Universität Wien

180236 SE Geist und Gesellschaft (2009W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 07.10. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 14.10. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 21.10. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 28.10. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 04.11. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 11.11. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 18.11. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 25.11. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 02.12. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 09.12. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 16.12. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 13.01. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 20.01. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 27.01. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Menschen gelten als kognitiv und praktisch organisierte, intellektuell begabte, mit Geist ausgestattete Lebewesen. Diese humantypische Ausstattung beruht zwar zum einen auf biologisch-genetischen Entwicklungsvoraussetzungen, jedoch können diese zum anderen nur unter den jeweils geschichtlich hervorgebrachten Bedingungen vergesellschafteter Individuen auf das humanspezifische Niveau des Geistes gebracht werden. Der in den Geist der anthropologischen Verfassung eingeschriebene Intellekt beruht einerseits auf der kognitiv strukturierten, neuronalen Verschaltung des in der biologischen Natur verankerten Gehirns als Zentralorgan. Andererseits können diese Verschaltungen, soweit sie den menschlichen Organismus betreffen, nur durch sozial strukturierte und strukturierende, aus der frühen Ontogenese herausgeführte, sprachsymbolisch geordnete Lernprozesse auf das für den Menschen typische, kognitiv und praktisch wirksame Qualitätsniveau gebracht werden. Darauf verweisen zunächst die in diesem Seminar zu diskutierenden, aus einem naturalistischen Bezug gewonnenen Thesen von G.H. Mead und J.R. Searle. Während jedoch für Mead die Bildung des menschlichen Geistes auf der anthropogenetisch wirksamen Herausführung gestischer Interaktionen aus der vormenschlichen Verhaltensnatur beruht, wird für Searle die soziale Wirklichkeit durch jenen Geist hervorgebracht, der seinerseits wiederum kausal vom Gehirn verursacht worden ist. Eine mögliche Lösung dieses Konfliktes könnte die von M. Tomasello vorgelegte Theorie der anthropogenetischen, auf ontogenetisches Lernen abgestellten, kulturbildenden Sozialmodellierung des Geistes bieten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat und schriftliche Arbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erarbeitung philosophisch vertiefender Einsichten in die gesellschaftlichen Strukturen und Bedingungen der Bildung des Geistes

Prüfungsstoff

Theoretische Einleitung durch den LV-Leiter mit anschliessenden Referaten.

Literatur

G.H. MEAD: Geist, Identität und Gesellschaft, F.a.M. 1968
J. R. SEARLE: Geist, Sprache und Gesellschaft, F.a.M. 2001
J. R. SEARLE: Geist. Eine Einführung, F.a.M. 2006
M. TOMASELLO: Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens, F.a.M. 2006
J.RHEMANN: Wie lernen wir, fremde Absichten zu deuten? Über den Verstehen und Geist
bildenden Beitrag der Humanontogenese. In: DZPhil 56 (2008) 3, 411-427


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 5.3, § 4.2.2, PP § 57.3.2

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36