Universität Wien

490197 SE Gestaltung inklusiver Bildungsprozesse (2022S)

Verbale Aggression im Sozialfeld Schule: Ursachen, Formen, Funktionen, Gewaltprävention

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 17.03. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 24.03. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 31.03. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 07.04. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 28.04. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 05.05. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 12.05. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 19.05. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 02.06. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 09.06. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 23.06. 15:00 - 16:45 Digital
Donnerstag 30.06. 15:00 - 16:45 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In der Lehrveranstaltung setzen wir uns mit den für den schulischen Alltag relevanten Phänomenen verbale Aggression und verbale Gewalt auseinander. Trenn- und Berührungslinien zwischen diesen oft synonym verwendeten Begriffen werden gezogen, Beispiele fiktiver verbaler Aggression (z.B. scherzhaft im Freundeskreis) und verbaler Gewalt mit neutralen Wörtern (Lästern, falsche Informationen verbreiten) oder durch Sprachverweigerung erörtert, Ursachen und funktionales Spektrum verbalaggressiver Äußerungen im Gebrauch von Kindern und Jugendlichen erforscht und Ideen für die Reduzierung verbalaggressiver und gewalttätiger Äußerungen im Schulalltag generiert.
Ein besonderer Akzent wird auf die interkulturelle Positionierung der Wiener Schulen gemacht. Die Berücksichtigung interkultureller Dimension in der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern bereitet sie auf ein wertschätzendes harmonisches Zusammenleben in einer multikulturellen heterogenen Gesellschaft vor.
Ziele der Lehrveranstaltung

Vorrangiges Ziel der Lehrveranstaltung ist Vorbereitung von Studierenden auf die Herausforderungen des schulischen Alltags, die mit den Phänomenen verbaler Aggression und verbaler Gewalt verbunden sind. Diesem Ziel sind weitere Ziele unterordnet:

• durch die im Seminar erworbenen Kenntnisse können Studierende als künftige LehrerInnen sprachliche Handlungen richtig interpretieren, Motive verbalaggressiven Verhaltens von Kindern und Jugendlichen besser verstehen, darauf angemessen reagieren und SchülerInnen hinsichtlich verbaler Gewalt als eigenständiger Gewaltform sensibilisieren

• Die Lehrveranstaltung fördert gewaltpräventive Ideen für das schulische und außerschulische Miteinander, Fähigkeiten deeskalierenden Handelns für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen sowie ihre Unterstützung auf dem Weg zur gewaltfreien Kommunikation

• Studierende lernen, mit Herausforderungen, die kulturelle und sprachliche Vielfalt mit sich bringt, umzugehen und die SchülerInnen auf ein wertschätzendes harmonisches Zusammenleben in einer multikulturellen heterogenen Gesellschaft vorzubereiten.

