Universität Wien
Lehrveranstaltungsprüfung

240149 VO Jean Rouch - Auslotungen des ethnographischen Films (3.2.6) (2012S)

Dienstag 16.10.2012

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Prüfer*innen

Information

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Eingehende Lektüre der Wochentexte, aktive Mitarbeit, mündliche Prüfung.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Jean Rouch’ ethnographisches Filmschaffen reicht von autoritär kommentierten anti-kolonialen Beobachtungen LES MAÎTRES FOUS (1955) über selbstreflexive 'anthropology at home' CHRONIQUE D’UN ÉTÉ (1960) bis hin zu 'shared anthropology' und Ethnofiktion JAGUAR (1954-1967), PETIT À PETIT (1977). Es reflektiert durch seine Ästhetik und Machart exemplarisch die Veränderungen sozio-historischer Machtbeziehungen (insbesondere den Post-/ Kolonialismus) und verdeutlicht die Ambivalenzen zwischen sozialen (Macht-)Strukturen und sozio-politischem Engagement.
Inspiriert von zwei Begründern des Dokumentarfilms, Robert Flaherty und Dziga Vertov, steht sein Werk exemplarisch für Problemstellungen wie die Autorität von Autorenschaft, die Grenzen von Dokumentar- und Spielfilm sowie repräsentativen Traditionen im ethnographischen Film.
Im Rahmen der Vorlesung sollen anhand Rouch’ filmischer Arbeiten und Theorien nicht nur ein Verständnis für die Verschränkung von gesellschaftlichen Diskursen und medialen Repräsentationen, sondern auch ein Überblick über die ethnographische Dokumentarfilmgeschichte erarbeitet werden.

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39