Universität Wien

180299 VO Raum und Medien (2009W)

Die Lebewesen

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

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Donnerstag 08.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 15.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 22.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 29.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 05.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 12.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 19.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 26.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 03.12. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 10.12. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 17.12. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 07.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 14.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 21.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Donnerstag 28.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Kantsche Frage nach dem Raum als Form der Anschauung beantwortet das 19. Jahrhundert mit einem positiven Wissen vom Raum als erster Umgebung und fundamentalstem Milieux oder Medium der Lebewesen. Es ist vor allem ein Wissen von der Orientierung im Raum, angefangen bei den Tropismen der Pflanzen über die niedrigsten Tiere bis zum hoch entwickelten Orientierungsvermögen von Insekten, Vögeln, Säugetieren. Seitdem die Evolutionstheorie Darwins aller Wissenschaft von den Lebewesen zu Grunde liegt, steht die orientierte Bewegung im Raum als Selektionsvorteil am Anfang grundstürzender evolutiver Prozesse: der Entstehung symmetrisch-bilateraler Baupläne oder der Herausbildung von Augen bis zum binokularem Sehen. (Man entdeckt auch die Bewegung ganzer Populationen im Raum als Evolutionsfaktor; die Geopolitik wird ihn gewaltsam in die Geschichte zurückschreiben: als Konzept des "Lebensraums".)
Das 20. Jahrhundert generiert auf neuen Stufen medialer Techniken Wissen über die Orientierung im Raum, an Merkzeichen, am polarisierten Licht der Sonne oder Winkelsummen. Auf der anderen Seite tritt mit Jakob von Uexkülls Umweltforschung und einer phänomenologischen Wende des Wissens der Raum als solcher in den Blick. Aus Orientierung im Raum als Form wird eine Vielfalt möglicher Raumformen: ein "orientierter Zweck-Raum der vitalen Sekurität" (Binswanger) steht gegen "gestimmte" oder in psychopathologischen Zuständen transformierte Räume. Sie tragen sich auch in die Räume der Lebewesen ein. Schelers "mediale Richtungen" der Pflanze und raumgebenden "Vitalbewegungen", die "Positionalität" des Tiers nach Plessner, der Flugraum einer Biene nach Heidegger (Uexküll und von Frisch folgend) und auch Roger Caillois' Deutung der spektakulären Erscheinungen biologischer Mimikry als pathologischer Raumveränderung gehören diesem anderen Wissen vom Raum der Lebewesen an. In seinem Hintergrund steht die Frage, ob diese Räume noch Euklids Begriff vom Raum folgen, ja ob die Geometrie überhaupt als Leitwissenschaft vom Raum gelten kann.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 7.2, § 4.2.3, PP § 57.6

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36