290111 SE Seminar aus Humangeographie/Regionalgeographie: Thailand (2010W)

„Asia's fifth tiger“ … „A new dragon“ … „Weltmeister im Wirtschaftswachstum“ sind nur einige der Superlative, mit denen die sozioökonomische Entwicklung Thailands in den achtziger Jahren sowohl in internationalen Pressemeldungen als auch in einschlägigen wissenschaftlichen Publikationen bedacht worden ist.
Wie allerdings bereits die Ereignisse seit der Jahresmitte 1997 drastisch aufzeigten, ist das nur die Hälfte der Geschichte. Heute, nur rund ein Vierteljahrhundert später, ist der ehemalige wirtschaftlichen „Musterschüler“ Südostasiens innerhalb kürzester Zeit vom Musterschüler zum potenziellen Problemfall geworden: so hatte das Königreich in den letzten Jahren zunehmend mit innenpolitischen, ökonomischen und sozialen Krisenerscheinungen zu kämpfen, die letztlich im Frühjahr dieses Jahres in den Protesten der "Red Shirts" in der Hauptstadt Bangkok kulminierten. Die Hintergründe und Ursachen für die gegenwärtige Krise des Landes sind komplex und reichen von strukturbedingten wirtschaftlichen Faktoren über wachsende soziale Disparitäten bis hin zu innenpolitischen Problemen, die den Nährboden für das gegenwärtige ökonomische Desaster bilden. Wie konnte es dazu kommen?