240051 VS Rassismus, Sexismus und Homophobie: zur intersektionellen Analyse zu Gewalt (3.3.2) (2012W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Sa 01.09.2012 00:01 bis So 23.09.2012 23:59
- Abmeldung bis So 14.10.2012 23:59
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 26.11. 11:30 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Montag 17.12. 11:30 - 20:00 Hörsaal C, NIG 4. Stock
- Montag 14.01. 11:30 - 20:00 Hörsaal C, NIG 4. Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Neben einem Referat wird die aktive Beteiligung an den Diskussionen sowie das Verfassen eines Protokolls erwartet. Das Seminar wird mit einer themenspezifischen Arbeit (in der mindestens fünf verschiedene in der LV behandelte Artikel verarbeitet werden müssen) abgeschlossen.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Studierenden sollten sich mit dem wichtigen Themenfeld geschlechtlich geprägter Gewalt aus einem intersektionellen Blickwinkel intensiv auseinandersetzen.
Prüfungsstoff
In einer Einführung werden in komprimierter Form zunächst die theoretischen und methodologischen Grundlagen und Konzepte vorgestellt. Darauf aufbauend werden Subthemen erarbeitet, deren Inhalte dann von Einzelpersonen aufbereitet und in Form von Referaten vorgestellt und schließlich allgemein diskutiert werden.
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39
Bald schon meldeten sich Gegenstimmen, die die zugrunde liegende These eines einheitlichen Patriarchats, in Frage stellten. Insbesondere Black Feminists und Women of Color aus den USA und GB (aber auch Frauen aus dem linken Spektrum) verwiesen darauf, dass das klassische Modell zu kurz greife, die besonderen Erfahrungen nicht-weißer, nicht-bürgerlicher Frauen ignoriere. Gerade für Schwarze Frauen stelle der häusliche, private Bereich in der Regel eher einen Ort des Rückzugs, der Sicherheit denn der Unsicherheit und Bedrohung dar, während Schwarze im öffentlichen Raum besonderen Gefahren ausgesetzt seien. Diese Vulnerabilitäten kennzeichneten sich nicht primär durch ihren patriarchal-sexistischen als vielmehr durch ihren rassistischen (und klassistischen) Charakter. Männer wie Frauen würden nicht nur aufgrund ihres Geschlechts sondern vor allem aufgrund ihres „Schwarzseins“ (wie auch ihres Klassenstatus) bedroht, wenngleich die Spielarten der Gewalt je nach Geschlecht variierten. Audre Lorde, Adrienne Rich u.a. verwiesen darüber hinaus auf die Bedeutung von Sexualität in Hinblick auf Bedrohungen und Gefahrenpotentiale (aber auch als Quelle der Kraft zum Widerstand).
Werden diese Kritiken ernst genommen, dann ist Gewalt intersektionell, d.h. in ihrer Kontextualität und Verflochtenheit mit Differenzkategorien wie race, class, Sexualität und Geschlecht zu analysieren. Dabei sind einerseits strukturelle Bedingungen, andererseits aber auch Aspekte des Alltagslebens, Identitäten und Subjektivitäten zu beachten.
In der Lehrveranstaltung werden die Studierenden angehalten auf der Grundlage eines intersektionellen Zugangs geschlechtlich geprägter Gewalt und damit einhergehenden Umgangsformen nachzugehen. Das erfolgt in Form von Vorträgen, Referaten wie auch Diskussionen im Gesamtforum wie in Kleingruppen.
Als mögliche Themenschwerpunkte bieten sich hier u.a. das breite Feld geschlechtlich geprägter Gewalt im Kontext der freiwilligen wie auch erzwungenen Migration (vom „Ehrenmord“ bis zum Frauenhandel), das der Homophobie, die Problematik im Umgang mit häuslicher Gewalt oder die Debatte um „Angsträume“ an.