Universität Wien

240095 VO+UE VM5 / VM4 - Ideologien der Emanzipation und postkoloniale Realitäten (2020S)

politische und wirtschaftliche Schwierigkeiten in den ehemaligen Kolonien

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
SGU

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 10.03. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 17.03. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 24.03. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 31.03. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 21.04. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 28.04. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 05.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 12.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 19.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 26.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 09.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 16.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 23.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 30.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt: Gegenwärtig gilt der historische und politische Prozess, an dessen Ende die ehemaligen europäischen Kolonien in Asien, Afrika und Lateinamerika ihre Unabhängigkeit erlangen und somit auch eigene Nationalstaaten errichten konnten [allerdings nach europäischem Muster], als beendet. In Afrika, wo das Jahr 1960 als „Unabhängigkeitsjahr“ bezeichnet wird, hatten sich zahlreiche Mitglieder der ersten politischen Generation [nach dem Ende der Kolonialherrschaft] zum Ziel gesetzt, die wirtschaftliche Autonomie ihrer Länder innerhalb von 10 Jahren zu erreichen. So entwickelte sich der Begriff „Entwicklung“ zu einer Art Zauberwort. Am Beispiel des afrikanischen Kontinents kann mittlerweile jedoch festgestellt werden, dass sich viele von diesen neuen „souveränen“ Staaten in einer kontinuierlichen oder quasi-kontinuierlichen politischen, ökonomischen und sozialen Krisensituation befinden. Die Ursachen dafür sind naturgemäß sehr vielschichtig und hängen nicht nur unbedingt [wie in Europa oft behauptet] mit einem vermeintlichen Unvermögen der afrikanischen Politiker zusammen. Dabei muss die Tatsache berücksichtigt werden, dass die „alten“ Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Europa und Afrika im Grunde genommen nicht komplett beseitigt sind, zumal die Ex-Kolonialmächte alles unternehmen, um ihre Interessensphären zu bewahren. Hinzuzufügen wäre das Auftreten von neuen Akteuren [speziell China] auf der Weltwirtschaftsbühne. Deswegen die These: „Womöglich ist der Emanzipationsprozess doch nicht abgeschlossen“.
Lehrveranstaltungsziele: Aufgabe der LV ist es, die Grundsätze der Befreiungsideologien, ihre politische Relevanz sowie Defizite zu beleuchten. Zudem soll die Möglichkeit angeboten werden, sich mit den globale Strukturen der Weltwirtschaft und deren Auswirkungen auf ehemals kolonisierten Gebiete auseinanderzusetzen. Dies ist umso gewichtiger, wenn wir die aktuelle internationale Konstellation oder die machtpolitischen Strukturen der Globalisierung und insbesondere die Tatsache, dass der Unabhängigkeitsprozess in den einstigen Kolonien noch nicht abgeschlossen ist, in Betracht ziehen. Die quasi unverminderten Abhängigkeitsverhältnisse zwischen afrikanischen Staaten und den ehemaligen Kolonialmächten wie Frankreich oder England, sowie die hegemoniale Politik der USA bzw. Expansion Chinas zeigen die Aktualität emanzipatorischer Grundgedanken. Die Lehrveranstaltung soll Anhaltspunkte zur Untersuchung des Einflusses der Herrschaftsmechanismen des europäischen Kolonialsystems auf die Entstehung von Befreiungstheorien und die gleichzeitige Entfaltung verschiedener Richtungen innerhalb der Emanzipationsbestrebungen darstellen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige und aktive Teilnahme; kurze Referate; Verfassen von kleinen Hausaufgaben bzw. einer achtseitigen Semesterarbeit.

Prüfungsstoff

Literatur

1. Dieter Senghaas: „Europas Entwicklung und die Dritte Welt. Eine Bestandsaufnahme“, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1986.
2. Samir Amin: „La déconnexion, pour sortir du système mondial“, Editions La Découverte, Paris 1986.
3. Edward Said: „Kultur und Imperialismus. Einbildungskraft und Politik im Zeitalter der Macht“, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994.
4. André Gunder Frank: „Orientierung im Weltsystem. Von der Neuen Welt zum Reich der Mitte“, Promedia, Wien 2005.
5. Immanuel Wallerstein: „Die Barbarei der anderen. Europäischer Universalismus“, Verlag Wagenbach, Berlin2007.
6. Octavio Paz: „Der menschenfreundliche Menschenfresser. Geschichte und Politik 1971-1980“, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1981.
7. Frantz Fanon: „Die Verdammten dieser Erde“, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1981.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

IE: VM5 / VM4;
Codes AfriWi: SAG.SE1; SAG.SE2

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 11:26