Universität Wien

210069 SE BAK10: Internationale Politik und Entwicklung (2023S)

Postkolonialismus: China und "der Westen

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 08.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 15.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 22.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 29.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 19.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 26.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 03.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 10.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 17.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 24.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 31.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 07.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 14.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 21.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 28.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele: Die Studierenden sollen einerseits Grundkenntnisse postkolonialer Theorien, andererseits der chinesischen (Kolonial-)Geschichte und damit des chinesischen wie westlichen Selbstverständnisses sowie westlich-chinesischer Beziehungen erwerben. Die Studierenden sollen insbesondere ihr Verständnis von aktuellen Veränderungen der Weltordnung und des Ringens um globale Hegemonie vertiefen und einen selbstkritischen Blick auf Prozesse des Otherings und der Konstruktion von Feindbildern entwickeln. Darüber hinaus sollen die Studierenden grundlegende methodische Kenntnisse der Kritischen Diskursanalyse erwerben und anzuwenden lernen.

Inhalte: Mit dem ökonomischen Aufstieg Chinas schwindet die globale Vormachtstellung „des Westens“, die von US-Hegemonie geprägte Weltordnung steht zunehmend in Frage. In US-amerikanischen Medien wird dabei offen über Krieg mit China diskutiert (zB Foreign Affairs, The Hill), während „der Westen“ gegen China gerichtete Militärbündnisse (etwa Aukus) schließt. Nach dem Handelskrieg unter Präsident Trump, dessen Berater bereits für eine militärische Konfrontation mit China plädiert hatten, scheint der bewaffnete Konflikt zwischen den USA und China gegenwärtig immer wahrscheinlicher. Im Gefolge der USA revidiert dabei auch die Europäische Union zunehmend ihre bis dato von ökonomischer Kooperation bestimmte Haltung zu China.
Gleichzeitig rüstet „der Westen“ diskursiv gegen China, das medial vielfach als Bedrohung dargestellt wird. Die seit der Kolonialzeit und vor allem nach dem „loss of China“ (1949) etablierte westliche Rhetorik von der – je nach Bedarf – „roten“ oder „gelben Gefahr“ wird wiederbelebt. In ihr artikulieren sich (neo-)koloniale Vorstellungen westlicher Überlegenheit, die das Verhältnis zwischen „dem Westen“ und China seit den Opiumkriegen der 1840er Jahre wesentlich bestimmen.
Im Zentrum des Seminars steht die kritische Analyse westlicher Darstellungen Chinas und der in diesen artikulierten westlich-chinesischen Beziehungen. Den theoretischen Ausgangspunkt des Seminars bilden postkoloniale Ansätze, die die Konstruktion Chinas als „das Andere“ und damit zugleich Prozesse westlicher Identitätsstiftung der Reflexion eröffnen. Die Auseinandersetzung mit Chinas Kolonialgeschichte, aktueller westlicher Politik gegenüber China und westlichen politisch-medialen Diskursen über China bilden dabei Schwerpunkte des Seminars.

Methoden: Mündlich: Textdiskussion, Arbeitsgruppen, (Kurz-)Präsentationen.
Schriftlich: Fragen zur Basisliteratur, Entwicklung der Fragestellung der Seminararbeit, Seminararbeit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

siehe: Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

15 % mündliche Diskussionsbeiträge,
5 % schriftliche Fragen zur Basisliteratur (2 Fragen zu jedem Text),
5 % schriftliche Formulierung der Fragestellung der SE-Arbeit (350 Zeichen plus 3 Literaturangaben),
10 % Präsentation der Seminararbeit (10 Minuten) und Handout,
5 % Gegenlektüre einer Seminararbeit,
60 % schriftliche Seminararbeit (20.000 Zeichen inkl. Leerzeichen/Person) (Zweiergruppen).
Max. zweimalige Abwesenheit sowie die fristgerechte Erbringung sämtlicher genannter Leistungen stellen Voraussetzungen eines positiven SE-Abschlusses dar.

Prüfungsstoff

siehe: Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Literatur

Said, Edward (2003/1978): Orientalism, London/New/York, 1-28 (Introduction).
Hall, Stuart (1992): The West and the Rest: Discourse and Power, in: Hall, Stuart/Gieben, Bram (Hg.): Formations of Modernity, Cambridge, 185-227.
Vogelsang, Kai (2014): Geschichte Chinas, Stuttgart, 446-471.
Klein, Thoralf (2017): Die „gelbe Gefahr“, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz, http://www.ieg-ego.eu/kleint-2015-de.
Schiffauer, Leonie (2021): Feindbild China. Der Diskurs um Menschenrechte im Zeichen der systemischen Konkurrenz, https://zeitschrift-luxemburg.de/artikel/feindbild-china/.
Ooi, Su-Mei/D’Arcangelis, Gwen (2018): Framing China: Discourses of othering in US news and political rhetoric, in: Global Media and China, Vol XX, 1-15.
Jäger, Margarete/Jäger, Siegfried (2007): Deutungskämpfe. Theorie und Praxis Kritischer Diskursanalyse, Wiesbaden, 15-37, 297-301.
Mahbubani, Kishore (2020): Has China Won? The Chinese Challenge to American Primacy, New York, o. S. (Kap. 1: Introduction).
Noesselt, Nele (2016): Chinesische Politik, Baden-Baden, 231-269 (Kap. 7: Ausblick: Chinas Bedeutung für die (Welt-)Politik im globalisierten System des 21. Jahrhunderts).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 14.03.2023 12:09