Universität Wien

190081 SE M4.3 Menschenbilder und Bildungstheorien (2021S)

Diskursanalytisches Lektüreseminar zu Texten von Jean-Jacques Rousseau

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Das Seminar findet online statt.

  • Montag 01.03. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 08.03. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 15.03. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 22.03. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 12.04. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 19.04. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 26.04. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 03.05. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 10.05. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 17.05. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 31.05. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 07.06. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 14.06. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 21.06. 10:15 - 11:45 Digital
  • Montag 28.06. 10:15 - 11:45 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Genfer Jean-Jacques Rousseau gilt als einer der bedeutendsten Vordenker der modernen Pädagogik. Auf viele der Konzepte, die man in seinem Werk Émile, ou de l’Education (1762), finden kann, beruft sich die Pädagogik bis heute. Insbesondere die deutsche Geisteswissenschaftliche Pädagogik und die Reformpädagogik sahen in Rousseau einen Vorfahren, an den sich direkt anschliessen lies. Ganz in diesem Sinne bemerkt Herwig Blankertz (1982), dass man den Einfluss des Émile in der Entwicklung der europäischen Pädagogik nicht überschätzen könne, und dass es starke Gründe gebe anzunehmen, dass mit Émile das Zeitalter der modernen Pädagogik begonnen habe.

Wenn man Rousseaus Texte jedoch diskursanalytisch, d.h. vor dem Hintergrund ihres historischen Kontextes und unter Berücksichtigung der von Rousseau verwendeten Sprache liest, dann können Zweifel an dieser Rousseau-Interpretation aufkommen. Der Philosoph und Schriftsteller erscheint dann eher als ein politischer Provokateur, dessen pädagogisches Hauptwerk Émile durch seine Gesellschafts-, Wissenschafts- und Religionskritik und insbesondere auch im Zusammenhang mit seinem Republikanismus zu verstehen ist (Tröhler 2012).

Methode
Ausgewählte Texte Rousseaus (vgl. Semesterplan und Literatur) werden einer diskursanalytischen Lektüre unterzogen. Inputreferate des Seminarleiters liefern den historischen Kontext dazu.

Lernziele
Anhand von Rousseaus Texten erlernen die Studierenden im Seminar eine diskursanalytische Form der Quellenlektüre. Dabei lesen sie zentrale Texte von Rousseau und lernen eine Rousseau-Interpretation kennen, die zu einem ganz anderen Schluss kommt als beispielsweise Blankertz und andere, die Rousseau als Begründer der modernen Pädagogik sehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Teilnahme an den Seminarsitzungen
- Bearbeitung und Präsentation eines Rechercheauftrages
- Verfassen eines Essays

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es wird erwartet, dass alle Seminarteilnehmer*innen alle Primärtexte von Jean-Jacques Rousseau lesen. Weiter wird eine regelmässige und aktive Teilnahme an der Diskussion dieser Texte erwartet. Zu einem der Texte bearbeiten die Teilnehmer*innen einen kurzen Rechercheauftrag. Sie präsentieren ihre Erkenntnisse im Plenum. Am Ende des Semesters verfassen die Teilnehmer*innen einen Essay zu Rousseaus Menschenbild respektive zu seiner Bildungstheorie.
Dieser Essay stellt in Kombination mit Anwesenheit, Mitarbeit und Rechercheauftrag die Grundlage der Benotung dar.

Prüfungsstoff

Der Prüfungsstoff umfasst die unten aufgeführten Texte von J.-J. Rousseau.

Literatur

- Jean-Jacques Rousseau: Discours sur les sciences et les arts/Abhandlung über die Wissenschaften und Künste. Stuttgart: Reclam 2012.
- Jean-Jacques Rousseau: Discours sur l’inégalité/Diskurs über die Ungleichheit. Paderborn/München/Wien/Zürich: Schöningh 1993 (zweiter Teil).
- Jean-Jacques Rousseau: Brief an D’Alembert.
- Jean-Jacques Rousseau: Discours sur l’inégalité/Diskurs über die Ungleichheit. Paderborn/München/Wien/Zürich: Schöningh 1993 (Widmung).
- Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung. Stuttgart: Reclam (herausgegeben, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Martin Rang).
- Jean-Jacques Rousseau: Emile, oder, Von der Erziehung [und] Emile und Sophie, oder, Die Einsamen. München. Winkler 1979.

- Daniel Tröhler: Rousseau‘s Émile, or the Fear of Passion. In: Studies in Philosophy and Education 31 (5)2012, S. 477489.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M4.3

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18