Universität Wien

180048 SE Hegel: Grundlinien der Philosophie des Rechts II (2020S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 09.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 16.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 23.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 30.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 20.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 27.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 04.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 11.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 18.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 25.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 08.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 15.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 22.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 29.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte:
Hegels Schrift Grundlinien der Philosophie des Rechts, die 1821 erstmals erschien, zählt zu den herausragenden Klassikern der rechtsphilosophischen Tradition. Hegels Schrift basiert auf der vorausgehenden langjährigen Beschäftigungen und Vorlesungstätigkeiten mit Fragen der Begründung und der Wirklichkeit von Freiheit, Willen, dem Recht in seinen verschiedenen Facetten, der menschlichen Gemeinschaft, der Staatsverfassung verbundenen. Die Französische Revolution von 1789 hat mit ihrer befreienden Wirkung, der Zurückweisung der alten monarchischen Abhängigkeiten (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) wie ihrer in den Terror abgleitenden Folgeerscheinungen tiefe, ambivalente Spuren bei den avancierten Denkern der Zeit, so auch bei Hegel, hinterlassen. Der vorsichtige, schrittweise Aufbruch in ein neues Selbstverständnis aufkeimender bürgerlicher Mündigkeit verlangte, die Freiheit als Ausdruck sowohl von Individualität und Selbstbestimmtheit als auch von Vernunft und Wertgemeinschaft theoretisch zu begreifen, in ihrer Dialektik erfassen zu können und ihre Wirklichkeit zu erkunden und auszuloten. Dazu hat Hegels Rechtsphilosophie wesentlich beigetragen. Es lohnt allemal und heutzutage besonders, sich auf die Wurzeln eines mündigen, demokratischen Selbst- und Gemeinschaftsverständnisses zu besinnen und sich dessen zu versichern. Zur Mündigkeit gehört, sich auch Hegels Position in kritischer und offener Distanz zu nähern.

Ziele:
Die Lehrveranstaltung ist auf zwei Semester angelegt, mit Beginn im WS 2019/2020. In diesem zweiten Seminar werden wir zum Neueinstieg derer, die das vorausgehende Seminar nicht besucht haben und zur Wiederholung für diejenigen, die die LV fortsetzen, die sehr wichtige Einleitung Hegels in die Schrift, sowie die Einleitungsparagraphen in Das abstrakte Recht und in Die Moralität studieren. Beide Teile wurden im Wintersemester in textnaher Lektüre erarbeitet. Es empfiehlt sich für neueinsteigende Studierende eine selbstständige Erarbeitung dieser Textteile. Gegenstand des Sommersemesters ist neben den wiederholenden Einführungsteilen der Dritte Teil der Schrift Die Sittlichkeit, die wiederum in textnaher Lektüre gelesen, gemeinsam erarbeitet und diskutiert wird. Begleitend zu jeder Unterrichtseinheit werden ausgewählte Kommentare und Texte der Forschungsliteratur gelesen, die in der ersten Sitzung bekanntgegeben werden. (Die Forschungsliteratur wird auf Moodle zugänglich sein.) Die Lehrveranstaltung will anhand der Lektüre der Grundlinien an rechtsphilosophische und gesellschaftspolitische Fragen heranführen. Der Besuch des ersten Teils der Lektüre im vergangenen Wintersemester ist nicht verpflichtend für das absolvieren dieses Seminars.

Methoden:
Das Seminar erfordert textintensive Vorbereitung der Quellentexte und der zu jeder Stunde aufgegebenen Forschungsliteratur. Der Quellentext wird anhand der auf der Grundlage der Gesammelten Werke Hegels revidierten Neuedition in der Philosophischen Bibliothek (Band 700) im Meiner Verlag Hamburg (2017), gelesen und diskutiert. Die anspruchsvolle Lektüre und Auseinandersetzung mit dem Werk wird durch ein Tutorium begleitet und unterstützt, das David Hellbrück leitet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Leistungskontrolle:
Es handelt sich um eine immanente Lehrveranstaltung, die regelmäßige Mitarbeit erfordert. Schriftlich ausgearbeitete Referate zu Quellentext und ausgewählten Forschungsbeiträgen bzw. weiteren Texten, aktive Teilnahme am Unterricht, ggf. an Videokonferenzen, sowie Ausarbeitung einer Hausarbeit von ca. 15 Seiten sind Voraussetzung für den positiven Scheinerwerb.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung für eine wenigstens positive Beurteilung: Referat zu Quellentext und ausgewählten Forschungsbeiträgen, regelmäßige Mitarbeit an der Lehrveranstaltung, ggf. an Videokonferenzen, Reflexion zu einem vorgegebenen Thema von 5 Seiten.

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur:

Andreas Arndt, Bürgerliche Gesellschaft und Staat, in: Ders., Geschichte und Freiheitsbewusstsein, Kap. 6, Berlin (Eule der Minerva Verlag) 2015.

G.W.F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts. Auf der Grundlage der Edition des Textes in den Gesammelten Werken Band 14, Hrsg. von Klaus Grosch, Hamburg (Felix Meiner Verlag) 2017.

G.W.F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts. Beilagen, Hrsg. von Klaus Grotsch und Elisabeth Weisser-Lohmann, Band 14,2, Hamburg (Felix Meiner Verlag) 2010.

G.W.F. Hegel, Vorlesung über die Philosophie des Rechts, Hrsg. von Klaus Grotsch, Band 26,3, Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1824/25 und 1831, Nachschrift von Griesheim, Hamburg (Felix Meiner Verlag) 2015.

G.W.F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Klassiker Auslegen, Hrsg. von Ludwig Siep, 3. Auflage, Berlin (de Gruyter) 2014.

Dieter Henrich, Karl Marx als Schüler Hegels, in: Ders., Hegel im Kontext, Frankfurt am Main (Suhrkamp) 4. Aufl. 2019.

Walter Jaeschke, Anerkennung als Prinzip staatlicher und zwischenstaatlicher Ordnung, in: Ders., Hegels Philosophie, Hamburg (Felix Meiner Verlag) 2020.

Jakub Kloc-Konkołowicz, Anerkennung als Verpflichtung. Klassische Konzepte der Anerkennung und ihre Bedeutung für die aktuelle Debatte, Würzburg (Königshausen & Neumann) 2015.

Arnold Ruge, Die Hegelsche Rechtsphilosophie und die Politik unserer Zeit (1842), in: Manfred Riedel (Hrsg.), Materialien zu Hegels Rechtsphilosophie, Band 1, Frankfurt am Main (Suhrkamp) 1975.

Ergänzende Literatur:

Walter Jaeschke, Hegel-Handbuch. Leben – Werk – Schule. 3. Auflage, Stuttgart Weimar (Metzler) 2013.

Hans Friedrich Fulda, G.W.F. Hegel. München 2003.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20