450406 PS Doing Translocal Research in the Global South: A Critical Appraisal (2024W)

Translokalität ist zu einem beliebten Ansatz in den Sozial- und Kulturwissenschaften geworden, wenn es um die Erforschung sozialer Phänomene geht, die aus der intensiven Mobilität von Menschen, Waren, Informationen, Ideen und Symbolen über Grenzen und Entfernungen hinweg entstehen. Der Ansatz versucht unter anderem, die Spannungen zwischen Mobilität und Lokalität, die sich aus der zunehmend komplexen sozialräumlichen Dynamik ergeben, besser zu erfassen. Die Translokalitätsforschung war schon immer eng mit der Forschung im Globalen Süden verbunden. Ziel dieses Seminars ist eine Bestandsaufnahme und kritische Diskussion der Konzepte der Translokalität und des Globalen Südens und der damit verbundenen Forschungspraktiken. Das Seminar richtet sich an Doktorandinnen und Doktoranden, die in der empirischen Translokalitätsforschung tätig sind. Anhand von laufenden Doktorarbeiten werden wir die Schwierigkeiten, Herausforderungen und Möglichkeiten diskutieren, die sich in diesem Forschungsfeld ergeben. Im ersten Teil des Seminars werden wir uns zunächst mit unterschiedlichen Zugängen zum Konzept des Globalen Südens befassen, sowie mit der Frage, was die Forschung im Globalen Süden spezifisch macht und welche ethischen und methodischen Herausforderungen sie mit sich bringt. Vor diesem Hintergrund werden wir herausarbeiten, warum Forschung im Globalen Süden wichtig ist. In einem zweiten Schritt werden wir uns auf das Konzept der Translokalität konzentrieren und dessen Bedeutung, Anwendungen, methodische und konzeptionelle Dimensionen analysieren. Wir werden die Anwendungsbereiche, aber auch die Grenzen des Konzepts diskutieren. Eine kürzere Sitzung wird der Vorbereitung der Fragen gewidmet sein, die in der Studie behandelt werden sollen.