Universität Wien
Lehrveranstaltungsprüfung

240035 VO Aktionsforschung mit Indigenen in Lateinamerika (3.2.1) (2015S)

Mittwoch 20.01.2016 08:00 - 09:30 Hörsaal A, NIG 4.Stock

Prüfer*innen

Information

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle erfolgt als schriftliche Prüfung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Seit Sol Tax in den 1950er Jahren Indianer nicht mehr als Informanten für seine Forschung betrachtete sondern sie als Subjekte und Akteure anerkannte und gegen deren 'Integration' unterstützte, also aus einem Übersetzer ein Verbündeter wurde, hat sich anthropologische Forschung mit Indigenen in Lateinamerika zu einem Aktionsfeld verwandelt, bei dem ohne gleichgewichtige Teilnahme indigener KollegInnen keine Erkenntnisse mehr gewonnen werden können. Aus ethnischen Bewegungen wurden soziale Bewegungen mit hohem Mobilisationspotential zur Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit und zur Gestaltung konkreter Utopien einer Zukunft des 'Guten Lebens'. Dies hat die Forschungsstrategien wesentlich verändert. Statt 'Entwicklung' wird Austausch von Wissen gefordert, statt Wachstum Nachhaltigkeit und statt Integration Entkolonialisierung. Dies hat zu neuen Zielsetzungen, Kooperationsformen und vor allem Forschungsstilen geführt, die im Rahmen dieser Vorlesung und anhand von konkreten Beispielen aus eigener Erfahrung aufgeschlüsselt und auf ihre Relevanz hin überprüft werden sollen.

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39