Universität Wien
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290041 SE Masterseminar aus Humangeographie (2022S)

Institutionelle Wirtschaftsgeographie: Eine praktische Perspektive am Beispiel Osteuropas

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 29 - Geographie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung ist als „blended learning“-Format mit Präsenz- und Onlineterminen geplant. Die Onlinetermine werden insbesondere für die Gastvorträge von internationalen Gastvortragenden genutzt. Sollte es die COVID19-Situation erfordern, ist auch ein Umstieg auf vollständige Online-Lehre möglich.

Der Online-Termin am 27.05.2022 ist für die Prüfung vorgesehen.

  • Freitag 18.03. 09:45 - 13:45 Digital
  • Freitag 25.03. 09:45 - 13:45 Digital
  • Freitag 01.04. 09:45 - 13:45 Digital
  • Freitag 29.04. 09:45 - 13:45 Digital
  • Freitag 06.05. 09:45 - 13:45 Digital
  • Freitag 13.05. 09:45 - 13:45 Digital
  • Freitag 27.05. 09:45 - 10:45 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Regionale Entwicklungsprozesse finden in einem sozialen Kontext statt, der von einer Vielzahl von Institutionen geprägt wird. Um die Bedeutung verschiedener Innovationen für wirtschaftliche Prozesse wie Wachstum, Innovation oder Unternehmertum herauszuarbeiten, hat sich mit der institutionellen Wirtschaftsgeographie ein bedeutendes Paradigma des Faches entwickelt. Allerdings bestehen bei der Übersetzung institutioneller Theorien in regionalpolitische Strategien viele offene Fragen.
Vor allem in osteuropäischen Volkswirtschaften, die in den vergangenen Jahrzehnten einen tiefgreifenden Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft erlebt haben und nun in supranationale Integrationsprozesse wie die Mitgliedschaft in der EU oder die Heranführung an sie eingebunden sind, spielen institutionelle Rahmenbedingungen eine erhebliche Rolle bei er Strukturierung regionaler Entwicklungspotenziale.
Das Seminar stellt Studierenden wesentliche institutionelle Ansätze anhand grundlegender Literatur vor, führt in den politischen und wirtschaftlichen Kontext ausgewählter osteuropäischer Volkswirtschaften ein und regt zur Diskussion politischer Strategien zur Regionalentwicklung im Hinblick auf deren institutionelle Rahmenbedingungen an.
Die Lehrveranstaltung ist als „blended learning“-Format mit Präsenz- und Onlineterminen geplant. Die Onlinetermine werden insbesondere für die Gastvorträge von internationalen Gastvortragenden genutzt. Sollte es die COVID19-Situation erfordern, ist auch ein Umstieg auf vollständige Online-Lehre möglich.
Als Gastvortragende sind u.a. VertreterInnen der österreichischen Wirtschaft und von Interreg-Projekten in osteuropäischen Ländern vorgesehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die bewertete Hauptleistung besteht in einer online abgehaltenen „open book“-Klausur (60%), der Präsentation vorbereitender Literatur (20%) und der Mitarbeit während des Seminars (20%). Die Klausur dauert eine Stunde und besteht aus der kompakten Bearbeitung einer vorgegebenen Fragestellung. Bei der Bearbeitung sind Hilfsmittel (Literatur) erlaubt, müssen aber angegeben werden. Im Rahmen der Lehrveranstaltung erläutert der Lehrende das Format und die Anforderungen der Klausur und führt auch in wesentliche Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens ein. Zum Bestehen der Veranstaltung ist in jeder dieser drei Leistungsblöcke mindestens eine Leistung zu erbringen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen sind Interesse an wirtschaftsgeographischen Fragestellungen. Ein erheblicher Teil der verwendeten Literatur ist nur in englischer Sprache verfügbar. Die Veranstaltung wird in deutscher Sprache abgehalten. Die Klausur kann wahlweise auf Deutsch oder Englisch geschrieben werden. Einzelne Gastvorträge können in englischer Sprache stattfinden.
Eine Anwesenheit an mindestens zwei Dritteln der Termine ist erforderlich.

