180046 SE Hermeneutik des Fleisches (2022W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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VOR-ORT
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 12.09.2022 09:00 bis Mo 19.09.2022 10:00
- Abmeldung bis Mo 31.10.2022 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 10.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 17.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 24.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 31.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 07.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 14.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 21.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 28.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 05.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 12.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 09.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 16.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 16.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Montag 23.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Montag 30.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
In der ersten Einheit besteht Anwesenheitspflicht, es werden die zu lesenden Textpassagen und die Vorgangsweise besprochen.
- Reading Questions
- Seminararbeit (idealerweise auf dem Referatsthema aufbauend)
- Anwesenheit (mind. 10 Sitzungen)
Reading Questions müssen mind. zwei Tage vor der nächsten Einheit via Moodle hochgeladen werden.
Mit der Anmeldung zu dieser Lehrveranstaltung stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen im moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.
- Reading Questions
- Seminararbeit (idealerweise auf dem Referatsthema aufbauend)
- Anwesenheit (mind. 10 Sitzungen)
Reading Questions müssen mind. zwei Tage vor der nächsten Einheit via Moodle hochgeladen werden.
Mit der Anmeldung zu dieser Lehrveranstaltung stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen im moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Note setzt sich zusammen aus: 70 Punkte Seminararbeit, 30 Punkte Reading Questions (die Anwesenheit in mind. 10 Sitzungen ist eine notwendige Bedingung für die positive Absolvierung des Seminars).
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind mind. 61 Punkte erforderlich.
1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-61 Punkte
5 (nicht genügend) 60–0 Punkte
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind mind. 61 Punkte erforderlich.
1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-61 Punkte
5 (nicht genügend) 60–0 Punkte
Prüfungsstoff
Literatur
Bereitstellung der zentralen Textpassagen via MoodleBibliographie (Auswahl):Primär:
Dilthey, Wilhelm: Die Entstehung der Hermeneutik [1900]. In: Gesammelte Schriften. Bd. V. Göttingen 1970.
Kearney, Richard (Ed.): Carnal Hermeneutics. New York: Fordham University Press 2015.
Merleau-Ponty, Maurice: Phänomenologie der Wahrnehmung. Aus d. Franz. v. Rudolf Boehm. Berlin: Walter de Gruyter 1966.
Merleau-Ponty, Maurice: Das Sichtbare und das Unsichtbare. Hrsg. und mit einem Vor- und Nachw. vers. v. Claude Lefort. A. d. Franz. v. Regula Giuliani und Bernhard Waldenfels. 3 Aufl. München: Fink 2004.
Ricoeur, Paul: Vom Text zur Person. Hermeneutische Aufsätze (1970-1999). Übers. u. herausg. v. Peter Welsen. Hamburg: Felix Meiner Verlag 2005.
Ricoeur, Paul: Das Selbst als ein Anderer. Übers. v. Jean Greisch. Paderborn: Fink 2005.Sekundär:
Good, Paul: Maurice Merleau-Ponty. Eine Einführung. Düsseldorf/Bonn: Parerga 1998.
Grondin, Jean: Hermeneutik. Aus dem Franz. übers. von Ulrike Blech. Göttingen: Vandenhoek & Rupprecht 2009.
Harion, Dominic/Welsen, Peter (Hg.): Der lange Weg der Interpretation: Perspektiven auf Paul Ricoeurs hermeneutische Phänomenologie. Regensburg: Roderer 2015.
Jung, Matthias: Hermeneutik zur Einführung: Auslegung, Interpretation, Verstehen, Deutung. Hamburg: Junius 2012.
Mattern, Jens: Paul Ricoeur zur Einführung. Hamburg: Junius 1996.
Vanzago, Luca: The Voice of No One: Merleau-Ponty on Nature and Time. Milano: Mimesis International 2017.
Vogelsang, Frank: Identität in einer offenen Wirklichkeit: eine Spurensuche im Anschluss an Merleau-Ponty, Ricoeur und Waldenfels. Freiburg im Breisgau: Verlag Karl Alber 2014.
Waldenfels, Bernhard: Phänomenologie in Frankreich. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1987.
Waldenfels, Berhard: Das leibliche Selbst. Vorlesungen zur Phänomenologie des Leibes. Herausg. v. Regula Giuliani. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2000.
Dilthey, Wilhelm: Die Entstehung der Hermeneutik [1900]. In: Gesammelte Schriften. Bd. V. Göttingen 1970.
Kearney, Richard (Ed.): Carnal Hermeneutics. New York: Fordham University Press 2015.
Merleau-Ponty, Maurice: Phänomenologie der Wahrnehmung. Aus d. Franz. v. Rudolf Boehm. Berlin: Walter de Gruyter 1966.
Merleau-Ponty, Maurice: Das Sichtbare und das Unsichtbare. Hrsg. und mit einem Vor- und Nachw. vers. v. Claude Lefort. A. d. Franz. v. Regula Giuliani und Bernhard Waldenfels. 3 Aufl. München: Fink 2004.
Ricoeur, Paul: Vom Text zur Person. Hermeneutische Aufsätze (1970-1999). Übers. u. herausg. v. Peter Welsen. Hamburg: Felix Meiner Verlag 2005.
Ricoeur, Paul: Das Selbst als ein Anderer. Übers. v. Jean Greisch. Paderborn: Fink 2005.Sekundär:
Good, Paul: Maurice Merleau-Ponty. Eine Einführung. Düsseldorf/Bonn: Parerga 1998.
Grondin, Jean: Hermeneutik. Aus dem Franz. übers. von Ulrike Blech. Göttingen: Vandenhoek & Rupprecht 2009.
