Universität Wien

180104 SE Philosophie als actus intellectualis im Zen-Buddhismus (2021S)

Besinnen im wahrhaften dharma Buddhas bei Dogen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

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Donnerstag 11.03. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 18.03. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 25.03. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 15.04. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 22.04. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 29.04. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 06.05. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 20.05. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 27.05. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 10.06. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 17.06. 16:45 - 18:15 Digital
Donnerstag 24.06. 16:45 - 18:15 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

ZIEL des SEs ist es, Teilnehmern/innen die Grundlage der philosophischen Ideen des Zen-Denkers Dōgen zu vermitteln, womit einige neuere Beiträge der Ethik in unserer Zeit durch Impulsreferate und Diskussionen Stück für Stück zusammengetragen werden.

INHALT:
Dōgen gilt als einer der maßgebendsten Klassiker des Zen-Buddhismus, stammt aus Kyoto / Japan im 13. Jhdt. Philosophische Ideen seiner Hauptwerke erreichen steigende Anerkennungen seit den letzten Jahrzehnten im internationalen Kreis.
Mit der Monographie von Hashi, „Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie – Dōgen: shōbō genzō (Besinnen im wahrhaften dharma Buddhas)“ (erscheint demnächst bei LIT) steht den SE-Teilnehmer/innen der Zugang zu den lebendigen Ideen Dōgens zur Verfügung. Im Hauptteil II handelt es sich um eine moderne deutsche Übersetzung, die in einer integrativen Ausarbeitung aus dem Dōgenschen Original mit den maßgebenden Übersetzungen des modernen Japanisch erfolgt ist. Im I. Hauptteil geht es um die Einführung des Hauptthemas „Zen und Gegenwart: “; im III. Hauptteil geht es um die Weiterführung der Reflexionen der Zen-buddhistischen Philosophie.

Die Ideen Dōgens aus dem 13. Jhdt. spiegeln sich als eine philosophische Anthropologie in unserer globalen Welt wider. Besondere Vorzüge seiner philosophischen Ideen liegen darin, wie ein Mensch als eine integrative Einheit von Leib und Geist (körperlichem Dasein und tätigem Bewusstsein) Impulse aus der Lebenswelt von Natur, Mensch und Mitseienden in der Umwelt erreicht, sie zu einer universellen Erkenntnis durch tätiges Denken und Handeln ausarbeitet und diese im Zusammenhang mit dem eigenen Leben manifestiert.

METHODE:
Aus den folgenden Themen werden einige Kapitel durch meine Impulsreferate mit gemeinsamen Diskussionen behandelt.
1. Was ist Zen-Buddhismus im Zeitalter der Digitalisierung?
2. Welch eine Bedeutung hat satori in der Gesellschaft mit IT?
3. Von der Idee des „Weges“ des Lebens als des „Weges“ der Wahrheit
– Dōgen, „bendōwa“
Unterschiede des „Weges“ im Taoismus und Zen-Buddhismus
4. Von der Relevanz des „genjō“ im Zen-Buddhismus - Dōgen, Bd. „genjō kōan“
5. Das Leben als ein sich konstruierendes Kunstwerk durch eigene Verantwortung:
Welch eine Relevanz hat es im Denkhorizont eines IT-Zentrismus
(hinsichtlich des Denkhorizontes der Artificial Intelligence)
6. Was nun die „Leere /śūnyatā /emptiness“ bedeutet – hinsichtlich des „Klimaschutzes“
7. Zum Verhältnis von Mensch und Natur („keisei sanshiki“, „sansui-kyō“
8. Anstelle des Nihilismus eine unbeschränkte Offenheit – Bd. „Die Blüte der Leere“
9. „Das Voll-Sein der Aktivität aller Dinge“ (Dōgen, Bd. „zenki“)
10. Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie – Lebendige Kultur für eine globale Welt: Die aktuelle Bedeutung der Idee Dōgens„zenki genjō : Zur Verwirklichung der Aktivität aller Dinge

