Universität Wien

230083 SE+UE Qualitative Methoden: Rekonstruktive Sozialforschung und dokumentarische Methode (2020W)

7.00 ECTS (3.50 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Ab November 2020 (bis auf weiteres) corona-bedingte UMSTELLUNG AUF DIGITAL via Moodle/Collaborate. Weitere Infos per Mail.
Update 17.11.2020 (Covid 19): Umstellung auf digitale Lehre bis mindestens 20.12.2020
Update 17.12.2020 (Covid 19): Umstellung auf digitale Lehre bis zum Semesterende

  • Mittwoch 07.10. 12:45 - 15:55 Hybride Lehre
    Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 14.10. 14:30 - 17:30 Hybride Lehre
    Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 28.10. 12:45 - 15:55 Hybride Lehre
    Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 04.11. 12:45 - 15:55 Digital
  • Mittwoch 11.11. 12:45 - 15:55 Digital
  • Mittwoch 18.11. 12:45 - 15:55 Digital
  • Mittwoch 25.11. 12:45 - 15:55 Digital
  • Mittwoch 02.12. 12:45 - 15:55 Hybride Lehre
    Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 09.12. 12:45 - 15:55 Hybride Lehre
    Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 16.12. 12:45 - 15:55 Digital
  • Mittwoch 20.01. 12:45 - 15:55 Digital
  • Mittwoch 27.01. 12:45 - 15:55 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung bietet eine theoretische und praxisorientierte Einführung in die qualitative Forschung mit Schwerpunkt auf die interpretative, rekonstruktive Forschung.
Im Zentrum des Seminars steht die intensive (theoretische und praktische) Auseinandersetzung mit der dokumentarischen Methode nach Bohnsack (2013, 2014). Alltägliche gemeinsame Ordnung und Erfahrungsräume und damit Wissensbestände und Sinngehalt werden durch schrittweise Interpretation "freigelegt". Die dokumentarische Methode ist bekannt dafür, implizites, atheoretisches (und damit latentes) Wissen neben dem manifesten Inhalt von Texten (Interviews, Gruppendiskussionen) zu fokussieren und damit Motive und Sinnstrukturen einer Akteur*innengruppe zu rekonstruieren.

Die Studierenden bekommen in der Lehrveranstaltung einerseits einen methodologischen Einblick zu Sinn und Zweck des Verfahrens - anhand von Texten werden zentrale Annahmen des Paradigmas, methodische Vorgehensweisen und aktuelle Studien diskutiert, die mit der dokumentarischen Methode arbeiten. Andererseits konzipieren die Studierenden parallel dazu eine eigenständige "kleine" empirische Forschung. Der gegenstandsorientierte Einsatz der Methode soll in Kleingruppenarbeiten angeleitet und reflektiert passieren. Dies inkludiert die Erstellung eines Forschungsdesigns, die Herstellung des Feldzugangs und die Erhebung von Daten. Im Vordergrund steht die Analyse der Daten in Interpretationssitzungen und die Aufarbeitung und Darstellung der Ergebnisse (in Form von Typenbildungen).
Die eigene Durchführung soll am Ende mit einer (selbst recherchierten) Vergleichsstudie in Zugang, Methodologie und Anwendung gegenübergestellt werden und in einem Forschungsbericht die Ergebnisse mit methodologischer Literatur zur Methode verbunden dargestellt werden.

Ziele:
Die Studierenden
- verstehen Sinn und Zweck rekonstruktiver Analyse der qualitativen Forschung
- können die Verwendung der dokumentarischen Methode argumentieren und methodologisch verorten
- kennen die einzelnen Schritte der Methode in Theorie und Praxis
- lernen praxisorientiert eine qualitative rekonstruktive Forschung zu planen und durchzuführen
- formulieren qualitative, generalisierte Ergebnisse in Hinblick auf eine Forschungsfrage

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Lektüre und Exzerpte methodischer und methodologischer Texte; Planung einer qualitativen Forschung; Supervision durch die LVA-Leitung; Peer-to-Peer-Feedbacks, vorwiegend Arbeiten in Kleingruppen (Erhebung und Analyse der Daten); Präsentationen des Projektstandes; Verfassen eines Forschungsberichts;

Hinweis der SPL:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen: Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung für die positive Beurteilung sind aktive Mitarbeit, das Lesen und Exzerpieren einschlägiger Methodentexte , Entwicklung und Durchführung einer qualitativen empirischen Forschung in Kleingruppen (Erhebung, Analyse, Ergebnisdarstellung), fortlaufende mündliche Präsentationen des Projektstandes sowie ein schriftlicher Forschungsbericht (inkl. Methodologie, Methodenliteratur, Anwendungsbeschreibung und -darstellung; Gegenüberstellung mit einer Vergleichsstudie, kritische Reflexion).

3x individuelle Exzerpte der Texte und Kurzinput 25%
Forschungskonzept in der AG 10%
Präsentationen des Forschungsstands und Peer-to-Peer Feedback in der AG 15%
Seminararbeit (schriftlicher Forschungsbericht) in der AG 50%

Prüfungsstoff

Texte, Folien, Literatur

Literatur

Literatur (Auswahl): Spezifische Texte werden über moodle zur Verfügung gestellt

Bohnsack, R. (2014). Rekonstruktive Sozialforschung. 9., überarbeitete und erweiterte Auflage; Opladen: Barbara Budrich.
Bohnsack, R.; Nentwig-Gesemann, I. & Nohl, A.-M. (Hrsg.) (2013). Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis. Grundlagen qualitativer Sozialforschung. 3., aktualisierte Auflage; Wiesbaden: Springer VS.
Froschauer, U. & Lueger, M. (2009). Interpretative Sozialforschung: Der Prozess. Stuttgart: UTB.
Nohl, A.-M. (2017). Interview und dokumentarische Methode. Anleitungen für die Forschungspraxis. 5. Auflage; Wiesbaden: Springer VS.
Przyborski, A. (2004): Gesprächsanalyse und dokumentarische Methode. Qualitative Auswertung von Gesprächen, Gruppendiskussionen und anderen Diskursen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Przyborski, A., & Wohlrab-Sahr, M. (2014). Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. 4., erweiterte
Auflage; München: Oldenbourg.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA M3 SE und UE Qualitative Methoden

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20