Universität Wien

190012 SE M4.1 Entstehung und Wandel von Bildungstheorien (2020W)

Education in the Age of Enlightenment - Pädagogik im Zeitalter der Aufklärung

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Englisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Das Seminar findet digital statt.

Dienstag 06.10. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 13.10. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 20.10. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 27.10. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 03.11. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 10.11. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 17.11. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 24.11. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 01.12. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 15.12. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 12.01. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 19.01. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 26.01. 15:00 - 16:30 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die heute dominierenden Denkmuster – zumindest was Politik, soziale Organisation und Bildung betrifft – beziehen viele ihrer Gewissheiten aus dem, was als "die Aufklärung" bezeichnet wird. In der Tat scheint "Aufklärung" fast alles zu verkörpern, worauf sich die moderne Vernunft stützt: Ideen des Fortschritts, der Emanzipation, der Freiheit, der Freiheit, der Gerechtigkeit, der Demokratie, der Vernunft, der Moral, der Toleranz, der Gutmütigkeit, der guten Natur, der beschützten Kindheit und – gewissermaßen in ihrem Zentrum – der Erziehung und Bildung als einer Technologie zur Umsetzung dieser Ideen, die als wahre und gute menschliche Potentiale befürwortet wurden.
Dennoch gibt es keine Einigkeit darüber, was die Aufklärung IST, und selbst die Frage nach ihrem Wesen kann irreführend sein. Anstatt sich auf Diskussionen darüber einzulassen, was die Aufklärung IST, konzentriert sich dieses Seminar auf Bildungsreflexionen und -praktiken in einer Zeitperiode, die als "Zeitalter der Aufklärung" bezeichnet wird und die in räumlicher Hinsicht die intellektuellen und politischen Zentren Mittel- und Westeuropas und in zeitlicher Hinsicht umfasst, die Zeit zwischen dem Westfälischen Frieden (1648) für den europäischen Kontinent und Skandinavien und dem Beginn des republikanischen englischen Commonwealth (1649) für die Britischen Inseln einerseits und der Zeitspanne zwischen der Französischen Revolution (1789), der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) und dem Wiener Kongress (1814/15) andererseits.
In diesem Zeitraum gab es ein bemerkenswert anhaltend wachsendes öffentliches Interesse an Bildung, auch wenn dieses Interesse je nach Region oder politischer Einheit unterschiedlich war und die Strategien, die tatsächlich entworfen und manchmal auch umgesetzt wurden, je nach dem, was man als dominante kulturelle Präferenz innerhalb der jeweiligen Gesellschaftsordnungen bezeichnen kann, unterschiedlich waren. Der Protestantismus und, in seinem Gefolge, die katholische Gegenreformation spielten eine vorherrschende Rolle bei der Entstehung eines wachsenden kulturellen Bildungsglaubens. Ungeachtet dieser Vielfalt in den Bildungsaspirationen und -aktionen können wir in ganz Europa um 1800 eine etablierte "pädagogisierte" Kultur feststellen, in der alle Arten von nicht-erzieherischen Problemen und Herausforderungen, wie Kriminalität, Armut oder Korruption, zunehmend in Bildungsfragen übersetzt wurden, und zwar in einer Weise, dass Bildung zum Motor sowohl des Fortschritts als auch der Stabilität, des Wandels und der Zähmung der gefürchteten Exzesse wurde.
Im Seminar werden abwechslungsweise Originaltexte sowie neue Forschungsliteratur mit dem Ziel diskutiert, ein differenziertes Bild des Zeitalters zu erarbeiten, das man etwas gar schnell mit "pädagogisches Jahrhundert" tituliert hat. Es geht darum, zu verstehen, wie eine pädagogisierte Kultur entstehen konnte, die es im langen 19. Jahrhundert den neu entstehenden Nationalstaaten leicht machte, sich auf der Basis der zu Loyalität und Identität erzogenen BürgerInnen zu etablieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle besteht in einem schriftlichen Test der die Beantwortung von 5 offenen Fragen vorsieht.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für jede der 5 Fragen kann man 4 Punkte erzielen. 11 der 20 Punkte sind nötig, um den Test zu bestehen.
11-13: 4
14-15: 3
16-17: 2
18-20: 1

Prüfungsstoff

Alle gelesenen und diskutierten Texte.

Literatur

Bitte vor Beginn des Seminars lesen (auf moodle):
Lukas Boser (2020). Life histories [in the Age of Enlightenment]. In Daniel Tröhler, A Cultural History of education in the Age of Englightenment (pp. 169-186). London, UK: Bloomsbury

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M4.1

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18