190012 SE M4.1 Entstehung und Wandel von Bildungstheorien (2020W)
Education in the Age of Enlightenment - Pädagogik im Zeitalter der Aufklärung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 01.09.2020 06:30 bis Di 22.09.2020 09:00
- Anmeldung von Fr 25.09.2020 09:00 bis Di 29.09.2020 09:00
- Abmeldung bis Mo 19.10.2020 09:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Englisch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Das Seminar findet digital statt.
Dienstag
06.10.
15:00 - 16:30
Digital
Dienstag
13.10.
15:00 - 16:30
Digital
Dienstag
20.10.
15:00 - 16:30
Digital
Dienstag
27.10.
15:00 - 16:30
Digital
Dienstag
03.11.
15:00 - 16:30
Digital
Dienstag
10.11.
15:00 - 16:30
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Dienstag
17.11.
15:00 - 16:30
Digital
Dienstag
24.11.
15:00 - 16:30
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Dienstag
01.12.
15:00 - 16:30
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Dienstag
15.12.
15:00 - 16:30
Digital
Dienstag
12.01.
15:00 - 16:30
Digital
Dienstag
19.01.
15:00 - 16:30
Digital
Dienstag
26.01.
15:00 - 16:30
Digital
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Leistungskontrolle besteht in einem schriftlichen Test der die Beantwortung von 5 offenen Fragen vorsieht.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Für jede der 5 Fragen kann man 4 Punkte erzielen. 11 der 20 Punkte sind nötig, um den Test zu bestehen.
11-13: 4
14-15: 3
16-17: 2
18-20: 1
11-13: 4
14-15: 3
16-17: 2
18-20: 1
Prüfungsstoff
Alle gelesenen und diskutierten Texte.
Literatur
Bitte vor Beginn des Seminars lesen (auf moodle):
Lukas Boser (2020). Life histories [in the Age of Enlightenment]. In Daniel Tröhler, A Cultural History of education in the Age of Englightenment (pp. 169-186). London, UK: Bloomsbury
Lukas Boser (2020). Life histories [in the Age of Enlightenment]. In Daniel Tröhler, A Cultural History of education in the Age of Englightenment (pp. 169-186). London, UK: Bloomsbury
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
M4.1
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18
Dennoch gibt es keine Einigkeit darüber, was die Aufklärung IST, und selbst die Frage nach ihrem Wesen kann irreführend sein. Anstatt sich auf Diskussionen darüber einzulassen, was die Aufklärung IST, konzentriert sich dieses Seminar auf Bildungsreflexionen und -praktiken in einer Zeitperiode, die als "Zeitalter der Aufklärung" bezeichnet wird und die in räumlicher Hinsicht die intellektuellen und politischen Zentren Mittel- und Westeuropas und in zeitlicher Hinsicht umfasst, die Zeit zwischen dem Westfälischen Frieden (1648) für den europäischen Kontinent und Skandinavien und dem Beginn des republikanischen englischen Commonwealth (1649) für die Britischen Inseln einerseits und der Zeitspanne zwischen der Französischen Revolution (1789), der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) und dem Wiener Kongress (1814/15) andererseits.
In diesem Zeitraum gab es ein bemerkenswert anhaltend wachsendes öffentliches Interesse an Bildung, auch wenn dieses Interesse je nach Region oder politischer Einheit unterschiedlich war und die Strategien, die tatsächlich entworfen und manchmal auch umgesetzt wurden, je nach dem, was man als dominante kulturelle Präferenz innerhalb der jeweiligen Gesellschaftsordnungen bezeichnen kann, unterschiedlich waren. Der Protestantismus und, in seinem Gefolge, die katholische Gegenreformation spielten eine vorherrschende Rolle bei der Entstehung eines wachsenden kulturellen Bildungsglaubens. Ungeachtet dieser Vielfalt in den Bildungsaspirationen und -aktionen können wir in ganz Europa um 1800 eine etablierte "pädagogisierte" Kultur feststellen, in der alle Arten von nicht-erzieherischen Problemen und Herausforderungen, wie Kriminalität, Armut oder Korruption, zunehmend in Bildungsfragen übersetzt wurden, und zwar in einer Weise, dass Bildung zum Motor sowohl des Fortschritts als auch der Stabilität, des Wandels und der Zähmung der gefürchteten Exzesse wurde.
Im Seminar werden abwechslungsweise Originaltexte sowie neue Forschungsliteratur mit dem Ziel diskutiert, ein differenziertes Bild des Zeitalters zu erarbeiten, das man etwas gar schnell mit "pädagogisches Jahrhundert" tituliert hat. Es geht darum, zu verstehen, wie eine pädagogisierte Kultur entstehen konnte, die es im langen 19. Jahrhundert den neu entstehenden Nationalstaaten leicht machte, sich auf der Basis der zu Loyalität und Identität erzogenen BürgerInnen zu etablieren.