Universität Wien

180056 SE Sein - Denken - Handeln (2015S)

Philosophische Anthropologie, Dialektik und Ethik

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Grundkenntnisse der Philosophie von Kant und Hegel werden ebenso vorausgesetzt wie ein basales Verständnis für das Grundanliegen der Philosophischen Anthropologie von Plessner.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Achtung!! Entfall der LV am 11.06.2015

  • Donnerstag 19.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 26.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 16.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 23.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 30.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 07.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 21.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 28.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 18.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 25.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Vor dem Hintergrund der von Hegel vollzogenen Einschreibung des transzendentalen Subjekts in die aristotelische Substanzontologie erhält das moralische Subjekt Kants seine logisch begriffliche Gestalt im Rahmen einer objektivierten Substanz, in welche die kantische Transzendentalität und Moralität nunmehr ontologisch eingeholt und eben dadurch nicht, wie oft fälschlicher Weise zu hören ist, von Hegel überwunden, sondern erweitert wird. Von hier aus lässt sich auch das voraussetzungsdialektisch eröffnete Seinsproblem bei Hegel als Weiterführung der ursprünglichen Synthesis bei Kant im Rahmen einer transzendentalen, dialektischen Ontologie des Subjekts der Philosophischen Anthropologie Plessners und einer mit ihr assoziierbaren Moralphilosophie begreifen. Vor diesem Hintergrund versteht sich auch die dialektische Ontologie Plessners als über Stufen des Organischen vermittelte, sich im Feld der anthropologischen Verfassung des Seins erschliessende , exzentrische Positionalität als transzendentale und zugleich soziale Position moralischer Subjekte und Personen. Deren Autonomie und Freiheit bildet sich bei Plessner infolge eines dialektisch prozessierenden Vermittlungsprozesses zwischen Aussenwelt, Innenwelt und sozialer Mitwelt. Im Lichte dieses Vermittlungsprozesses lässt sich Problematik von Autonomie, Recht und sozialer Gerechtigkeit von Kants Metaphysik der Sitten über Hegels Rechtsphilosophie bis hin zu Rawls Theorie der Gerechtigkeit diskutieren. Als möglicher Versuch zu einer Weiterführung und Aktualisierung der darin enthaltenen Positionen kann die von Berger/Heintel an Hegel anknüpfende Dialogdialektik gedeutet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat plus schriftliche Einzelarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erarbeitung eines theoretischen und zeitdiagnostischen Verständnisses für den Zusammenhang zwischen Ethik, Dialektik und Philosophischer Anthropologie.

Prüfungsstoff

Theoretisch-systematische Themeneinführung durch den Leiter der LV. In der weiteren Folge Referate mit Diskussion.

Literatur

Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
Kant: Kritik der praktischen Vernunft
Hegel: Phänomenologie des Geistes
Hegel: Grundlinien der Philosophie des Rechts
Plessner: Die Stufen des Organischen und der Mensch
Holz, H.H.: Mensch – Natur, Helmuth Plessner und das Konzept einer dialektischen Anthropologie,Bielefeld 2003
Rawls, J.: Eine Theorie der Gerechtigkeit, F.a.M.1975
Berger, W. / Heintel, P.: Die Organisation der Philosophen, F.a.M. 1998
Schürmann, V.: Sich zu dem, was man schon ist, erst machen zu müssen, DZPhil 62 (2014) 5


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 6, BA M 14, BA M6.2, PP 57.3.4, BA UF PP 09

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36