230114 SE Ausgewählte Paradigmen: Neomarxistische Gesellschaftstheorie (2020S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Keine Restplatzvergabe
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 03.02.2020 10:00 bis Fr 21.02.2020 23:59
- Anmeldung von Do 27.02.2020 10:00 bis Fr 28.02.2020 10:00
- Abmeldung bis Do 30.04.2020 23:59
Details
max. 32 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Donnerstag
05.03.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
19.03.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
26.03.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
02.04.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
23.04.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
30.04.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
07.05.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
14.05.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
28.05.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
04.06.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
18.06.
11:30 - 13:00
Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Donnerstag
25.06.
11:30 - 13:00
Digital
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Pierre Bourdieu galt schon zu Lebzeiten als das, was man in der Soziologie einen „Klassiker“ nennt: niemand, der sich ernsthaft mit dem Fach Soziologie beschäftigt, kommt um eine Auseinandersetzung mit seinem Werk herum. Das Faszinierende an Bourdieus Denken ist dabei, dass er theoretisch komplexe Analysen mit empirischen Materialien zu verbinden weiß und dem gesellschaftlichen und individuellen Zusammenwirken von ökonomischen, sozialen und kulturellen Kapitalsorten in herrschaftskritischer Absicht nachzugehen vermag. Für Bourdieu ist dabei klar: jeder Mensch ist in der modernen Gesellschaft in komplexe und höchst vielschichtige Herrschaftszusammenhänge verstrickt. Sie manifestieren sich in jeder sozialen Situation, in jeder Handlung, jeder individuellen Geste, jedem Geschmacksurteil.Die These der Allgegenwart von gesellschaftlicher Herrschaft in der Moderne hat Folgen für das Selbstverständnis der Soziologie. Denn es reicht nun nicht, die "relationale Logik" (Bourdieu) der Aufklärung nur auf die "Anderen", also die Mitglieder der modernen Gesellschaft, zu beziehen, sondern sie muss auch auf die soziologischen Erkenntnissubjekte bezogen werden. Bourdieu ist dabei klar, dass soziologisches Denken in der Tradition der Aufklärung nur im Rahmen einer selbstreflexiven Theorie möglich ist: das soziologische Erkenntnissubjekt muss in der Theorie, die es bildet, selbst vorkommen. Zu welchen beeindruckend selbstaufgeklärten Ergebnissen die Selbstanwendung seiner Theorie führt, kann in Bourdieus autobiographischem Text „Ein soziologischer Selbstversuch“ (2002) nachvollzogen werden.Ziel dieser Lehrveranstaltung wird es sein, sich mit den zentralen Begriffen der neomarxistischen Gesellschaftstheorie Pierre Bourdieus und ihres empirischen Anwendungspotentials vertraut zu machen. Dies wird vor allem anhand der Lektüre seines theoretischen Hauptwerkes „Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft“ geschehen. Im weiteren Verlauf des Seminares soll das Erklärungspotential dieser Theorie anhand aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen empirisch getestet werden – beispielsweise anhand einer, durch wissenschaftliche Informationen anscheinend kaum zu korrigierenden, Habitualisierung ökologisch destruktiver Konsummuster; der aktuellen Formierung bewegungsarmer Lebensgewohnheiten oder etwa der pädagogischen Folgen religiös normierter Sozialisationskulturen im schulischen Feld. Freilich wird es auch notwendig sein, die Erkenntnisgrenzen der Bourdieu’schen Theorie zu erörtern. Es gibt sie.Methoden: Textlektüre, Exzerpte, Kurzreferate (20 Minuten), Diskussionen in Kleingruppen und Plenum, Abschlussprüfung bzw. Seminararbeit.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Zusammensetzung der Note: Seminararbeit (70%), Referat (20%), kleinere schriftliche Arbeiten (10%), AnwesenheitHinweis der SPL:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen: Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen: Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
In der aktiven Auseinandersetzung mit Pierre Bourdieus theoretischem Hauptwerk "Die feinen Unterschiede" sollen die Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer die Kompetenz erwerben, mit den zentralen Begrifflichkeiten und Erklärungsperspektiven seiner neomarxistischen Gesellchaftstheorie argumentativ operieren und sie im Kontext der Analyse empirischer Materialien sinnvoll anwenden zu können. Sie sollen zudem lernen, die neomarxistische Theorie Bourdieus in einem erkenntnis- und theoriegeschichtlichen Kontext zu verorten und ihr - im Vergleich zum Konstruktivismus der Marx'schen Gesellschaftstheorie - innovatives Erklärungspotential zu erkennen. Die politischen Implikationen der Bourdieu'schen Gesellschaftsanalysen ebenso wie die Erklärungsgrenzen dieser Theoriekonzeption werden ebenfalls zu erörtern sein.
Prüfungsstoff
Seminarlektüre, Vorträge
Literatur
Bourdieu, Pierre (2002), Ein soziologischer Selbstversuch, Frankfurt/M.
Bourdieu, Pierre (1989), Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft, Frankfurt/M.
Bourdieu, Pierre (1997), Der Tote packt den Lebenden. Schriften zu Politik & Kultur 2, Hamburg: VSA.
Bourdieu, P. (1993), Narzisstische Reflexivität und wissenschaftliche Reflexivität, in: Berg, E./Fuchs, M. (Hg.), Kultur, soziale Praxis, Text. Die Krise der ethnographischen Repräsentation, Frankfurt/M. 1993, S. 365-374.
Schwingel, Markus (1995), Bourdieu zur Einführung, Hamburg: Junius.
Bourdieu, Pierre (1989), Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft, Frankfurt/M.
Bourdieu, Pierre (1997), Der Tote packt den Lebenden. Schriften zu Politik & Kultur 2, Hamburg: VSA.
Bourdieu, P. (1993), Narzisstische Reflexivität und wissenschaftliche Reflexivität, in: Berg, E./Fuchs, M. (Hg.), Kultur, soziale Praxis, Text. Die Krise der ethnographischen Repräsentation, Frankfurt/M. 1993, S. 365-374.
Schwingel, Markus (1995), Bourdieu zur Einführung, Hamburg: Junius.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
in 505: BA T2 SE Ausgewählte Paradigmen
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20