100144 SE-B Bachelor Seminar: Linguistics (2020W)

Alle Formen der mündlichen Interaktion sowie physischen Anwesenheit sind für die Zeit des Home-Learning in den virtuellen Raum verlagert.

Ab etwa der Mitte des 17. Jahrhundert (nicht zufällig nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges) wird die Suche nach einer allgemeinen Norm im Deutschen, sowohl in schriftlicher, als auch in mündlicher Sprache, virulent. Ziel ist eine möglichst einheitliche Sprachform, die im ganzen deutschen Sprachraum verstanden wird. In die Diskussion bringen sich u.a. bedeutende Einzelpersönlichkeiten (z.B. Gottsched, Adelung), Gruppierungen (z.B. die Barocken Sprachgesellschaften), später Tageszeitungen, die Sprachwissenschaften und heute die modernen Medien ein.
Die Epoche ist gekennzeichnet durch eine massive Zunahme schriftlicher Quellen, die, je näher man der Gegenwart kommt, umso unüberschaulicher werden. Dabei ist auf die Entwicklung der verschiedenen sprachlichen Ebenen wie Lexik und Syntax, aber natürlich auch auf pragmatische Veränderungen zu achten. Ab der Mitte des 20. Jahrhundert kommen Zeugnisse für gesprochene Sprache hinzu.
Die Lehrveranstaltung soll einen Einblick in die Vielfalt des beschriebenen Zeitraums geben, wobei vor allem mit historischen Quellen gearbeitet werden soll. Besonderes Augenmerk wird auch auf elektronische Korpora und ihre Nutzungsmöglichkeiten gelegt.