Universität Wien
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240075 SE VM4 / VM7 - Die Dialektik einer Pandemie: Zwischen Nekropolitik und Utopie? (2021S)

(Queer-)Feministische und Postkoloniale Perspektiven auf die aktuelle globale Gesundheitskrise

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die LV startet digital und wird, wenn es die Covid-Bestimmungen wieder zulassen, auf Vor-Ort umgestellt.

  • Montag 08.03. 12:00 - 15:00 Digital
  • Montag 22.03. 12:00 - 15:00 Digital
  • Montag 19.04. 12:00 - 15:00 Digital
  • Montag 03.05. 12:00 - 15:00 Digital
  • Montag 17.05. 12:00 - 15:00 Digital
  • Montag 07.06. 12:00 - 15:00 Digital
    Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 21.06. 12:00 - 15:00 Digital
    Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Bereits jetzt ist es offensichtlich, dass die Corona-Krise nicht alle gleich trifft, sondern insbesondere strukturell Marginalisierte im globalen Süden unter den derzeitigen Pandemiepolitiken leiden. Und auch die gegenwärtigen Flüchtlings- und Migrationspolitiken sind seit der Pandemie durch massive Verschärfungen gekennzeichnet. Dabei ist vor allem für Frauen die Lage dramatisch. Vor diesem Hintergrund befasst sich die Veranstaltung in postkolonialer Perspektive mit dem Konzept der Nekropolitik. Dieser Ansatz, welcher auf Achille Mbembe, einem der wichtigsten afrikanischen Denker unserer Zeit, zurückgeht, ist eine Erweiterung des Foucault’schen Ansatzes der Biopolitik. Kern der Nekropolitik ist, dass sie das Leben und Sterben im Kontext einer kapitalistischen Logik nicht nur verwaltet, sondern das Leben und Sterben (lassen) als Teil gouvernementaler Herrschaftstechniken systematisch kalkuliert.
Wiederum aus dialektischer Perspektive betrachtet, sind Krisen immer von ambivalenter Natur und können somit auch Chancen des gesellschaftlichen Lernens bieten. Am Beispiel verschiedener glokal und transnational ausgerichteter feministischer Widerstandspraxen soll im zweiten Teil der Veranstaltung deshalb eruiert werden, inwiefern Skandalisierungspraxen, die sich auf die derzeitigen Corona-Politiken beziehen, eine konkret-utopische Dimension inhärent ist. Im Anschluss an aktuelle (queer-)feministische Debatten soll somit diskutiert werden, inwiefern queer-feministische Utopien dazu beitragen können, neue Perspektiven der Gesellschaftskritik zu eröffnen und Postdevelopment-Ansatz weiterzuentwickeln.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Studierende sollen am Beispiel der aktuellen globalen Gesundheitskrise befähigt werden, sich kritisch und fundiert mit dem Entwicklungs-Paradigma auseinandersetzen. Dabei stehen die intensive Lektürearbeit und aktive Diskussion im Vordergrund. Dementsprechend sollen in transdisziplinärer Ausrichtung unterschiedliche Analyseperspektiven erarbeitet werden, d.h. Studierende sollen lernen, die (geschlechter-)theoretische und postkoloniale Begriffsarbeit auf systematische, aber auch kreative Weise, auf konkrete Problemfelder aktueller Entwicklungspolitiken zu beziehen.

Aktive mündliche Mitarbeit, Referate, Gruppenarbeit und Essay mit problemorientierter Fragestellung (15 Seiten)

Prüfungsstoff

Der erste Teil der Veranstaltung widmet sich der theoretischen Begriffsarbeit. Ein besonderes Augenmerk wird dabei nicht nur auf postkoloniale Kritiken und utopie-theoretische Debatten gelegt, sondern auch auf Perspektiven und Probleme der (zivil)gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftskritik. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden diese Perspektiven am Beispiel ausgewählter feministischer Anerkennungskämpfe diskutiert.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM4; VM7

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20