410002 SE Materialien der Forschung - Kritik der Quellen. Typologische und methodologische Reflexionen (2013W)

Der Zugang zu gegenwärtigen und vergangenen Lebenswelten, zu sozialen und kulturellen Phänomenen ist immer ein mittelbarer. In welcher Perspektive und mit welcher Fragestellung auch immer die einzelnen Disziplinen arbeiten - sie tun dies anhand von Quellen, Materialien, Daten, Werken. Manchen Texten, Bildern und Objekten wird dabei mehr, manchen weniger Aussagekraft zugetraut. Dabei sind es die Forscherinnen und Forscher in den Rahmungen gesellschaftlicher und politischer Interessenlagen und medialisierter Konsumkulturen, die diese zu - im mehrfachen Wortsinne - Gegenständen der Forschung machen.
Die Lehrveranstaltung geht den Bedingungen und Bedingtheiten der Materialien historisch-kulturwissenschaftlicher Forschung nach. Benennungen (wie "Quelle", "Material" etc.) und die dahinter stehenden wissenschaftlichen Konzepte werden in disziplinären wie in transdisziplinären Kontexten, vor allem aber an den konkreten Forschungsprojekten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Lehrveranstaltung diskutiert. Dabei wollen wir der Frage nachgehen, wie in der Tradition der jeweiligen Disziplin, aber auch ausgehend von den individuellen Forschungsinteressen Phänomene zu Materialien gemacht und wie aus der Auseinandersetzung mit diesen relevante Aussagen gewonnen werden.
Ziel dieser Auseinandersetzung ist es, die kritische Reflexion des Verhältnisses von Forschungsmaterial und Forschungsgegenstand anzuregen und systematische Wege für die Kritik der Quellen, wie sie Teil jeder Analyse sein sollte, anzubieten.