Universität Wien

340102 UE Literarisches und mediales Übersetzen Ib (2020S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 34 - Translationswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Schwerpunkt Übersetzung von erzählender Prosa mit historischer oder zeithistorischer Thematik

Montag 09.03. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 16.03. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 23.03. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 30.03. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 27.04. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 04.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 11.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 18.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 25.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 08.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 15.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
Montag 22.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Sensibilisierung für die besonderen Anforderungen einer literarischen Übersetzung; Erarbeitung geeigneter Ansätze zur AT-Analyse und ZT-Planung; Förderung des kreativen Umgangs mit der deutschen Sprache; Schärfung der Kritikfähigkeit durch Teamarbeiten und Lektorat fremder Übersetzungen; Einblick in die für ÜbersetzerInnen relevanten Mechanismen des Verlagswesens sowie in die Berufsbedingungen literarischer ÜbersetzerInnen.
Der Schwerpunkt der Lehrveranstaltung liegt auf der Übersetzung von erzählender Prosa mit historischer oder zeithistorischer Thematik. Der Schwerpunktsetzung gemäß soll an den jeweiligen Ausgangstexten auch der Umgang mit historischen Realien und Metanarrativen trainiert werden.
Den Ausgangstext für das Dossier und die Einzelübersetzung wählen Sie selbst. Die Übersetzung für das Dossier wird im Team erarbeitet. Nur wenn es die Sprachkombination im Semester nicht anders zulässt, kann auch allein übersetzt werden.
Die Beurteilungskriterien sind auf DEUTSCH ALS A-SPRACHE ausgerichtet!

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Inhalte/Aufgaben
1. Essay
Kulturspezifische ideologische und politische Diskurse (Stichworte: kulturelles Gedächtnis, Geschichtsrevisionismus, Erinnerungspolitik) spielen in der Auseinandersetzung mit historischen und insbesondere zeithistorische Themen eine zentrale Rolle und weisen so der historischen Erzählung (vom historischen Roman zur historiographischen Metafiktion) einen eminenten Gegenwartsbezug zu. In einem kurzen Essay sollen Sie sich Gedanken über verschiedene (kulturell, politisch, ideologisch motivierte u. a.) Formen der Diskursivierung im literarischen Text zu machen. Dabei sollen Sie sich v.a. mit dem Begriff des Diskurses vertraut machen und versuchen, die Bedeutung historischer oder metahistorischer Diskurse für die literarische Kommunikation zumindest beispielhaft zu benennen. Versuchen Sie ruhig, in dem von Ihnen gewählten Ausgangstext für die Dossier-Übersetzung Spuren des Wirkens historischer oder metahistorischer Diskurse zu finden – Sie werden Ihre Funde als Hintergrund für die dem Dossier beizulegende Projektbeschreibung (s.u., „Verlagssuche“) brauchen können.
Der Essay soll 2 bis 2,5 Normseiten (nicht mehr) umfassen und bis spätestens 04.05. auf Moodle hochgeladen werden (+ Abgabe auf Papier).

2. Dossier: Erzählende Prosa mit historischer oder zeithistorischer Thematik
Sie werden im Lauf des Semesters zeitgenössische Texte aus verschiedenen Ausgangssprachen übersetzen, vorzugsweise in Teams (einzeln nur in Ausnahmefällen).
Die Übersetzungen sind spätestens eine Woche vor der Präsentation in den entsprechenden Moodle-Ordner hochzuladen. Wenn eine Woche vor der Präsentation eine LV stattfindet, bitte ich um zusätzliche Abgabe der Übersetzung auf Papier.
Das Dossier ist zwei Wochen nach der Präsentation auf Papier abzugeben und auf Moodle hochzuladen. Die Lektorate werden ausschließlich auf Moodle hochgeladen (keine Abgabe auf Papier).

3. Lektorate
Jeder Teilnehmer lektoriert zwei Übersetzungen von KollegInnen. Lektoriert wird nicht im Team, sondern einzeln. Die LektorInnen sind bei der Präsentation der von ihnen lektorierten Texte anwesend.

4. Einzelübersetzung
Sie übersetzen eine (möglichst) abgeschlossene Textstelle aus der Erzählung, die sie für das Dossier übersetzt haben. Sie wählen die Textstelle für die Einzelübersetzung frei und ohne Absprache mit mir. Zur Vermeidung von Verdoppelungen sprechen Sie sich jedoch im Team ab. Neben ihrer eingehend kommentierten Übersetzung geben Sie bitte auch eine Interlinearübersetzung ab. Bitte argumentieren Sie Ihre Übersetzungsentscheidungen, wo es geboten erscheint, mit der Kommentarfunktion (die Normseiteneinstellung wird dadurch nicht beeinflusst). Beachten Sie, dass eine druckreife Übersetzung erwartet wird, die Sie gegebenenfalls auch an einen Verlag schicken könnten. Darüber hinaus erklären Sie den Kontext der übersetzten Textstelle.
Die Einzelübersetzung soll 2-3 Normseiten umfassen.
Die Abgabe (auf Papier und Moodle) erfolgt bis spätestens 15.06.2020 beziehungsweise zusammen mit dem Dossier, sollte Ihr Abgabetermin nach dem 15.06. liegen.

