180415 VO-L Gerechtigkeit. Ein Grundbegriff der europäischen Geistesgeschichte (2010W)
Justice. A fundamental term of Europe's history of ideas
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Terming für die Märzprüfung: Donnerstag, 10. März, 12-14h, HS 3 B.
Bitte teilen Sie mir mit, ob Sie vorhaben anzutreten, damit ich ungefähr weiß, wieviele Prüfungsbögen ich brauche.
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Details
Sprache: Deutsch
Prüfungstermine
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Elisabeth Holzleithner, Gerechtigkeit, Wien: Facultas wuv 2009Weitere, vertiefende Literatur ist in Kürze über die Lernplattform Fronter zugänglich.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA M6.3, § 4.1.3, EC 2.3
Letzte Änderung: Mi 19.08.2020 08:02
Zur Annäherung an solche Fragen ist zunächst eine Exploration des Begriffs erforderlich. Gerechtigkeit ist nicht nur eine personale Tugend, sie ist auch eine Anforderung an Institutionen - eine Anforderung zumal an Recht und Staat, wo Rechte und Pflichten, Güter und Positionen verteilt werden. Um Gerechtigkeit ranken sich Formeln, und Gerechtigkeit erscheint je nach Kontext in unterschiedlichen Ausprägungen, sei es bei der Legitimation von Herrschaftsverhältnissen (politische Gerechtigkeit), bei der Verteilung von Ressourcen (soziale Gerechtigkeit), dem Ausgleich von Unrechtsverhältnissen (korrektive Gerechtigkeit) oder bei der Frage, wie man einschlägige Konflikte so abwickelt, dass (halbwegs) akzeptable Lösungen generiert werden (Verfahrensgerechtigkeit).
Auf dieser Grundlage wird eine kurze Geschichte der Gerechtigkeit von der Antike bis zur Gegenwart skizziert, gefolgt von einer Darstellung aktueller Theorien wie Rawls' liberaler Konzeption der Gerechtigkeit als Fairness, des Kommunitarismus, Multikulturalismus sowie libertärer, egalitärer und nonegalitär-humanistischer Theorien. Im Anschluss geht es an die Vertiefung von Gerechtigkeitsfragen im Sozialstaat und in sozialen Nahbeziehungen sowie im Geschlechterverhältnis. Die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit sowie Herausforderungen von Fragen globaler Gerechtigkeit schließen die Vorlesung ab. Das Anliegen besteht darin, neben philosophischen Grundlagen besonderes Augenmerk auf aktuelle Debatten zu legen.
Die Struktur der Vorlesung folgt meinem Buch "Gerechtigkeit" (Elisabeth Holzleithner, facultas wuv 2009). Der Inhalt dieses Buchs wird demnach Grundlage der Prüfung am Ende des Semesters sein. Zur Vertiefung werden darüber hinaus Texte auf der Lernplattform "Fronter" zur Verfügung gestellt.