Universität Wien
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240054 PS Individuelle Schwerpunktsetzung - prüfungsimmament (4 ECTS) (2018W)

Porno - Pop - Protest. Perspektiven auf Feminismen, Sexualitäten und Repräsentationen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 19.10. 11:30 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Freitag 23.11. 11:30 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Freitag 07.12. 11:30 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Freitag 25.01. 11:30 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Lange wurde Feminismus und Pornografie ausschließlich als Widerspruch verstanden. Seit den 1990er Jahren greifen jedoch (queer-)feministische Aktivist*innen, Kunstschaffende und Forschende das Genre auf, hinterfragen den soziokulturellen Einfluss sowie die Produktionsmechanismen der Multimillionen-Branche. Nach eigenen Maximen deuten sie Pornografie um, produzieren Porn und eignen sich das Genre an. So entstanden und entstehen Nischen, die Raum bieten für eine Widerstandspraxis und Auflehnung gegen tradierte Lesarten von binär konstruierten Geschlechtern, Sexualität(en) und heteronormativen Rollenmodellen.

In dieser Lehrveranstaltung wollen wir uns auf eine semiotische Fährtensuche in der zeitgenössischen Popkultur sowie in ihrem historischen Kontext begeben und uns mit unterschiedlichen nordamerikanischen und westeuropäischen feministischen Debatten, Ansätzen und Praxen in Bezug auf Pornografie auseinandersetzen. Dabei steht das kritische Lesen und Hinterfragen der Narration von Sexualität und Geschlechtlichkeit durch Pornografie im Vordergrund; gleichzeitig wird der emanzipatorische Charakter von (queer-)feministischer Pornografie erörtert. Hier spielen u.a. Modelle von Geschlecht, Geschlechtlichkeit und Sexualität eine zentrale Rolle.

Mit welchen kulturtheoretischen Modellen und Konzepten argumentieren feministische Strömungen pro und contra Porno? Wie lässt sich dies innerhalb der unterschiedlichen feministischen Denktraditionen verorten? Wann und wodurch lässt sich eine Zäsur im Umgang mit pornografischen Erzeugnissen innerhalb feministischer Annäherungen mit dem Genre ausmachen? Wie können durch alternative Pornografie kapitalistische Verwertungslogiken durchque(e)rt werden? Und ferner: Welche Gemeinsamkeiten weist die subversive Pornovariante mit dem transgressiven Femsploitation-Kino, als Subgenre des Exploitationfilms, auf?

Pornografie und ihre Rezeptionsweisen werden so zu Instrumenten, die gesellschaftliche Machtstrukturen und politische Kategorisierungen verdeutlichen und gleichzeitig erzeugen. Sie helfen dabei aufzuzeigen, welche Vorstellungen von Differenz, Konstruktion, Dekonstruktion und Normierung diesen zugrunde liegen.

Ziele: Einführung in die Konstruktion, Normierung und Hierarchisierung von Geschlechtern, Sexualitäten und Körpern anhand von visueller Kultur und insbesondere Film. Einführung in Rezeptions- und Produktionsprozesse von Pornografie, sowie in unterschiedliche historische und theoretische Feminismen. Sensibilisierung für die Macht von Bildern, Repräsentationen, Sprechakten und Diskursen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Präsentation im Rahmen eines Planspiels am letzten LV-Termin inkl. Verschriftlichung dieser.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Bereitschaft, sich mit expliziten visuellen Darstellungen auseinanderzusetzen
wird vorausgesetzt. Filmanalytische Kenntnisse sowie
Grundkenntnisse im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung bzw. der
Gender und Queer Theory sind von Vorteil.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:23