Universität Wien

290019 SE Bachelorseminar aus Humangeographie: Dimensionen von Flucht und Vertreibung in Südostasien (2020W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 29 - Geographie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Nichterschienen in der ersten Sitzung führt zur automatischen Abmeldung von der Lehrveranstaltung.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Covid19-Pandemie wird das Seminar zu den angegebenen Zeiten ausschließlich online stattfinden.

  • Donnerstag 01.10. 09:45 - 11:45 Digital
  • Donnerstag 08.10. 09:45 - 12:45 Digital
  • Donnerstag 22.10. 09:45 - 12:45 Digital
  • Donnerstag 05.11. 09:45 - 12:45 Digital
  • Donnerstag 19.11. 09:45 - 12:45 Digital
  • Donnerstag 03.12. 09:45 - 12:45 Digital
  • Donnerstag 17.12. 09:45 - 12:45 Digital
    Hörsaal 1 2A120 1.OG UZA II Geo-Zentrum

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit Flüchtlingszahlen global erhoben werden, war die Zahl der Menschen, die vor Kriegen, bewaffneten Konflikten, den Folgen von Umweltkatastrophen und des Klimawandels, aggressiver Entwicklungspolitik sowie ökonomischer Deprivation fliehen, noch nie so hoch wie heute. Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen schätzt die Zahl der weltweiten Flüchtlinge für das Jahr 2019 auf 79,5 Millionen Menschen. Im Jahr 2005 lag diese Schätzung noch bei 37,5 Millionen. Es nimmt daher wenig Wunder, dass Flüchtlings(not)hilfe, die Aufnahme von Flüchtlingen und ihre Integration in den Aufnahmeländern sowie „Flucht(ursachen)bekämpfung“ zentrale politische Handlungsfelder von globaler Dimension und Verflechtung sind, die sowohl zivilgesellschaftlich als auch politisch kontrovers diskutiert werden.

Obgleich das Thema Flucht und Vertreibung medial vor allem als Zuwanderungsphänomen nach Europa konstruiert wird, finden die mit Abstand größten Fluchtbewegungen im sogenannten Globalen Süden innerhalb von Landesgrenzen bzw. zwischen benachbarten Staaten statt. Vor diesem Hintergrund nimmt das Seminar mit Südostasien eine Region in den Blick, die zwar seit Jahrzehnten von signifikanten Fluchtbewegungen geprägt wird, jedoch kaum in der deutschsprachigen Medienöffentlichkeit präsent ist. Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen schätzte der Zahl der Flüchtlinge in Südostasien für das Jahr 2017 auf 3,37 Millionen Menschen. Weitaus höher ist jedoch die Anzahl derer, die in der Region innerhalb von Landesgrenzen vertrieben wurden. So schätzt das Internal Displacement Monitoring Center (IDMC) die Zahl der Binnenflüchtlinge in den Ländern Südostasien für das Jahr 2017 auf 5,9 Millionen Menschen. Gleichermaßen weist die Region einen der geringsten Standards für den Schutz von Flüchtlingen weltweit auf.

Im Rahmen des Seminars sollen unterschiedliche Dimensionen von Flucht und Vertreibung anhand von Fallbeispielen aus Südostasien bearbeitet werden. Hierzu zählen unter anderem Fluchtursachen, Fluchtrouten, die Unterbringung und Livelihoods von Geflüchteten, Vulnerabilität im Kontext von Flucht und Vertreibung, Schutzstandards, langfristige Lösungen (integration, repratriation, resettlement), Gender im Kontext von Flucht und Vertreibung sowie die Rolle von nationalen Regierungen, Staatenbündnissen und internationalen Organisationen der Flüchtlingshilfe wie das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM).

Das Seminar ist methodisch als Forschungs- und Schreibworkshop zur Vorbereitung auf die Bachelorarbeit strukturiert, der den Studierenden die Möglichkeit eröffnen soll, in Zweier- und Dreiergruppen eine wissenschaftliche Hausarbeit entlang klar vorgegebener und begleiteter Arbeitsschritte zu erstellen. Dies wird sowohl ein kontinuierliches Feedback des Lehrveranstaltungsleiters als auch Peer-Feedbacks der Teilnehmer*innen beinhalten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für den erfolgreichen Abschluss des Seminars sind folgenden Leistungen zu erbringen:

• regelmäßige und aktive Teilnahme an der Veranstaltung,
• eigenständige Recherchearbeiten,
• Präsentation des Themas und der Forschungsfrage
• Schriftliches Peer-Feedback
• Präsentation der Disposition
• Präsentation der Arbeitsergebnisse
• Verfassen einer wissenschaftlichen Hausarbeit (10 Seiten), Abgabe bis 28.02.2021

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit in mindestens 80 Prozent der Seminarsitzungen. Bei Erkrankungen, die mit Attest nachgewiesen werden, können darüber hinausgehende Fehlzeiten durch zusätzliche schriftliche Aufgaben ausgeglichen werden.

