di 31.03.2015 23:59
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 10.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 17.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 24.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 14.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 21.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 28.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 05.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 12.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 19.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 02.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 09.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 16.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 23.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 30.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
* Regelmäßige und aktive Teilnahme (max. drei Fehlstunden)
* Termingerechte Abgabe der wöchentlichen Lektürereflexionen auf der Lernplattform
* Abfassung einer Seminararbeit
* Termingerechte Abgabe der wöchentlichen Lektürereflexionen auf der Lernplattform
* Abfassung einer Seminararbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Ziel des Seminars ist, grundlegende Kenntnisse einer aktuellen Debatte der Philosophie des Geistes zu erwerben und diese mit klassischen Theorien der Phänomenologie in Beziehung setzen zu können.
Prüfungsstoff
Nach allgemeinen Einführungen von meiner Seite werden wir im Seminar die Texte gemeinsam erarbeiten und diskutieren. Die Studierenden bereiten sich auf die Lehrveranstaltung jeweils durch eine Lektürereflexion auf den zu lesenden Text vor.
Die Lektüre ist zu einem großen Teil auf Englisch.e-learning: Es ist vorgesehen, zusätzlich mit einer Lernplattform zu arbeiten, wo die Lektürereflexionen eingereicht und für alle sichtbar/abrufbar werden sollen.
Lektürereflexionen: Die Studierenden sollen zu jedem Text im Vorfeld eine kurze Lektürereflexion verfassen. Damit soll eine optimale Vorbereitung für die Diskussion erreicht werden, die für die gemeinsame Erarbeitung der Texte wesentlich ist.
Die Lektüre ist zu einem großen Teil auf Englisch.e-learning: Es ist vorgesehen, zusätzlich mit einer Lernplattform zu arbeiten, wo die Lektürereflexionen eingereicht und für alle sichtbar/abrufbar werden sollen.
Lektürereflexionen: Die Studierenden sollen zu jedem Text im Vorfeld eine kurze Lektürereflexion verfassen. Damit soll eine optimale Vorbereitung für die Diskussion erreicht werden, die für die gemeinsame Erarbeitung der Texte wesentlich ist.
Literatur
Wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben und ist auf der elektronischen Lernplattform erhältlich.Auswahl:Dreyfus, Hubert L. (2005): Overcoming the Myth of the Mental: How Philosophers Can Profit from the Phenomenology of Everyday Expertise, APA Pacific Division Presidential Address 2005.McDowell, John (2007): What Myth? Inquiry 50:4, 338-351.Dreyfus, Hubert L. (2007): The Return of the Myth of the Mental, Inquiry, 50:4, 352-365.McDowell, John (2007): Response to Dreyfus, Inquiry, 50:4, 366-370.Dreyfus, Hubert L. (2007): Response to McDowell, Inquiry, 50:4, 371-377.Zahavi, Dan (2013): Mindedness, mindlessness and first-person authority,in J. Schear (ed.): Mind, Reason and Being-in-the-World: The Mcdowell-Dreyfus Debate. London: Routledge.Heidegger, Martin (1927/2001): Sein und Zeit. Tübingen: Niemeyer.Heidegger, Martin (1994): Prolegomena zur Geschichte des Zeitbegriffs. Frankfurt a.M.: Klostermann.
Selected Paragraphs: §§5-7Husserl, Edmund (1939/1973): Erfahrung und Urteil. Hamburg: Meiner. Selected Paragraphs: §§ 2-4, 6-10, 15-19, 48-49, 63, 68-69, 76-79.Merleau-Ponty, Maurice (1966): Phänomenologie der Wahrnehmung. De Gruyter.
Selected Paragraphs: §§5-7Husserl, Edmund (1939/1973): Erfahrung und Urteil. Hamburg: Meiner. Selected Paragraphs: §§ 2-4, 6-10, 15-19, 48-49, 63, 68-69, 76-79.Merleau-Ponty, Maurice (1966): Phänomenologie der Wahrnehmung. De Gruyter.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA M 9 und BA M 11, M1, M3B
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36