Universität Wien

140071 FS FM1 - Research Seminar (Part 1) - Research Design (2016W)

After the flight. Research based theater beetween exit, arrival and recognition

Continuous assessment of course work
MOB

Registration/Deregistration

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Details

max. 20 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Monday 10.10. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 17.10. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 24.10. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 31.10. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 07.11. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 14.11. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 21.11. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 28.11. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 05.12. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 12.12. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 09.01. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 16.01. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 23.01. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 30.01. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Aims, contents and method of the course

In Sommer und Herbst 2015 erreichten viele Menschen auf der Flucht Österreich, die zum Teil hier Aufenthaltsberechtigung erhalten haben oder weiterhin in einem Asylverfahren stehen. Doch die intensive Flüchtlingsbewegung hat nicht nur die Geflüchteten selbst berührt, sondern auch die österreichische Aufnahmegesellschaft zu vielfältigen Reaktionen veranlasst. Den komplexen Interaktionen im Spannungsfeld von Krieg, Flucht und Asyl soll mit den Methoden szenischer Forschung nachgegangen werden. Dabei wird mit einem Forschungspartner zusammengearbeitet, der Zugang zum Feld wie auch langjährige Erfahrung mit der Thematik mitbringt. Und darüber hinaus erlaubt, einen Einblick in das Spanungsfeld zwischen sozialen Bewegungen und NGOs zu gewinnen.

Die Studierenden entwerfen unter Bezugnahme auf Konzepte der Mobilität, Grenze und Transnationalität eine szenische Forschung und bringen diese in ein durchführungsreifes
Stadium. In diesem Prozess werden die spezifischen Möglichkeiten szenischer Forschung ebenso wie das Konzept der Transdisziplinarität (Td) reflektiert. Td ist ja einer der Kernbegriffe des Studiums der Internationalen Entwicklung, bleibt aber dennoch oft schwer greifbar, bestehen doch verschiedene Linien in der Interpretation dieses Konzeptes. So gilt es in diesem Seminar die verschiedenen Denkschulen der Transdisziplinarität zu erkunden, kritisch zu diskutieren und für die eigene forschende Praxis nutzbar zu machen und anzuwenden - in Kombination mit den Methoden des szenischen Forschens. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Transdisziplinarität und Aktionsforschung werden dabei herausgearbeitet.

Außerdem wird auf folgende Fragen eingegangen:

- Wie beteiligen wir Beforschte an unseren Projekten? Welche Rolle können sie und ihr Wissen spielen? Welchen Wert hat dieses möglicherweise außerakademische Wissen? Welchen Wert hat verschriftlichtes Wissen? Welchen Wert hat verkörpertes Wissen? Welche Rolle spielen Körper und Geschlecht?
- Welche individuellen Fähigkeiten und welche Wünsche bringen die Studierenden in ihre Forschungsarbeit mit? Wie gehen wir als (Forschungs-)Gruppe miteinander um? Wie können wir eine gute und effektive Zusammenarbeit erreichen?
- ie politisch dürfen Forschende denn eigentlich sein? Darf Forschung politische Ziele explizit verfolgen? Welche Parallelen und Unterschiede gibt es in künstlerischen und wissenschaftlichen Forschungsprozessen?
- Wie wird jeweils unterschiedlich auf den Gegensatz Forschende-Beforschte;
Schauspieler_innen- Zuschauer_innen reagiert? Wie werden Prozesse des ‘otherings’ reflektiert? Wie lassen sich Diskurse postkolonialer Kulturtheorien fruchtbar machen?
- Wie kann die Dokumentation eines szenischen Forschungsprojektes aussehen?

Die in der LV angestrebte szenische Forschung orientiert sich an den Grundsätzen des ‘Theaters der Unterdrückten’ (autopoietisches Theater) nach Augusto Boal und der Participatory Action Research des Globalen Südens nach Orlando Fals Borda.

