210029 SE M5a/M6a/G1/F: SE VertiefungsSE - Politikfinanzierung in liberalen Demokratien (2010W)
Political finance in liberal democracies
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Erreichbarkeit: hubert.sickinger@univie.ac.at
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 16.09.2010 08:00 bis Mi 22.09.2010 18:00
- Abmeldung bis Mo 01.11.2010 18:00
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 11.10. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 18.10. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 25.10. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 08.11. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 15.11. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 22.11. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 29.11. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 06.12. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 13.12. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 10.01. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 17.01. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 24.01. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Montag 31.01. 17:30 - 19:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Unter dem Oberbegriff Politikfinanzierung werden die Finanzierung von Parteien und von gewählten Mandataren sowie Kandidaten für politische Wahlämter zusammengefasst. Derartige finanzielle Ressourcen stammen vor aus der staatlichen Parteienfinanzierung und Bezahlung gewählter PolitikerInnen, aus Spenden an bestimmte Parteiebenen oder direkt an politische AmtsträgerInnen/KandidatInnen, aber auch aus Mitgliedsbeiträgen oder Mandatsträgerabgaben gewählter Funktionäre. Die Verfügung über finanzielle (und personelle) Ressourcen stellt einen zentralen Faktor für die Organisationswirklichkeit von Parteien, die Möglichkeiten ihrer öffentlichen Darstellung (strategische Konzeption ihrer permanenten öffentlichen Präsentation, Rückgriff auf professionelle Beratung, Wahlkämpfe) und ihre gesellschaftliche Verankerung dar und bildet zugleich wichtigen Faktor für die innerparteiliche Machtverteilung. Die Politikfinanzierung bildet darüber hinaus auch einen Schlüsselbereich für die Verbreitung und konkrete Muster politischer Korruption.Die vergleichende Analyse der Politikfinanzierung ist einerseits durch eine genuin komparative Analyse konkreter Fragestellungen möglich. Derartige Untersuchungen betreffen v.a. das unterschiedliche Ausmaß staatlicher Parteienfinanzierung und deren messbare Effekte im Parteienwettbewerb, die Regeln für die Spendenfinanzierung von Parteien und Politikern, für eine begrenzte Zahl von Staaten auch die Wahlkampfausgaben von Parteien sowie die publizierten Rechenschaftsberichte von Parteien.Andererseits müssen realitätsnahe Analysen etwa der Auswirkungen von Regelungssystemen der Parteienfinanzierung aufgrund häufig unzureichender vergleichbarer Datenbestände auch auf Analysen einzelstaatlicher Parteiensysteme zurückgreifen, in denen ein thematisch breiterer Zugang gewählt werden kann: So bilden das jeweilige Wahlsystem (mit Konsequenzen für die jeweilige Rolle von gewählten Mandataren und von Kandidaten gegenüber den Parteien bzw. Parlamentsfraktionen), das Verbändesystem (samt organisatorischen/personellen Verflechtungen zwischen Parteien und Verbänden) und das System der Interessenvermittlung, auch die Rolle der Bürokratie (etwa ihre Unabhängigkeit/Offenheit gegenüber parteipolitischer Penetration und Interventionen) sowie Faktoren der politischen Kultur stets wichtige Rahmenbedingungen für die Politikfinanzierung. Die Untersuchung der Effekte von Regulierungssystemen der Politikfinanzierung kann daher nur unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen erfolgen.Eine neuartige Fragestellung betrifft die europäische Ebene: Gestützt auf Erfahrungen in den Mitgliedstaaten wird auf EU-Ebene mit dem Parteistatut 2003 versucht, die Entwicklung genuin europäischer Parteien (und zugeordneter Parteistiftungen) zu fördern. Parallel gibt es auf Ebene des Europarats (bzw. dessen Sonderorganisation GRECO) ebenfalls seit 2003 – ab 2007 detailliert evaluierte – Empfehlungen zur Regelung der Parteienfinanzierung unter dem Aspekt der Korruptionsprävention. Parteienfinanzierung ist somit seit 2003 auch ein transnationales bzw. europäisches Thema mit zumindest mittelfristigen Rückwirkungen auf die Regulierungen auch in den europäischen Parteiendemokratien.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Übernahme eines Referats (mit Handout), schriftliche Seminararbeit.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
In den ersten beiden Semesterwochen wird durch den LV-Leiter ein allgemeiner Überblick über zentrale Themen erfolgen. Diese Einführungsphase wird durch eine Kurzklausur (auf Basis bereitgestellter Überblickstexte) in der dritten Semesterwoche abgeschlossen, in der auch die Themenverteilung erfolgt.Anschließend werden durch Referate der Studierenden einerseits Themenbereiche und Theorien der Finanzierung des Parteienwettbewerbs vergleichend dargestellt, andererseits in Form von Fallstudien zu ausgewählten Parteiendemokratien im OECD-Raum bestimmte Staaten und deren Regulierungsansätze vertieft behandelt. Die Auswahl der Staaten soll sowohl nordamerikanische (USA, Kanada) und westeuropäische (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweden) Demokratien, aber auch neue Demokratien Mittel-/Osteuropas (etwa Polen, Slowenien) umfassen. Weiters werden die Finanzierung europäischer Parteien (auf EU-Ebene) und die Regulierungsversuche der nationalstaatlichen Parteienfinanzierung durch den Europarat (und deren seit 1997 durchgeführte Evaluierung durch GRECO) behandelt. Bei den behandelten Länderfallstudien können auch zusätzliche Interessen der Studierenden Berücksichtigung finden.
Literatur
Austin, Reginald/Maja Tjernström (Hg.) (2003). Funding of Political Parties and Election Campaigns, Stockholm (International IDEA Handbook Series). Online (pdf): http://www.idea.int/publications/funding_parties/Nassmacher, Karl-Heinz (Hg.) (2001). Foundations for Democracy. Approaches to Comparative Political Finance. Essays in Honour of Herbert E. Alexander, Baden-Baden.Nassmacher, Karl-Heinz (2009). The Funding of Party Competition, Baden-Baden.GRECO-Homepage: http://www.coe.int/greco/
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38