Universität Wien

240107 SE Zwischen Opfer-Sein und Verantwortung (2010S)

Geschlechter- und Gewaltverhältnisse und der moralische Subjektstatus von Frauen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Verbindliche Anmeldung bis 24.02.10 unter: uni-fem@univie.ac.at

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 05.03. 18:00 - 19:30 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Freitag 19.03. 18:00 - 21:15 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Samstag 20.03. 09:30 - 17:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Freitag 28.05. 18:00 - 21:15 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Samstag 29.05. 09:30 - 17:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Von ihrer Formierung in den 1960er Jahren an war sexuelle Gewalt eines der zentralen Themen der zweiten Frauenbewegung. Diese Gewalt musste im öffentlichen Bewusstsein überhaupt erst als Gewalt erkannt werden. Der Schaden, den Frauen durch sie nehmen, das politische Gewicht des Themas, aber auch seine allgemeine Relevanz sollten gesellschaftlich anerkannt werden. Dies schien möglich über die Anerkennung des Opfer-Status von Frauen. Hinter der Betonung des Opfer-Status stand die Erfahrung des blaming the victim, jenes Mechanismus, der den Frauen die Verantwortung für die erlittene Gewalt zuschreibt. Verantwortung war dann auch der Anknüpfungspunkt für eine feministisch-kritische Auseinandersetzung mit der Opfer-Perspektive - sowohl auf der Ebene individueller Gewalterfahrungen als auch auf der gesellschaftlich-strukturellen Ebene. Der Kern der Problematik: Wie können Gewalterfahrungen von Frauen thematisiert werden, ohne ihnen dabei den Status als verantwortliche Subjekte per se abzusprechen?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

durchgängige Teilnahme und Lektüre des Readers.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

" Überblick über die feministischen Auseinandersetzungen mit dem Thema Gewalt
" Einblick in die konkrete Arbeit mit von Gewalt betroffenen Frauen
" Auseinandersetzung mit feministischer Opfer-Kritik
" Reflexion der Positionierung von Frauen in multiplen, intersektionalen Gewaltverhältnissen
und der öffentlichen Repräsentation geschlechterdifferenzierender Gewalterfahrungen

Prüfungsstoff

erfahrungsbezogenes Arbeiten (Erinnerungsarbeit nach Frigga Haug); Inputs der LVA-Leiterin; Gespräch mit Anneliese Erdemgil-Brandstätter, Expertin zum Thema Gewalt gegen Frauen und Gesundheit, Frauenberatungsstelle Kassandra; Filmanalyse (Dogville); Arbeit an theoretischen Texten. Unterrichtssprache ist Deutsch, Lektüre teilweise Englisch.

Literatur

Den Studierenden wird zu Beginn des Seminars ein Reader mit Texten auf Deutsch und Englisch zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39