Universität Wien

230095 SE Techniken für Stichprobenerhebungen (2013W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Termine im PC-Raum:
Kursraum A, Neues Institutsgebäude, Erdgeschoss,
Universitätsstraße 7

Donnerstag 21. November 2013 KRA 17:00-20:00
Donnerstag 12. Dezember 2013 KRA 17:00-20:00
Donnerstag 16. Januar 2014 KRA 17:00-20:00

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 03.10. 17:00 - 18:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 17.10. 17:00 - 18:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 24.10. 17:00 - 18:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 14.11. 17:00 - 18:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 28.11. 17:00 - 18:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 05.12. 17:00 - 18:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 09.01. 17:00 - 18:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 23.01. 17:00 - 18:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Empirische Sozialforschung liefert Daten zur Lösung sozialer Herausforderungen. Historischer Ausgangspunkt war die Erfassung möglichst vollständiger Daten (Zensus). Dies ist ein wenig praktikables Vorgehen, jedenfalls kostspielig und kann in der Regel nicht die zur Entscheidungsfindung benötigte Zeitnähe garantieren. So wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmals Methoden zur Erhebung unvollständiger Daten angewendet, also Stichproben verwendet. Ziel ist dabei die verzerrungsfreie Schätzung, die lediglich zufälligen Fehlern unterworfen ist, deren Größenordnung vorab bestimmbar ist. Bei der Erhebung von Stichprobendaten ist besonderes Augenmerk auf deren Vollständigkeit zur richten. Die Ziehung von Stichproben sowie die Erhebung von unvollständigen Informationen (unit- oder item-nonresponse) erfordern spezielle Techniken, um die Verallgemeinerbarkeit von Ergebnissen der empirischen Sozialforschung zu prüfen bzw. zu gewährleisten. Diese Lehrveranstaltung will das Bewusstsein für diese Probleme schärfen und einige dieser Techniken vermitteln. Studierende können in der Übung auch eigene Stichproben- Gewichtungs- oder Nonresponseprobleme präsentieren (aus organisatorischen Gründen wird ersucht, spezielle Forschungsprobleme vor Beginn der Lehrveranstaltung mitzuteilen). Voraussetzung für die Teilnahme sind Grundkenntnisse in Datenerhebung und -Auswertung mit SPSS-Syntax.
Diskutiert werden durchwegs praktische Fragen: Wie ziehe ich eine repräsentative Stichprobe? Warum können Ergebnisse einer Stichprobe von Bevölkerungsverteilungen abweichen? Wie kann ich trotz einer selektiven Stichprobe unverzerrte Ergebnisse erhalten? Was bedeuten Gewichte für die Signifikanz von statistischen Tests? Welche Qualitätskriterien gelten für die Erhebung von Stichprobendaten? Welche Rolle spielen dabei Erhebungsmethoden? Warum kommt es zu fehlenden Werten? Wann sind fehlende Werte ein Problem? Wie können fehlende Werte bei der Datenauswertung behandelt werden?
In dieser Lehrveranstaltung werden zunächst Stichprobenverfahren vorgestellt. Dabei lernen Studierende, unter welchen Bedingungen quantitative Erhebungen in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen durchführbar sind. Dabei wird vor allem auf Wahrscheinlichkeitsstichproben eingegangen, für welche die statistische Theorie Regeln entwickelt hat, mit denen Aussagen aus Stichprobenergebnissen für Gesamtheiten verallgemeinerbar sind. In der Praxis sind aber vielfältige Formen solcher Stichproben möglich, die sich hinsichtlich der Erwartungstreue und Präzision, besonders aber auch der Kosten unterscheiden. In manchen Fällen werden dabei Abweichungen von der Grundgesamtheit in Kauf genommen oder sind sogar angestrebt. Ein Beispiel wäre die Durchführung von ländervergleichenden Erhebungen, bei denen z.B. jeder EU-Mitgliedsstaat mit einer adäquaten Mindestgröße vertreten ist, unabhängig davon, welchen Anteil die Population dieses Staates an der gesamten EU-Bevölkerung hat. In solchen Fällen sind die Ergebnisse verzerrt und die jeweiligen Schätzwerte müssen mittels Korrekturfaktoren (Gewichten) hochgerechnet werden. Weiters werden in dieser Übung Ursachen und Vermeidungsstrategien für Nonresponse aus der Praxis der amtlichen Statistik vermittelt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit, Ausarbeitung und Präsentation von Übungsbeispielen aus dem Lehrbuch, schriftlicher Test

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

a) Kennenlernen von unterschiedlichen Stichprobendesigns und Abschätzen der jeweiligen Designeffekte;
b) Erlernen von praktischen Kenntnissen, um eine Stichprobe eigenständig zu realisieren;
c) Vor- und Nachteile verschiedener Erhebungsmethoden bei großen Umfragen erkennen;
d) Analyse von Nonresponse und anderen Qualitätskriterien der Feldarbeit

Prüfungsstoff

Die Inhalte der Kapitel 1-6 aus Groves et al. Survey Methodology werden gemeinsam erarbeitet und durch praktische Übungen ergänzt. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung praxisrelevanter Kenntnisse.

Literatur

Groves, Robert M., F.J. Fowler, Mick P. Couper, James M. Lepkowski, Eleanor Singer, and R. Tourangeau. 2004. Survey Methodology. New York: Wiley.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 905: MA EM Erweiterung Methoden oder MA F Soziale Struktur und soziale Integration

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39