LV-Ziele:
Entwurf eines Forschungsprojektes, Stärkung der Fähigkeit zur Konzipierung eigener Forschungsvorhaben, Reflexionsfähigkeit zu Projekten mit partizipatorischem und emanzipatorischem Anspruch, selbstreflektiertes Lernen der Studierenden.
Weiters soll das Forschungsseminar die Konzeptdebatte rund um den Begriff der Transdisziplinarität greifbar machen und gleichzeitig ein Reflektieren entlang und entgegen der verschiedenen Zugänge ermöglichen.

LV-Methoden:
Partizipatorische Aktionsforschung mittels Methoden aus der autopoietischen Theaterarbeit nach Augusto Boal, Siegfried Essen und Enrique Buenaventura. regelmäßige Reflexionssitzungen, Forschungstagebuch, individuelle Literaturlektüre und Recherche, Inputs und Präsentationen der Studierenden.

Assessment and permitted materials

1. Anwesenheitspflicht, inkl. eines ganztägigen (8-22h) Wandertages am Mi., 26.10. (Nationalfeiertag)
2. Vorbereitung und gemeinsame Diskussion der kollektiven Grundlagenlektüre
3. Führung eines Forschungstagebuchs
4. Erfahrungstag bei dem/der PraxispartnerIn und Protokolleintrag dazu im Forschungstagebuch
5. Präsentation und Diskussion der Gruppenarbeitsprozesse in der Lehrveranstaltung
6. Entwicklung und schriftliche Ausarbeitung des Forschungsdesigns, das in Gruppenarbeit und in Zusammenarbeit mit den PraxispartnerInnen im Verlauf
des WS 2016/17 erstellt wurde. Abgabe: Ende Jänner 2017

Das Forschungsdesign wird in der weiterführenden Lehrveranstaltung im SoSe 2017 als FM2 im Masterprogramm umgesetzt.

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

Bergmann, Matthias et al. (2010): Methoden transdisziplinärer Forschung: Ein Überblick mit Anwendungsbeispielen. Frankfurt am Main [u.a.]: Campus.

Boal, Augusto (1989): Theater der Unterdrückten. Übungen und Spiele für Schauspieler und Nicht-Schauspieler. Herausgegeben und aus dem Brasilianischen übersetzt von Martina Spinu und Henry Thorau. Frankfurt/Main.

Fals Borda, Orlando (2001): Participatory (Action) Research in Social Theory: Origins and
Challenges, in: Reason, Peter; Bradbury, Hilary (2001): Handbook of Action Research:
Participative Inquiry and Practice. SAGE Publications: London, S. 27-37

Freire, Paulo (1971): Pädagogik der Unterdrückten. Bildung als Praxis der Freiheit. Vom
Verfasser autorisierte deutsche Übertragung von Werner Simpfendörfer. Stuttgart: Kreuz-
Verlag [später: Reinbeck/Hamburg: Rowohlt, 1973].

Fritz, Birgit (2013): Auf den Spuren des revolutionären Theaters von Augusto Boal zur
autopoietischen Theaterarbeit ins 21. Jahrhundert. Dissertation. Ibidem: Stuttgart

Mecheril, Paul u.a. (2010): Migrationspädagogik. Weinheim und Basel: Beltz.

Nicolescu, Basarab (2002): Manifesto of Transdisciplinarity. Albany, State University of New
York Press

Novy, Andreas; Beinstein, Barbara; Voßemer, Christiane (2008): Methodologie
transdisziplinärer Entwicklungsforschung. Aktion & Reflexion Heft 2. Herausgegeben vom
Paulo Freire Zentrum. Wien, Oktober 2008.
http://ungleichevielfalt.at/documents/AR/Aktion&Reflexion_Heft-2.pdf (11.4.2015)

Novy, Andreas; Howorka, Sebastian (2014): Transdisziplinarität und Wissensallianzen. In:
Dannecker, Petra; Englert, Birgit (Hg., 2014): Qualitative Methoden der
Entwicklungsforschung. Mandelbaum: Wien. S. 20-37

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FM1

Last modified: We 21.04.2021 13:31