• Die im Seminar erworbenen Kenntnisse tragen nicht nur zur Erweiterung des Verständnisses von Phänomenen „verbale Aggression – verbale Gewalt“ im Sozialfeld Schule bei, sondern bewegen zur Reflexion und gegebenenfalls zur Veränderung des eigenen sprachlichen Verhaltens.
Lehrkonzept umfasst Wissenstransfer, Motivation und Unterstützung Studierender in ihrer eigenständigen Auseinandersetzung mit dem Seminarthema (sowohl auf wissenschaftstheoretischer Ebene als auch als Selbstreflexion) sowie aktiven Austausch zu verschiedenen Seminarthemen in der Gruppe. Theoretische und empirische Erkenntnisse über Gewaltformen, Ursachen und Funktionen verbalaggressiver Sprechakte, geschlechtliche, kulturspezifische Besonderheiten in der Äußerung und Wahrnehmung verbaler Aggression werden mit den alltäglichen Erfahrungen verknüpft und tragen zum Ausarbeiten praktischer Lösungsmodelle bei.
Gestaltung einzelner Einheiten:
2 einführende Lehrveranstaltungen:
1 LV:
Organisatorisches: Gestaltung der LV, Präsentations- und Prüfungsmodalitäten u.a.
Vorstellen der Seminarthemen, Bilden von Arbeitsgruppen (2-3 Personen) und Wahl von Themen. Anregungen zu jedem Seminarthema. Literaturhinweise.
2 LV: Einführung durch die Seminarleiterin: aktuelle wissenschaftstheoretische Grundlage in den Bereichen verbale Aggression – verbale Gewalt. Pejorativa und verbale Aggression in den Jugendsprachen: Besonderheiten und Unterschiede im Vergleich zu den Erwachsenen.
11 Präsentations-LV: In jeder LV wird die Arbeitsgruppe von 2-3 Studierenden in der ersten Stunde die Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Seminarthema präsentieren. In der zweiten Stunde wird die Präsentation von den Seminarteilnehmenden besprochen, diskutiert, ergänzt. Beispiele aus den eigenen praktischen Erfahrungen Studierender im Sozialfeld Schule werden besprochen.
Methoden: Präsentation, Gruppenarbeit, Diskussion.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungsbeurteilung erfolgt auf Grund mehrerer Teilleistungen:
Präsentation – 40 Punkte
- Präsentation der Gruppendiskussionsergebnisse als GruppensprecherIn – 20 Punkte
- Beteiligung an den Diskussionen und
Besprechungen der Präsentationen – 20 Punkte
Die Endnote ergibt sich aus allen Einzelleistungen, wobei jede Einzelleistung erbracht werden muss und die Note für die Präsentation am gewichtigsten ist.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen:
- Anwesenheitspflicht
- Präsentation zu einem der Seminarthemen (mündlich mit anschließendem Hochladen von Folien auf moodle)
- Präsentation der Gruppendiskusionsergebnisse als GruppensprecherIn
- Engagement bei den Diskussionen
Beurteilungsmaßstab:
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 50 Punkte erforderlich.
1 (sehr gut) 89 – 100 Punkte
2 (gut) 76 – 88 Punkte
3 (befriedigend) 63 – 75 Punkte
4 (genügend) 50 – 62 Punkte
5 (nicht genügend) 49 – 0 Punkte

Prüfungsstoff

Präsentation des Vortrags zu einem der angegebenen Themen, Engagement in den Diskussionsgruppen, Präsentation der Ergebnisse von Gruppendiskussion (als GruppensprecherIn).

Literatur

Cierpka, M. FAUSTLOS - Wie Kinder Konflikte gewaltfrei lösen lernen. Freiburg: Herder, 2005.
Havryliv, O. Verbale Aggression im Handlungsfeld Schule: Ursachen und Funktionen. In: Foreign Languages in Changing Times X. Bratislava: EKONÓM, 2020. S. 70 - 84.
Havryliv, O. Verbale Aggression und verbale Gewalt: Aspekte zum Eibeziehen in den Sprachunterricht. In: Linguistische Treffen in Wrocław, Vol 18, 2020 (II). S. 137 151.
Havryliv, O. Citizen Science as a Bridge to Violence Prevention in the Social Field School. In: Proceedings of Science. https://pos.sissa.it/393/001/pdf .
Kiener, F. Das Wort als Waffe. Zur Psychologie der verbalen Aggression. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht, 1983.
Labov, W. Regeln für rituelle Beschimpfungen. In: Dittmann, N., Rieck, B.-O. (Hg.). Sprache im sozialen Kontext. Königstein/Ts.: Athenäum, 1980. S. 251-286.
Neuland, E. Jugendsprache: eine Einführung. Tübingen. Francke, 2008.
Rosenberg, M. Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Paderborn: Junfermann, 2005.
Schlobinski, P. (Hg.) Jugendliche und „ihre“ Sprache. Opladen: Westdt. Verlag, 1998.
Ziegler, A. (Hg.) Jugendsprachen. Aktuelle perspektiven internationaler Forschung. Berlin: de Gruyter, 2018.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:28