Universität Wien

180153 SE Emmanuel Levinas (2017W)

Ethik als erste Philosophie

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 12.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 19.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 09.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 16.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 23.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 30.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 07.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 14.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 11.01. 08:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 18.01. 08:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 25.01. 08:45 - 11:15 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die LV verfolgt die Intention, Levinas’ Fundamentalkritik der klassischen Moralphilosophie und der von ihr vorgelegten Ethikbegründungen aufzuarbeiten. Dazu wird nachgezeichnet, wie es Levinas’ Transformation der klassischen Phänomenologie ermöglicht hat, genuin ethische Fragestellungen phänomenologisch zu behandeln. Die LV bietet eine textimmanente Interpretation von Levinas’ Texten in zweierlei Hinsicht: Zum einen widmet sie sich den spezifischen sprachlichen, argumentativen und theoretischen Problemen, in denen sich Levinas’ Bruch mit der ontologischen Tradition vollzieht; zum anderen diskutiert sie seine radikale Kritik an traditionellen und auch aktuellen Formen der Ethikbegründung (insbes. Tugend-, Pflicht- und Diskursethik), um diesen gegenüber die Konturen einer Ethik als „Erste Philosophie“ herauszuarbeiten.

Inhaltlich besehen setzt sich die LV v.a. mit Levinas’ erstem Hauptwerk Totalität und Unendlichkeit auseinander. Sie zeichnet in enger Arbeit am Text die Grundentscheidungen seiner phänomenologisch inspirierten Fundamentalkritik der klassischen Moralphilosophie nach, um die These der „Ethik als Erster Philosophie“ verständlich zu machen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Auseinandersetzung mit dem totalisierenden Seinsdenken Heideggers, der Kritik an Kants ethischem Formalismus und der alle Differenz assimilierenden Dialektik Hegels gewidmet, denen Lévinas mit Platon bzw. Descartes die Idee des „Guten jenseits des Seins“ bzw. die „Idee des Unendlichen“ gegenüberstellt. Gezeigt werden soll, wie Lévinas die absolute Andersheit des anderen Menschen am Leitfaden dieser Ideen denkt und so zu einer neuen, zutiefst ethisch inspirierten Auffassung von subjektiver Innerlichkeit, Sozialität und letztlich Politik gelangt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Mitarbeit, Referat zu ausgewählten Passagen, schriftliche Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Aktive Teilnahme und Ausarbeitung einer schriftlichen Arbeit

Prüfungsstoff

Literatur

LEVINAS, Emmanuel (1987): Totalität und Unendlichkeit. Versuch über die Exteriorität, übers. v. W. N. Krewani, Freiburg/München.

Sekundärliteratur:

DERRIDA, Jacques (1972): „Gewalt und Metaphysik. Essay über das Denken Emmanuel Lévinas’“, in: ders., Die Schrift und die Differenz, Frankfurt/M., 121–235.
– (1999): Adieu. Nachruf auf Emmanuel Lévinas, München/Wien.
KATZ, Claire (2005, Hg.), Levinas. Critical Assessments of Leading Philosophers, 4 Bde., London.
KREWANI, Wolfgang N. (2006): Es ist nicht alles unerbittlich. Grundzüge der Philosophie Emmanuel Lévinas’, Freiburg/München.
LIEBSCH, Burkhard (2016, Hg.). Der Andere in der Geschichte - Sozialphilosophie im Zeichen des Krieges. Ein kooperativer Kommentar zu Emmanuel Levinas' "Totalität und Unendlichkeit", Freiburg/München.
MENSCH, James (2015), Levinas' Existential Analytic: A commentary on Totality and Infinity. Evanston.
WALDENFELS, Bernhard (1995): Deutsch-Französische Gedankengänge, Frankfurt/M.
– (2006): Schattenrisse der Moral, Frankfurt/M.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36