Universität Wien

240034 VS Forced Migration: Anthropologische Forschungsansätze in einem transdisziplinären Feld (3.2.2) (2012W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 22.10. 09:45 - 11:15 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Montag 12.11. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Montag 19.11. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Montag 03.12. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Montag 10.12. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Montag 17.12. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Montag 07.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum A, NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Fluchtbewegungen wurden in der sozialanthropologischen Forschung lange ausgeblendet. Die sozial- und kulturanthropologische Auseinandersetzung mit Menschen und Gemeinschaften, die sich in der Regel der eindeutigen Zuordnung von Kultur und Raum (Nationalstaat) entziehen, hat wesentlich zur kritischen Hinterfragung und zum Wandel des Kulturbegriffs beigetragen. "Heimaten", "Zugehörigkeiten", "Loyalitäten", "Traditionen", "Gemeinschaften" werden durch plurale und transnationale kulturelle und räumliche Bezugspunkte und Netzwerke transformiert und konstruiert. Sie bilden ein Spannungsfeld mit den nationalstaatlichen Dogmen der kulturellen Homogenität oder der "Multikulturalität".

In 9 thematischen Blöcken wollen wir uns mit dem Gesamtthema auseinandersetzen (pro Lehrveranstaltung werden je 2 Blöcke abgehalten):

1. Forced Migration als spezielle Form der Migration Begriffsklärungen
2. Überblick über die österreichische Asylgesetzgebung
3. Flucht im Kontext der Globalisierung
4. Sozialanthropologische Theorien zum Thema Flucht und Exil
5. Flucht und Identität
6. Genderspezifische Ansätze
7. Flüchtlinge und AsylwerberInnen in den Medien
8. Nach der Flucht "Integration", Repatriierung, "Heimat" und Transnationalismus
9. Narrating Exile and Flight Interviews/Gespräche mit Betroffenen
Berichte aus der Praxis in der Flüchtlingsarbeit

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsanforderung:
Lesen und Erarbeiten der Pflicht-Literatur zu den einzelnen Blöcken
Gruppen-Präsentation im Seminar (1 Stunde + 30 Minuten Diskussion)
Abgabe einer schriftlichen Arbeit zum präsentierten Thema am Semesterende

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Nach einer thematischen und begrifflichen Verortung von "Flucht" im Rahmen der Migrationsforschung soll das Thema theoretisch aufbereitet und durch Fallbeispiele veranschaulicht werden - auch im Kontext von Globalisierung und in Bezug auf Identität.
Die Berücksichtigung von Gender spielt gerade in der Flüchtlingsforschung eine wesentliche, aber oft ausgeklammerte Rolle im Seminar werden genderspezifische Aspekte in allen Phasen der Flucht diskutiert.
In den Medien werden AsylwerberInnen und Flüchtlinge oft passiv dargestellt, Hilfsprogramme führen ebenfalls oft zu einer Passivisierung. Das große Potential von Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Selbsthilfe von Flüchtlingen im Exil wird anhand von sozialanthropologischen Theorien und Fallbeispielen aufgezeigt. Im Sinne einer Praxisorientierung wird die aktuelle österreichische Asylgesetzgebung beleuchtet.

Prüfungsstoff

Die unterschiedlichen Themen werden in Gruppen von den Studierenden aufbereitet, diskutiert, präsentiert und in einer schriftlichen Arbeit festgehalten (ein Frageleitfaden und Literaturvorschläge werden bereit gestellt, kleine empirische Erhebungen sind in manchen Blöcken erwünscht). Das Ergebnis der Gruppenarbeit wird im Seminar präsentiert (1 Stunde Präsentation mit 30 Minuten Diskussion).

Literatur

Wird in der 1. Lehrveranstaltung/Vorbesprechung bekannt gegeben!

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39