Prüfungsstoff

Grundlage der Leistungskontrolle in Klausur, Präsentationen und Mitarbeit ist die kritische Umsetzung des in der Lehrveranstaltung gelernten Stoffes nach wissenschaftlichen Maßstäben. Dabei handelt es sich insbesondere um wirtschaftsgeographische und weitere sozialwissenschaftliche Theorie, empirische Methoden, wissenschaftliches Schreiben sowie kritische Analysefähigkeit wirtschaftsgeographischer Sachverhalte. Der Lehrende steht den Studierenden für Beratung zu methodischen Fragen zur Verfügung.

Literatur

Die nachfolgende Liste beinhaltet prüfungsrelevante Literatur zu den theoretischen Grundperspektiven der Veranstaltung. Genaue Literaturaufgaben werden nach der Anmeldung unter den Studierenden verteilt.

Bathelt, H., Glückler, J. (2014). Institutional change in economic geography. Progress in Human Geography, 38, 340-363.

Benner, M. (2019). Smart specialization and institutional context: the role of institutional discovery, change and leapfrogging. European Planning Studies, 27, 1791-1810.

Benner, M. (2021). Retheorizing industrial–institutional coevolution: a multidimensional perspective, Regional Studies, DOI: 10.1080/00343404.2021.1949441

Benner, M. (2022). A tale of sky and desert: Translation and imaginaries in transnational windows of institutional opportunity. Geoforum 128, 181-191.

Blažek, J., Květoň, V. (2021). From coal-mining to data-mining: the role of leadership in the emergence of a regional innovation system in an old industrial region. In Sotarauta, M., Beer, A. (Eds.), Handbook on city and regional leadership. Cheltenham, Northampton: Elgar, 168-186.

Estrin, S., Mickiewicz, T. (2011). Entrepreneurship in transition economies: the role of institutions and generational change. In Minniti, M. (Ed.), The dynamics of entrepreneurship: evidence from Global Entrepreneurship Monitor data. Oxford: Oxford University Press, 181-208.

Gertler, M.S. (2010). Rules of the game: the place of institutions in regional economic change. Regional Studies, 44, 1-15.

Glückler, J., Eckhardt, Y. (2021). Illicit innovation and institutional folding: from purity to naturalness in the Bavarian brewing industry. Journal of Economic Geography, DOI: 10.1093/jeg/lbab026.

Glückler, J., Punstein, A.M., Wuttke, C., Kirchner, P. (2020). The “hourglass” model: an institutional morphology of rural industrialism in Baden-Württemberg. European Planning Studies, 28, 1554-1574.

Hall, T.W., Elliott, J.E. (1999). Poland and Russia one decade after shock therapy. Journal of Economic Issues, 2, 305-314.

Langbein, J., Wolczuk, K. (2012). Convergence without membership? The impact of the European Union in the neighbourhood: evidence from Ukraine. Journal of European Public Policy, 19, 863-881.

Lehmann, T., Gronau, W. (2019). Tourism development in transition economies of the Western Balkans – addressing the seeming oxymoron of institutional voids and tourism growth. Zeitschrift für Tourismuswirtschaft, 11, 45-64.

Matusiak, M., Kleibrink, A. (Eds.) (2018). Supporting an innovation agenda for the Western Balkans: tools and methodologies. Luxembourg: Publications Office of the EU.

OECD (2018). Competitiveness and private sector development competitiveness in South East Europe: a policy outlook 2018. Paris: Organisation for Economic Co-operation and Development.

Rodríguez-Pose, A. (2020). Institutions and the fortunes of regions. Regional Science Policy & Practice, 12, 371-386

Trippl, M., Zukauskaite, E., Healy, A. (2020). Shaping smart specialisation: the role of place-specific factors in advanced, intermediate and less-developed European regions. Regional Studies, 54, 1328-1340.

Williams, C.C., Horodnic, I.A. (2015). Evaluating the prevalence of the undeclared economy in Central and Eastern Europe: an institutional asymmetry perspective. European Journal of Industrial Relations, 21, 389-406.

Williams, N., Radevic, D., Gherhes, C., Vorley, T. (2017). The nature of corruption affecting entrepreneurship in transition economies: some lessons from Montenegro. South East European Journal of Economics and Business, 12, 20-34.

Williams, N., Vorley, T. (2015). Institutional asymmetry: how formal and informal institutions affect entrepreneurship in Bulgaria. International Small Business Journal, 33, 840-861.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(MG-S3-SE) (MG-S5-SE) (MG-W3-PI) (MG-W4-PI) (MR3-PI) (MR6) (MA UF GW 02)

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:28