Universität Wien

230043 SE+UE Qualitative Methoden: Rekonstruktive Sozialforschung und Dokumentarische Methode (2022S)

7.00 ECTS (3.50 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Covid19 Information zum Unibetrieb - aktuelle Bestimmungen:
https://www.univie.ac.at/ueber-uns/weitere-informationen/coronavirus/?pk_campaign=HomeDE&pk_kwd=Covid-Infolink

Rahmenbedingungen für digitale Prüfungen (Soziologie) https://soziologie.univie.ac.at/info/digpruef/

Allgemeiner Hinweis: Für die Teilnahme an Lehrveranstaltungen in digitaler Form sind eine - möglichst stabile - Internetverbindung und die technischen Möglichkeiten erforderlich, um an Online-Einheiten partizipieren zu können (Computer, Mikro, ggf. Webcam).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update 25.04.2022: der Termin am 30.04.2022 ist für eine Gruppendiskussion vorgesehen (kein Plenumgstermin)
Update 10.05.2022: der Termin am 11.05.2022 ist für eine Gruppendiskussion vorgesehen (kein Plenumstermin)

  • Montag 07.03. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 14.03. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 21.03. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 28.03. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 04.04. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 25.04. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 30.04. 14:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 02.05. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 09.05. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 11.05. 16:30 - 19:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 16.05. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 23.05. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 30.05. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 13.06. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 20.06. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 27.06. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Zentrum des Seminars steht die intensive (theoretische und praktische) Auseinandersetzung mit rekonstruktiven Analyseverfahren innerhalb der qualitativen Forschung. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die dokumentarische Methode gelegt, wie sie von Ralf Bohnsack in Anlehnung an Karl Mannheim zur Auswertung von v.a. Gruppendiskussionen entwickelt wurde.

Grundlegend für die Anwendung von Gruppendiskussionen ist das Konzept der „informellen Gruppenmeinung“, die nicht als Summe von Einzelmeinungen, sondern als Produkt kollektiver Interaktionen gesehen wird. Solche Gruppenmeinungen werden nicht erst in der jeweiligen Diskussionssituation erzeugt, sondern lediglich aktualisiert bzw. repräsentiert. Von besonderer Bedeutung für die Ausbildung von Gruppenmeinungen sind sogenannte „konjunktive Erfahrungsräume“; darunter werden Milieus verstanden, die sich u.a. durch generations-, geschlechts-, schicht-, bildungs- oder migrationsspezifische Gemeinsamkeiten auszeichnen. Die Konstitution konjunktiver Erfahrung ist dabei nicht an ein gruppenhaftes Zusammenleben gebunden, vielmehr entstehen gemeinsame Erfahrungshorizonte durch Gemeinsamkeiten der Sozialisationsgeschichte, Gemeinsamkeiten des Schicksals und gemeinsames biografisches Erleben. Die dokumentarische Methode zielt sodann auf die Rekonstruktion dieses milieuspezifischen (und typischerweise impliziten) Wissens.

Ziel der Lehrveranstaltung ist zum einen die Vermittlung von Methodologie und Techniken des Gruppendiskussionsverfahrens in der Tradition der Dokumentarischen Methode. "Zum anderen soll die Durchführung von Gruppendiskussionen in Anbindung an das aktuell laufende Forschungsprojekt „The Art of Arriving“ praktisch erprobt werden. Gegenstand dieser an der Schnittstelle von Migrations- und Kunstsoziologie angesiedelten Untersuchung ist der Prozess des Ankommens im Kontext von Fluchtmigration."
Besonderes Augenmerk soll auf die Zusammensetzung der Gruppen, die Durchführung von Diskussionen sowie unterschiedliche Strategien der Datenaufbereitung und Datenauswertung gerichtet werden. Zum Abschluss gilt es die Potentiale, aber auch die Schwächen dieses Verfahrens rekonstruktiver Sozialforschung zu diskutieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit im Seminar; Präsentation u. Reflexion der laufenden empirischen Arbeit; Erstellen eines schriftlichen Berichtes.

Auseinandersetzung mit Methodenliteratur; Arbeit mit eigenem Datenmaterial; systematische Reflexion der empirischen Arbeit insbesondere in Bezug auf eine konkrete Forschungsfrage.

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.

Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen. Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für eine positive Beurteilung sind folgende Leistungen zu erbringen:

(1) Aktive Mitarbeit im SE (systematische Reflexion der angewandten Methoden);
(2) Mündliche Präsentation eines methodologischen Textes (im Team)
(3) Organisation und Durchführung einer Gruppendiskussion (im Team)
(4) Transkription einer Gruppendiskussion (im Team)
(5) Dokumentarische Analyse einer Gruppendiskussion (im Team)
(6) Verfassen eines schriftlichen Berichts: Dokumentation und Reflexion der angewandten Methoden (im Team)

Beurteilungsmaßstab

• Präsentation 20 Punkte
• Vorbereitung und Mitarbeit im Seminar 30 Punkte
• Schriftliche Dokumentation 50 Punkte

Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte erforderlich

1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-60 Punkte
5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur zur Einführung

Bohnsack, Ralf (2000): Gruppendiskussion. In: Flick, Uwe / von Kardorff, Ernst / Steinke, Ines (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 369–384.

Bohnsack, Ralf (1997): Dokumentarische Methode. In: Hitzler, Ronald / Honer, Anne (Hg.): Sozialwis-senschaftliche Hermeneutik. Eine Einführung. Opladen: Leske + Budrich, 191–212.

Bohnsack, Ralf (1999): Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in Methodologie und Praxis qualita-tiver Forschung. Opladen: Leske + Budrich.

Bohnsack, Ralf / Przyborski, Aglaja / Schäffer, Burkhard (Hg.) (2010): Das Gruppendiskussionsverfahren in der Forschungspraxis. Opladen / Farmington Hills: Budrich.

Loos, Peter / Schäffer, Burkhard (2001): Das Gruppendiskussionsverfahren. Theoretische Grundlagen und empirische Anwendung. Opladen: Leske + Budrich.

Przyborski, Aglaja / Wohlrab-Sahr, Monika (2008): Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. Mün-chen: Oldenbourg

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA M3 SE+UE Qualitative Methoden

Letzte Änderung: Di 10.05.2022 11:49