Universität Wien

240117 VS Anthropological approaches to understanding mental disorder (3.2.5) (2014W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 21.11. 13:15 - 18:15 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Samstag 22.11. 09:45 - 14:45 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Freitag 28.11. 13:15 - 18:15 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Samstag 29.11. 09:45 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In dieser Vorlesung sollen Konzepte des transkulturellen sowie des transhistorischen Verstehen von psychischen Störungen erläutert werden; ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Standardisierungmechanismen der (internationalen) Psychiatrie gelegt, wie zum Beispiel auf die Vereinheitlichung solcher diagnostischen Konzepte wie ‘Depression’ oder ‘bipolarer Persönlichkeitsstörung’. Am Beispiel von ‘culture-bound syndromes’ wie z. B. amok, kuru oder aber auch chronic fatigue syndrome und gulf war syndrome sollen die transkulturelle Aspekte von psychichen Störungen erläutert werden und ihre metaphorische Bedeutung diskutiert werden. Rituale der Behandlung, von Exorzismus bis zur Psychotherapie, aber auch der Entwicklung der Psychopharmaka, werden mit Hinblick auf ihre jeweilige symbolische Praxis und Wirkungsweise besprochen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle erfolgt durch Mitarbeit im Seminar, durch kritische Literaturlektüre, die in kleinen Referaten erfolgen soll, und durch eine Seminararbeit zum Thema am Ende des Seminars.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In der Lehrveranstaltung sollen die folgenden Begrifflichkeiten und Konzepte erarbeitet warden: Was ist überhaupt eine Diagnose? Welche gesellschaftlichen Praktiken müssen gegeben sein, um eine psychische Störung zu erkennen? Welche gesellschaftlichen und kulturelle Mechanismen begünstigen die Entstehung von psychischen Störungen? Welche Rolle spielt Stigma im gesellschaftlichen Umgang damit? Wie kann man mit psychischen Störungen im Migrationsbereich umgehen? Welches Verständnis vom biopsychosozialen Umfeld des Menschen steckt hinter der Diagnose der psychischen Störungen?

Prüfungsstoff

Die theoretischen Diskurse zu den oben genannten Themen werden interaktiv entwickelt und durch empirische Erhebungen mit der Praxis in Zusammenhang gebracht.

Literatur

Journals: Medicine, Culture & Psychiatry; Social Science & Medicine

Artikel: Timmermans, S. & S. Epstein (2010) A World of Standards but not a Standard World: Toward a Sociology of Standards and Standardization. In: Annual Review of Sociology, 36, 69-89.

Bücher: unter anderen: Littlewood, R. and M. Lipsedge (1993 ). Aliens and alienists: ethnic minorities and psychiatry. London, Routledge.

Gute Englischkenntnisse erforderlich

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39