5. Besuch eine literaturübersetzungsrelevanten Veranstaltung
Sie besuchen im Lauf des Semesters eine für LiteraturübersetzerInnen relevante Veranstaltung und schreiben darüber einen kurzen Bericht (1,5-2 Normseiten). Die Abgabe erfolgt bis spätestens 15.06. auf Papier und Moodle.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Dossier Erzählende Prosa mit historischer oder zeithistorischer Thematik
Bitte wählen Sie bis 16.03. einen Text oder eine zusammenhängende Textstelle aus, die Sie im Team übersetzen möchten. Ausgeschlossen sind intermediale Formen wie Graphic novel, es soll sich um einen kohärenten Prosatext handeln, der der Übersetzungen keine unüberwindlichen Hindernisse entgegenstellt. Der Text sollte auch noch nicht in deutscher Übersetzung erschienen sein. Bitte sprechen Sie die Wahl des Textes mit mir ab (auch per Email), bevor Sie den Ausgangstext auf Moodle hochladen. Begründen Sie auch, warum Sie den betreffenden Text gewählt haben.
Textlänge Zieltext: ca. 5 Normseiten (Definition Normseite: s. Berufskundeordner, Pkt. 2); Dreier-Teams: 7 Normseiten / Einzeln: 3 Normseiten
Bitte laden Sie den Originaltext in den dafür vorgesehenen Ordner und fügen Sie in einem weiteren Dokument folgende Informationen hinzu:
- Vorstellung der Autorin/des Autors
- Schwierigkeiten, die sie bei der Übersetzung erwarten
Spätestens eine Woche vor Ihrer Präsentation laden Sie in den entsprechenden Ordner:
- Ihre Übersetzung in Normseitenformatierung mit Zeilennummerierung. Beachten Sie: diese Übersetzung wird Grundlage für die Bewertung sein, daher schicken Sie keine Rohversion, sondern eine Version, die sie gegebenenfalls auch aus der Hand geben würden! Bitte fügen Sie (Fußnote) allfällige Kommentare zum Übersetzungsprozess hinzu;
- Interlinearübersetzung (für alle KollegInnen, die nicht aus Ihrer Arbeitssprache übersetzen), ohne Rahmen, aber übersichtlich, nachvollziehbar und verständlich;
- Inhalts- und Stilanalyse (sprachliche, stilistische, andere Besonderheiten).
In Fußnoten:
Kommentare zum Übersetzungsprozess;
Schwierigkeiten, die sich beim Übersetzen ergeben haben;
Quellen, die Sie (z.B. zur Recherche) benutzt haben.

Ihre KollegInnen werden unabhängig voneinander (nicht im Team, sondern einzeln) das Lektorat übernehmen. Die Lektorate werden bis zum Präsentationstermin hochgeladen. Bitte lektorieren Sie mit der Funktion „Änderungen nachverfolgen“. Auch Anmerkungen mit der Kommentarfunktion sind möglich – diese jedoch wegen der Übersichtlichkeit bitte nicht inflationär verwenden.
Bei der Präsentation haben die LektorInnen großen Anteil an der Diskussion des Textes!

Präsentation der Übersetzungen:
Die Präsentationstermine werden am Beginn des Semesters vereinbart, Sie tragen sich selbst dafür ein. Das ÜbersetzerInnen-Team präsentiert die Übersetzung, spricht besondere Probleme an und leitet die Diskussion.
Wählen Sie zur Diskussion Textpassagen aus, die Ihnen (kulturspezifische, stilistische, sprachliche u.a.) Probleme bereitet haben und daher im Plenum diskutiert werden sollen. Präsentieren Sie auch Lösungen, die Sie für besonders gelungen halten!
Alle TeilnehmerInnen bereiten sich auf alle Texte vor!

Prüfungsstoff

Abgabe Dossier:
Abgabe der überarbeiteten Übersetzung jeweils zwei Wochen nach der Präsentation (auf Papier und Moodle) in zwei Varianten:
1. Änderungen nachverfolgbar (für den internen Dossier-Teil)
2. bereinigte Endversion.

a) Verlagssuche:
- Suchen Sie zwei Buchverlage (bitte keine Zeitschriften) aus, denen Sie Ihre Übersetzung anbieten würden. Sollte ein anderes Werk Ihrer Autorin/Ihres Autors schon in deutscher Übersetzung erschienen sein, wählen Sie bitte andere Verlage. Verfassen Sie jeweils ein Schreiben an diese Verlage. Thematisieren Sie, warum diese Texte publiziert weden sollten und warum sie Ihrer Meinung nach ins Verlagsprogramm gerade dieses Verlags passen. Fügen Sie eine
- Projektbeschreibung hinzu: Vorstellung des Autors/der Autorin, kurzes Exposé (Vorstellung des Buches, max. 1 Seite), falls möglich: Hinweis auf Rezeption in der Ausgangssprache;
- bereinigte Endversion Ihrer Übersetzung (in Normseiten, ohne Zeilennummerierung).

b) „Interner Teil“ des Dossiers:
- kurze Begründung, warum Sie gerade auf diese beiden Verlage gekommen sind;
- Endversion der Übersetzung, Änderungen nachverfolgbar + Begründung, warum Sie einzelne Lektoratsvorschläge angenommen oder verworfen haben beziehungsweise Drittlösungen bevorzugen.

Kriterien für das Lektorat und Beurteilungsgrundlage für die präsentierte Übersetzung:
- lexikalische, grammatikalische, syntaktische Mängel und Interferenzen;
- falsche Kollokationen;
- Fehler in Orthographie und Interpunktion;
- Transkriptionsfehler;
- Sinnfehler aufgrund von Unstimmigkeiten in der Erzählperspektive, inadäquater Idiomatik, inkorrekten kontextuellen Bezügen;
- Umgang mit Kulturspezifika;
- Umgang mit Stilelementen, Stilmitteln, stilistischen Besonderheiten des AT-Texts bzw. der Autorin/des Autors;
- adäquates Register;
- Beeinträchtigungen des ZT durch schwerfällige Formulierungen, holprigen Stil u.dgl.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:22