Universität Wien

230144 SE Europa als gesellschaftlicher Prozess (2021W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 12.10. 10:00 - 11:30 Digital
Dienstag 19.10. 10:00 - 11:30 Digital
Dienstag 09.11. 10:00 - 14:00 Digital
Dienstag 23.11. 10:00 - 14:00 Digital
Dienstag 07.12. 10:00 - 14:00 Digital
Dienstag 11.01. 10:00 - 14:00 Digital
Dienstag 25.01. 10:00 - 11:30 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die europäische Zusammenarbeit ist derzeit von EU-Skepzis, Nationalpopulismus, globalen Krisen und gar dem drohenden Zerfall angesichts des Austritts eines Mitgliedstaats getrübt. Doch jenseits der allgegenwärtigen Befestigung der Grenzen eines politisch und ökonomisch stagnierenden Kontinents ist Europa auch ein gesellschaftlicher Prozess, der sich unweigerlich aus seiner Vielfalt speist. Von der historischen Bildung von Nationalstaaten zur europäischen Einigung als transnationale Antwort auf Globalisierung war Europa oft auch politisch-kulturelles Modell und steht nun im Fokus vielseitiger Gesellschaftskritik.
Angesichts vielschichtiger Kleinteiligkeit waren Europas Grenzen innen und außen schon immer porös, und transnationales Zusammenwachsen wird nun durch Infrastruktur, Mobilität und globale Wirtschaft erleichtert. Zusätzlich zu relativ autonomen sozialen Beziehungen (z.B. Familien, nationale Minderheiten, Migrant*innen, Erwerbsarbeit...) wurde in den letzten Jahren auch vielfältige neue institutionelle Zusammenarbeit (z.B. Multi-Level Governance, Städtekooperationen, Grenzregionen, Makroregionen...) von EU und Staaten gefördert. Aber auch Globalisierungsproteste oder mediale Debatten über EU-Demokratiedefizit mobilisieren (anti-)neoliberale, postkoloniale oder identitäre Bewegungen in interaktiven Dynamiken transnationaler Politisierung.
Die andauernde Auseinandersetzung mit Trennendem und Gemeinsamem schafft ein kosmopolitanes Bewusstsein der 'Einheit in Vielfalt', das politische Legitimität und kulturelle Identifikationen einbettet, definiert und neu verhandelt. Jenseits vom oft vorhergesagten Ende der EU oder Rückkehr der Nationalstaaten, untersuchen wir also das gegenwärtige Europa als offenen Prozess partieller Integration und Desintegration mit vielschichtigen gesellschaftlichen und politischen Formationen.
Der Kurs vermittelt relevante theoretische und praktische Grundbregriffe der politischen Soziologie anhand der gegenwärtigen EU-Debatte mit Schwerpubkt auf gesellschaftspolitischen Konstruktionen von institutioneller Legitimität im transnationalen Kontext. Anhand wissenschaftlicher Literatur und eigener Fallstudien zu aktuellen Themen liegt der Fokus auf der theoretischen Anwendung und qualitativen Interpretation von aktuellen Fallstudien.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheitspflicht (Präsenz & Online)
Regelmäßige & aktive Teilnahme (inkl. pünktliche Abgaben)
Verpflichtende Heimlektüre & Hausaufgaben
Präsentation der Themen-Arbeiten (schriftlich und mündlich)
Handout
Feedback-Kommentare
Schriftliche Abschlussarbeit

Die Präsenzlehre und Anleitung der individuellen Lernaktivitäten werden durch die Moodle-Lernplattform unterstützt. Nach Ankündigung durch die LV-Leitung können die obigen Kriterien eventuell durch weitere Distance-Learning Elemente adaptiert werden.

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde. Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt. Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.

Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen. Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheitspflicht (Online nach Meldung): min. 80% der synchronen Präsenz & Digital-Lehreinheiten (verpasster Lernstoff muss jedenfalls schriftlich nachgeholt werden)

Regelmäßige & aktive Teilnahme (mündlich und schriftlich auf Moodle, inkl. pünktliche Abgaben), inkl. Verpflichtende Heimlektüre & Hausaufgaben, Eigenrecherchen, Zwischenberichte, Feedback-Kommentare: 40%

Präsentation der Themen-Arbeit, inkl. Handouts (schriftlich und mündlich): 20%

Schriftliche Abschlussarbeit: 40 %

Für erfolgreichen Abschluss müssen alle genannten Anforderungen ausreichend erfüllt werden. Nur auf dieser Basis erfolgt die Benotung in prozentueller Gewichtung.

Nach Ankündigung durch die LV-Leitung können diese Kriterien eventuell für das Distance-Learning adaptiert werden.

Unterrichtssprache ist Deutsch, Literatur vorwiegend Englisch. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Unterricht in deutscher Sprache sowie Verständnis englischsprachiger Lektüre.
Nach Absprache können schriftliche Arbeiten auch auf Englisch verfasst werden.

Prüfungsstoff

Die Teilnehmer*innen kennen die Grundbegriffe der aktuellen Debatten zu EU-Integration und gesellschaftspolitischer Konstruktionen institutioneller Legitimität im transnationalen Kontext und können deren Wechselwirkungen anhand von Literatur und empirischen Fallbeispielen analysieren.

Literatur

Ausgewählte Texte (meist in englischer Sprache) werden für die Pflichtlektüre auf Moodle zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer*innen recherchieren zusätzliche Literatur für Ihre Themenarbeiten.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Die Lehrveranstaltung kann für jede Forschungsspezialisierung des Masterstudiums Soziologie herangezogen werden, sofern dies inhaltlich zu Ihrem Masterarbeitsvorhaben passt bzw. mit dem Betreuer oder der Betreuerin abgesprochen wurde.

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20