In diesem SE steht der Gegenwartsbezug der klassischen Literatur, Sprache und Kultur im Zentrum der Lehre, wobei das Interesse von Teilnehmer/innen mit den aktuellen Fragestellungen angeregt und weiter geleitet wird. Philosophie soll dem Leben dienen.
Dazu ein Beispiel: Lässt sich unser „Bewusstsein“ auf das Internet hochladen? Gegeben ist der Bewusstseinszustand samt der leiblichen Befindlichkeit, dass sich der/die Nutzer/in des IT Mediums in den Bereich der digitalen Vernetzung ganz hineinversetzt. – Wenn man den eigenen Denkhorizont ausschließlich auf Funktionen der IT-medialen Dinge u. Artificial Iintelligence bestimmt hat, kann die Aussage gestattet werden. Dabei hat man die zwei Dinge unausgesprochen vorausgesetzt: a) dass eine similare Funktion des menschlichen „Bewusstseins“ in einer Artificial Intelligence liegen kann u. b) dass das „Bewusstsein“ gleichsam wie ein gegenständliches Objekt betrachtet wird. Allein von diesen beiden Aspekten kann sich eine Reihe der philosophischen Fragen ergeben.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Da dieses Themenfeld relativ neu ist, wird die Leistung der Teilnehmer/innen auf folgende Art kontrolliert:
Anstelle der Abgabe einer kompletten SE-Arbeit nach Ende des Semesters wird in jeder SE-Einheit eine philosophische Frage von mir in Betreff des dargebotenen Stoffes gestellt. Jede/r SE-Teilnehmer/in ist dazu verpflichtet, die Antwort durch eigene Reflexionen im Umfang von mindestens 1 Seite (A4 Format, am besten in Computerschrift) innerhalb von 5 Tagen zu verfassen und abzugeben. Der Mindestumfang dieser kummulativen Kurzarbeiten soll mit 9 Seiten bestimmt werden: Die Abgabe der wöchentlichen Kurzarbeit wird als „Anwesenheit“ sowohl, als auch wie Gegenstand der Benotung angerechmet. (Ob und wieweit Referate von Teulnehmern/innen, die ebenso als Gegenstand der Benotung gelten können, im SE eingebettet werden können, werden im Gespräch im SE bestimmt.)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Teilnahme, Beteiligung an Diskussionen;
aktive Teilnahme an der wöchentlichen Kurzarbeit; eigenständiges Denken (ohne Ablenkung durch diverse Informationen) an der Thematik.

Prüfungsstoff

Siehe oben angegebene Kategorien

Literatur

Dōgen: shōbō genzō (Original, siehe unten angegebene Ausgaben )
- Mizuno, Terada (Hg.), Tokyo 1980: Iwanami
- Masutani (Hg.), Tokyo 2007: Kōdansha
- (Original mit Übersetzung im modernen Japanisch), Nakamura S. / Zen Bunka Gakuin (Institute of Zen Culture), Nagoya / Tokyo 1993: Seishin Shobō
- (Übersetzung ins Deutsche): siehe verschiedene Ausgaben in der UB d. Univ. Wien
- Hashi, deutsche Übersetzung mit Kommentar und Anleitung, in:
Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie, Hauptteil II, Wien /Berlin 2020: LIT
H. Hashi:
- Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie. Dōgen: shōbō genzō (Besinnen im
wahrhaften dharma Buddhas), Wien / Berlin 2020: LIT
- Phenomenology and Buddhist Philosophy, in: Dialogue and Universalism vol. 25, 2015-3, Warsaw 2015: Polish Academy of Sciences
- Philosophische Anthropologie zur globalen Welt, Hauptteile I u, II, Münster / Berlin / Zürich / London / Wien 2014: LIT
-Die Dynamik von Sein und Nichts – Dimensionen der vergleichenden Philosophie (Habilitationsschrift im Fach Philosophie a.d. Univ. Wien), TEIL II u. IV, Frankfurt a.M. / Bern / Bruxelles / Wien / Oxford / New York 2004: Peter Lang
F. Wallner, H. Hashi (Hg.):
Globalisierung des Denkens in Ost und West, Norghausen 2011: Bautz
F. Wallner: Structure and Relativity. Frankfurt a.M. 2005: Peter Lang

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18