Universität Wien

190272 SE M3a Gegenstandstheorie I: Bildung, Medien und gesellschaftliche Transformation (2013W)

Theoretische, historische und empirische paradigmatische Stationen - des Bildungsbegriffs am Beipspiel Humboldts, Klafkis und Pisas

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Samstag 19.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Samstag 09.11. 09:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Samstag 23.11. 09:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Samstag 11.01. 09:00 - 18:30 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Sieht man sich nur einige von den unübersehbar vielen Versuchen an, den Begriff und das Wort -Bildung- zu bestimmen, so taucht immer wieder bis heute der Name Humboldts auf, der um 1793 eine -Theorie der Bildung des Menschen- verfaßt hat. Wenngleich dieser Text eine formale Theorie der Bildung bietet, so ist er doch die unhintergehbar notwendige Grundlage jeglicher Diskussion über Bildung, weil Humboldt hierin die zentralen Strukturmomente von Bildung als Wechselspiel zwischen Ich und Welt mit Blick auf die Veredlung des Menschen (um seiner selbst willen) und aller seiner Elementarkräfte anspricht. M.a.W. legt dieser Text in paradigmatischer Form die Struktur und die Elemente von Bildung dar, und zwar in kritischer Distanz gegen die aufklärerische Funktionalisierung von Bildung.

Markiert Humboldts den Anfang des Bildungsdiskurses im deutschsprachigen Raum, so kann man die 2000 erschienene PISA-Studie als den zur Zeit vorläufigen Endpunkt nennen: Denn PISA operiert mit einem funktionalistischen und empirisch operationalisierenden Bildungsverständnis (Stichwort: Kompetenzen). Das Seminar setzt Humboldts Theorie und die von PISA als einander entgegengesetzte Varianten des Bildungsbegriffs an. Beide Theorien bieten aber noch einen weiteren Ansatzpunkt, nämlich einen methodischen: Humboldt entwirft einen theoretisch fundierten Bildungsbegriff, während PISA versucht, Bildung empirisch zu fundieren, und beide im Vergleich zueinander gesehen stehen für zwei Eckpunkte einer historischen Entwicklung von Bildung. Beide Theorien lassen sich noch viel fruchtbarer diskutieren, wenn man sie mit zwei Texten von Klafki kontrastiert, der sich in den 1980er Jahren einem empirischen Bildungsbegriff entzieht, aber zugleich versucht, das klassische Bildungsverständnis etwa Humboldts konkreter als dieser zu verdeutlichen, indem Klafki sich bemüht, bestimmte Grundfähigkeiten und Grunddimensionen von Bildung herauszustellen (abgesehen davon, daß Klafki auch noch eine historische Einordnung und einen Überblick zum Bildungsbegriff in Deutschland gibt). So gesehen führt Klafki zum einen Humboldts Überlegungen modernisiert weiter und markiert zum anderen Anforderungen an Bildung, die über einen empirisch enggefaßten Bildungsbegriff hinausgehen, dem dieser aber entsprechen müßte. - Das Seminar wird dies genannten drei Konzepte von Bildung erarbeiten, und zwar entlang an einem Fragenkatalog.

Ein Reader mit Texten und Leitfragen wird in der ersten Sitzung den Studierenden zugänglich gemacht.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M3a

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37