Universität Wien

230109 SE Lektüreseminar: Charles Taylor (2012W)

Ein sekuläres Zeitalter

2.00 ECTS (1.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 12.10. 11:30 - 13:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Freitag 09.11. 11:30 - 13:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Freitag 23.11. 11:30 - 14:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Freitag 07.12. 11:30 - 14:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Freitag 25.01. 10:00 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der bekannte kanadische Philosoph erzählt eine komplexe Geschichte der Säkularisierung und beginnt nach den heutigen Bedingungen des Glaubens zu fragen. Die Gegenwart steht in der Spannung der Extrempositionen einer orthodoxen Religiosität und eines materialistischen Atheismus. Der Glaube sei heute nur mehr eine Option des Pluralismus. Für Taylor ist der Glaube ein Gefühl der „Fülle“ und ein Ort, an dem das Leben voller, reicher, tiefer, lohnender" ist. Und er sei eine "Transformationsperspektive", das Bedürfnis, die engen Grenzen des vorgegebenen Lebens, der immanenten Erfüllung zu überschreiten. Der gesellschaftliche Ort des Glaubens ändert sich. Taylor unterscheidet drei Durkheimsche Perioden. Mit der Moderne beginnt die "Neo-Durkheimsche" Periode, in der die Gläubigen mobilisiert werden müssen, da die Religionszugehörigkeit nunmehr freiwillig ist. Die Sechzigerjahre des 20. Jahrhunderts markieren einen deutlichen Bruch mit diesem System und den Beginn dessen, was Taylor das "Zeitalter der Authentizität" nennt. Die Suche nach einem Gefühl der Fülle jenseits der Immanenz sowie nach einer Perspektive für die eigene Transformation führt zu neuen kollektiven Orten: außeralltäglichen Massenveranstaltungen - durchaus auch an metatopischen Orten wie dem Fernsehen oder dem Internet, wie etwa dem Begräbnis der Prinzessin Diana, wo Millionen individueller Monaden in einem "Augenblick der Verschmelzung" miteinander trauern oder bei Rockkonzerten. Taylor behandelt dieses große Thema der Säkularisierung aus der Perspektive eines religiösen, aber völlig aufgeklärten Sozialphilosophen, der Hegel Forscher war und zahlreiche ideengeschichtliche Werke verfasst hat. Im übrigen stimmen auch zahlreiche Atheisten den meisten Thesen Taylors zu.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit, Mitarbeit, Kurzreferate, Verfassen einer schriftlichen Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Lektüre ausgewählter Texte des Buches

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 905: MA Theorien oder MA ET Erweiterung Theorien

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39