Die Gesamtnote setzt sich aus der Präsentation des Themas und der Forschungsfrage (10%), dem Peer-Feedback (10%) der Präsentation der überarbeiteten Disposition (20%), der Präsentation der Arbeitsergebnisse (20%) sowie der wissenschaftlichen Hausarbeit (40%) zusammen. Alle Teilleistungen sind für eine positive Abschlussbeurteilung unabhängig voneinander zu bestehen. Die Leistungen sind bestanden, wenn sie mindestens mit der Note 4 bewertet wurden.

Benotungsschlüssel:

100 - 87,5 % - Note 1
87,5 - 75 % - Note 2
75 - 62,5 % - Note 3
62,5 - 50 % - Note 4
weniger als 50% - Note 5

Die Bewertungskriterien für die Teilleistungen können auf Moodle eingesehen werden und werden im Seminar gesondert erläutert.

Prüfungsstoff

Der Prüfungsstoff umfasst die Inhalte der oben genannten Teilleistungen der Lehrveranstaltung.

Literatur

Auswahl empfohlener Literatur

Nawyn, Stephanie J. "Managing the undesirables: Refugee camps and humanitarian government.",: 57-58.

Afifi, T. & J. Jäger (Hrsg.) (2010): Environment, Forced Migration and Social Vulnerability. Berlin: Springer.


Castles, S. & M. J. Miller (2003): The Age of Migration. International Population Movements in the Modern World. 5th ed. New York/London : Guilford Press.

Cohen, R. (2004). The guiding principles on internal displacement: An innovation in international standard setting. Global Governance, 10(4), 459-480.

Collyer, M., Düvell, F., & De Haas, H. (2012). Critical approaches to transit migration. Population, Space and Place, 18(4), 407-414.

de Haas, H. (2008 ). The Myth of Invasion: The Inconvenient Realities of African Migration to Europe. Third World Quarterly , 1305 – 1322.

Düvell, F. (2012). Transit migration: A blurred and politicised concept. Population, Space and Place, 18(4), 415-427.

Fiddian-Qasmiyeh, E., Loescher, G., Long, K., & Sigona, N. (Eds.). (2014). The Oxford handbook of refugee and forced migration studies. Oxford: Oxford University Press.

Geiger, M. & A. Pécoud (Hrsg.) (2010): The Politics of International Migration Management. Layton-Henry, Z. & D. Joly: Migration, Minorities and Citizenship. Basingstoke / New York: Palgrave.

Hillmann, F. (2016): Migration. Eine Einführung aus sozialgeographischer Perspektive. Stuttgart.

Husa, K., Parnreiter, C., & Stacher, I. (Hrsg.) (2000): Internationale Migration: die globale Herausforderung des 21. Jahrhunderts? (Vol. 17). Brandes & Apsel.

International Organization of Migration (IOM) (2016): Fatal Journeys Volume II. Identification and Tracing of Dead and Missing Migrants. Genf. Online: https://www.iom.int/news/fatal-journeys-vol-2-new-global-report-iom (20.08.2016).

Massey, D.S., J. Arango, G. Hugo, A. Kouaouci et al. (1998): Worlds in Motion. Understanding International Migration at the End of the Millenium. Oxford: Clarendon Press.


Mathew, P., & Harley, T. (2014). Refugee protection and regional cooperation in Southeast Asia: a fieldwork report. Online: https://openresearch-repository.anu.edu.au/bitstream/1885/11662/1/Mathew%20&%20Harley%20Refugee%20protection%202014.pdf

McConnahie, K. (2014). Forced Migration in South-East Asia and East Asia. The Oxford handbook of refugee & forced migration studies, 626-638.

Nuscheler, F. (2013). Internationale Migration. Flucht und Asyl (14. Aufl.). Springer.

Samers, M. (2010): Migration. Key Ideas in Geography. London / New York: Routledge.

Skeldon, R. (1997): Migration and Development. A Global Perspective. Essex: Longman.


Stange, G. (2018): Flucht und Vertreibung in Südostasien. In: Husa, K., Korff, R. und H. Wohlschlägl (Hrsg.): Südostasien. Gesellschaften, Räume und Entwicklung vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Wien: new academic press, 77-94.

Stange, G. & Sakdapolrak, P. (Hrsg.) (2018). Focus: Forced Migration. Austrian Journal of South-East Asian Studies, 11(2). Online: https://aseas.univie.ac.at/index.php/aseas/issue/view/202/showToc

The Refugee Studies Centre/ The Norwegian Refugee Council/Global IDP Project (Hrsg.) (2011). Armed non-state actors and displacement. Forced Migration Review, 37. Online: https://www.fmreview.org/sites/fmr/files/FMRdownloads/en/non-state.pdf

Online verfügbare Literatur sollte selbstständig heruntergeladen werden. Die angegebene Präsenzliteratur wird im Semesterapparat des Seminars in der Bibliothek des Instituts für Geographie und Regionalforschung bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(BA GG 7.1) (L2-b4, L2-b-zSE) (BA UF GW 16)

Letzte Änderung: Do 31.10.2024 00:16