Universität Wien

180060 SE Onto-theologische Verfasstheit der Metaphysik (2016W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die später als Metaphysik bezeichnete Erste Philosophie des Aristoteles fragt sowohl nach dem Seienden als solchen (Met. IV) als auch nach dem höchsten, dem Range nach ersten Sei-enden, dem Göttlichen (Met. XI). Metaphysik ist Ontologie und Theologie. Heidegger hat deshalb von der „onto-theologi¬sche[n] Verfassung der Metaphysik“ gesprochen (GA 11,51). Nun ist der Titel ‚Ontotheologie‘ mehrdeutig. Kant hat darunter das Bemühen verstanden, „das Dasein des Urwesens […] durch bloße Begriffe, ohne Beihilfe der mindesten Erfahrung […] zu erkennen“ (KrV A 632, B 660). Doch was ist das Seiende der Ontotheologie Kants? Und worin liegt streng gedacht die Erfahrungslosigkeit dieser Art von Metaphysik? Metaphy-sik gilt für viele als überholt. Die diesbezüglichen Einwände sind ernst zu nehmen. (Freilich lebt jede Negation von Metaphysik von metaphysischen Implikaten, die es zu reflektieren gilt.) Will sich Philosophie nicht aufgeben und sich zu einem bloß theoretischen Überbau der Spezialwissenschaften herabsetzen, darf sie sich von der Frage nach dem Seienden im Ganzen und dessen Grund nicht dispensieren. Ziel des Seminars ist es, das Verständnis dieser Frage in Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Ansätzen zu wecken bzw. zu vertiefen.

Textgrundlage:
Kant, Kritik der reinen Vernunft A 592/B 620 – A 602/B 630 (Von der Unmöglichkeit eines ontologischen Beweises vom Dasein Gottes)

Thomas von Aquin, Summa contra gentiles I, cap. 10 – 11.
Lateinisch-deutsche Ausgabe: Thomae Aquinatis Summae contra gentiles libri quattuor. Her-ausgegeben, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Karl Albert, Karl Allgaier, Leo Dümpelmann, Paulus Engelhardt, Leo Gerken und Markus H. Wörner, 3. Aufl., Darmstadt 2009 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft)

An/Abmeldung

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Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 07.10. 08:00 - 11:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Freitag 14.10. 08:00 - 11:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Freitag 21.10. 08:00 - 11:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Freitag 28.10. 08:00 - 11:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Freitag 04.11. 08:00 - 11:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Freitag 11.11. 08:00 - 11:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Freitag 18.11. 08:00 - 11:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Freitag 25.11. 08:00 - 11:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zeugniserwerb:
Seminararbeit und zwei Stundenreflexionen

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Ergänzende Literatur (siehe Moodle):
Heidegger, Martin, Gesamtausgabe Bd. 24, 35 – 57 (= § 7)
Kant, Immanuel, Akademieausgabe II, 70 – 77 (= Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes, Erste Abteilung, Erste Betrachtung)
Wucherer-Huldenfeld, Karl Augustinus, Philosophische Theologie im Umbruch, Erster Band, Wien u.a. 2011, 439 – 463.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M3 B. Metaphysik/ Ontologie, Phänomenologie, Philosophie des Geistes, MA M1, M5

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36