Universität Wien

180368 SE Die Siegel der Sophia (2008S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

BEGINN:11. März 2008, 20:00 im HS 2G

FR 11.4.08 von 14 - 20h im HS 2G
SA 12.4.08 von 10 - 13.45h im HS 2 G
FR 13.6. 08 von 14 - 20h im HS 2G
Sa 14.6.08 von 10 - 13.45h im HS 2G

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Geschichte des Denkens ist auch eine Geschichte des Dialogs: Das Seminar
behandelt die Bedeutung des philosophischen Paares für die Entwicklung der
philosophischen Strömungen und Thematiken in der Zeit der Renaissance.
Kontrastiert werden die Paare der Renaissance mit dem Liebespaar des
Mittelalters - Heloise und Abälard und des 20. Jahrhunderts - Simone de
Beauvoir und Jean-Paul Satre.
Insbesondere in der Zeit der Renaissance beginnt zwischen den Geschlechtern
ein Gespräch, ein Disput und eine Liebesphilosophie innerhalb der
Philosophie, Philosophinnen und Philosophen beginnen erfolgreiche
Zusammenarbeiten, regen sich gegenseitig geistig an, inspirieren und
unterstützen sich in ihrer Arbeit. Zahlreiche Texte entstanden durch die
gehobene Konversation, den Briefwechsel und das Gespräch - nicht zu letzt
als Folge von (intimen) Liebesverhältnissen. Die Salonkultur tat ihr
übriges, um diesen dialogförmigen Response zu befördern.
Die Bedeutung des Dialogs für die Philosophie wird an diesem geistigen und
sinnlich geprägten Austausch zwischen den Geschlechtern sichtbar und setzte
neue Standards. Es wird im Seminar eine neues Bild dieser Zeit gezeigt, dies
- dass das Denken nicht so einsam war, sondern sich im angeregten und
ständigen Austausch bewegte und bereicherte: das Gespräch zwischen den
Geschlechter, zwischen Mann und Frau, zwischen Denkerinnen und Denkern
erfährt in den Briefen und Werken dieser Epoche eine neue Dimension: nicht
nur die Nachdenklichkeit und Auseinandersetzung über das Geschlecht und
seine Rollenzuordnungen werden zum Thema, sondern auch die handelnden,
denkenden und sich liebenden Menschen. Diese Thematisierung reicht von der
geistigen Freundschaft bis hin zur einer konkret geteilten Lebens- und
Liebespraxis der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung.
Unter anderem werden anhand der Texte diese Themen der praktischen
Philosophie zur Diskussion gestellt: Liebe und Freundschaft, Einsamkeit,
Austausch, Wertschätzung, geistige Förderung und Seelenverwandtschaft,
Bindung und Eigenständigkeit, Ironie und Heiterkeit, Eifersucht,
Zugewandtheit und Freiheitslust, Politik und geistige Neuerungen,
Wissenschaft und gelebter Alltag.

Ziel:
Auseinandersetzung mit der Bedeutung des Paares in der Philosophie, des
Dialogs zwischen den Geschlechtern, Herausarbeitung des Liebesbegriffs in
der Renaissance, die Veranschaulichung der Thematiken der Renaissance am
Beginn der Aufklärung, Erarbeitung der Genese des Paares in der europäischen
Kultur, ebenso eine Werk- und Ideengeschichte der Philosophinnen und
Philosophen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

http://www.zouharundzouhar.de/philosophie/sophia5.htm

Didaktik
Texterschließung durch Einbeziehung der praktischen Philosophie.

Prüfungsmodalitäten
Referat oder schriftliche Arbeit, Teilnahme an den Diskussionen,
vorbereitendes Lesen der gemeinsamen Lektüre

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4.2.2, BA M 13, PP § 57.6

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36