Universität Wien

230149 SE Den Körper erkennen, formen und leben (2011S)

Beziehungen zwischen Biomedizin, sozialen Identitäten und Biomacht

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 04.03. 11:00 - 13:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Freitag 11.03. 10:30 - 13:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Freitag 18.03. 10:30 - 13:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Freitag 25.03. 10:30 - 13:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Freitag 01.04. 10:30 - 13:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Freitag 08.04. 10:30 - 16:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Freitag 15.04. 10:30 - 13:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Biomedizinisches Wissen und techno-wissenschaftliche Innovationen verändern heute mehr denn je die Art und Weise wie wir uns selbst begreifen. Auch wenn unser Körper uns oft als unmittelbar gegebene Realität erscheint, sind doch unsere Wahrnehmungen, Vorstellungen und selbst Gefühle in Bezug auf diesen von Wissenschaft und Medizin wesentlich mitgeprägt. Das war nicht immer so: Erst mit dem Entstehen der modernen Medizin und Wissenschaft sind zunehmend mehr Lebensbereiche und Verhaltensweisen als medizinische Phänomene - und teilweise als medizinisch zu lösende Probleme - umgedeutet worden. Gleichzeitig ist der Körper zu einem privilegierten Objekt (bio-) politischer Interventionen geworden: In Namen der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Bevölkerung werden Körper überwacht und diszipliniert, und Individuen werden dazu aufgerufen, sich als selbstverantwortliche Subjekte selbst zu reglementieren und als riskant erklärte Verhaltensweisen zu unterbinden.

In diesem Seminar werden wir anhand von Texten der Science and Technology Studies (STS) und der Social Studies of Health and Illness gemeinsam zu konzeptualisieren versuchen, wie Biomedizin, soziale Identitäten und Biomacht zusammenhängen. Einerseits werden wir näher beleuchten, wie medizinisches Wissen nicht einfach eine "objektive" Repräsentation der Realität darstellt, sondern sozial geformt und in einen jeweils spezifischen kulturellen Kontext eingebettet ist. Einen besonderen Fokus werden wir dabei darauf legen, wie die Kategorien Sex/Gender und Rasse/Ethnizität in die Produktion biomedizinischen Wissens einfließen. Gleichzeitig sind Praktiken des Erkennens nicht von Praktiken der Intervention und der Formung von Körpern und Subjektivitäten zu trennen: Wir werden näher diskutieren, wie sich diese historisch in einer Abfolge unterschiedlicher biomedizinischer Denkstile und damit verbundener biopolitischer Regime verändert haben. Weiters werden wir uns damit auseinandersetzen, wie neuere biomedizinische Konzeptionen und Technologien kulturell tief verankerte Vorstellungen von Körperlichkeit, Natürlichkeit und Künstlichkeit in Frage stellen. Schlussendlich wird ein starker Fokus unserer Lehrveranstaltung darauf liegen, zu untersuchen, wie biomedizinische Techno-Wissenschaft und damit verbundene biopolitische Praktiken Handeln im Alltag, soziale Identitäten und soziale Beziehungen formen und rekonfigurieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel des Seminars ist es, uns durch die Diskussion vorab gelesener Texte, durch vorbereitete Referate und durch Inputs des Lehrveranstaltungsleiters gemeinsam einem tieferen Verständnis der Beziehungen von Medizin, Gesellschaft und Biomacht anzunähern. Voraussetzungen für den Zeugniserwerb sind eine aktive Teilnahme an den Diskussionen, Anwesenheit, ein Referat und das Verfassen einer schriftlichen Seminararbeit.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39