Harion, Dominic/Welsen, Peter (Hg.): Der lange Weg der Interpretation: Perspektiven auf Paul Ricoeurs hermeneutische Phänomenologie. Regensburg: Roderer 2015.
Jung, Matthias: Hermeneutik zur Einführung: Auslegung, Interpretation, Verstehen, Deutung. Hamburg: Junius 2012.
Mattern, Jens: Paul Ricoeur zur Einführung. Hamburg: Junius 1996.
Vanzago, Luca: The Voice of No One: Merleau-Ponty on Nature and Time. Milano: Mimesis International 2017.
Vogelsang, Frank: Identität in einer offenen Wirklichkeit: eine Spurensuche im Anschluss an Merleau-Ponty, Ricoeur und Waldenfels. Freiburg im Breisgau: Verlag Karl Alber 2014.
Waldenfels, Bernhard: Phänomenologie in Frankreich. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1987.
Waldenfels, Berhard: Das leibliche Selbst. Vorlesungen zur Phänomenologie des Leibes. Herausg. v. Regula Giuliani. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2000.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Sa 24.08.2024 00:12
Wenngleich es auch zwischen Ricoeur und Merleau-Ponty zu deren Lebzeiten zu keinem Austausch über den Begriff des Körpers und des Fleisches (chair) kam, so möchte das Seminar dennoch einer retrospektiven Verflechtung hinsichtlich dieser Begrifflichkeiten und deren Verwendung beider Philosophen nachgehen. Im Mittelpunkt steht dabei einerseits Ricoeurs Betrachtung der phänomenologischen Tradition (Husserl, Heidegger) und die damit in Verbindung stehende Hinwendung zur Sprache und zum Text (Hermeneutik), sowie andererseits Merleau-Pontys Spätphilosophie, welche sich um eine Neuausrichtung einer Ontologie des Körpers bemüht.
Vor allem Ricoeurs letztes großes Werk „Das Selbst als ein Anderer“ verbindet zentrale Einsichten der Hermeneutik mit phänomenologischen Überlegungen zur Körperlichkeit und zum Fleisch. Ähnlich Merleau-Pontys Konzept des Fleisches, das die Grenzen des eigenen Leibes zugunsten einer chiastischen Verschränkung von Körper und Welt überschreitet (und in seinem Fragment gebliebenen Werk „Das Sichtbare und das Unsichtbare“ eine letzte Ausarbeitung gefunden hat), sieht auch Ricoeur das Fleisch als eine Vermittlungsinstanz zwischen dem Selbst und der Welt. Die eigene Ex-sistenz ist – noch vor aller Reflexion – in einen vor-prädikativen Weltzusammenhang eingelassen, den das Subjekt nicht restlos zu überblicken vermag. Dadurch verweist die Weltgewandtheit des Subjekts auf ein Alteritätsgeschehen (oder auch eine Passivität), welches dem Konstitutionsprozess desselben vorausliegt und sowohl das sprachlich verfasste als auch explizit körperliche Da-sein zur Interpretation veranlasst. Eine derart bedachte Form von Subjektivität – wenngleich auch mit unterschiedlichen Konsequenzen bei Ricoeur und Merleau-Ponty – überschreitet die herkömmliche Trennung von subjektiver Erfahrung und objektiver Erkenntnis zugunsten einer Neuausrichtung des Verhältnisses von Mensch und Welt.
Das Seminar möchte anhand dieser Überlegungen in die Grundzüge beider Denker und deren Theorien einführen, um im Anschluss daran deren bisher noch kaum beforschte Überschneidungen hinsichtlich des Konzepts des Fleischs nachzugehen. In den vergangenen Jahren war es vor allem der Philosoph Richard Kearney, der in zahlreichen Publikationen eine „Hermeneutik des Fleisches“ (Carnal Hermeneutics) erarbeitet hat und zeigen konnte, wie ein Gespräch zwischen Ricoeur und Merleau-Ponty aussehen könnte. Interessant ist hierbei vor allem, dass Kearney bei beiden Denkern nicht nur klassisch onto-theologische Konzepte verabschiedet sieht, sondern zugleich auch auf Bausteine einer möglichen Religionsphilosophie aufmerksam macht, die eng mit dem Motiv des Fleisches und des Körpers verknüpft sind. Diese Überlegungen sollen ebenfalls im Seminar eine Berücksichtigung finden.ZIELE:
a) Das Seminar möchte in zentrale Fragestellungen und Thesen der Hermeneutik einführen, die in Bezug auf den Körper relevant sind. Vermittelt werden die damit in Verbindung stehenden wichtigsten Begriffe und Konzepte sowie deren Einbettung in die philosophischen Diskurse der Gegenwart. Zudem sollen mögliche Anknüpfungspunkte zu religionsphilosophischen Fragestellungen erarbeitet werden.
b) Am Ende dieser LV sollten Studierende in der Lage sein:
- zentrale Eckpunkte der Theorien Ricoeurs und Merleau-Pontys zu benennen und zu erklären sowie diese im philosophiegeschichtlichen Horizont zu verorten; das Verhältnis von Phänomenologie und Hermeneutik in ihren Grundzügen wiederzugeben
- mit den im Seminar behandelten Texten vertraut umzugehen und deren Thesen und Argumente kritisch zu reflektieren
- wesentliche Fragestellungen des Seminars in einen gegenwärtigen gesellschaftlichen Kontext zu setzen und deren mögliche Relevanz für die Religionsphilosophie benennen könnenDIDAKTISCHE METHODEN:
- Hinführung der jeweiligen Einheit durch die/den LV-Leiter*in
- gemeinsame Lektüre ausgewählter Passagen der vorzubereitenden Texte