Universität Wien

140175 UE World and Representation in Intercultural Communication (2011W)

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Tuesday 11.10. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 18.10. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 25.10. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 08.11. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 15.11. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 22.11. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 29.11. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 06.12. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 13.12. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 10.01. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 17.01. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 24.01. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03
Tuesday 31.01. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03

Information

Aims, contents and method of the course

Interkulturelle Kommunikation gilt gemeinhin als wichtiger Aspekt jeglicher internationaler Zusammenarbeit, insbesondere im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Zum Verstehen des kulturell Anderen sei die Überwindung von Ethnozentrismus notwendig, so ein weitreichender Konsens.
Gleichzeitig ist bekannt, dass internationale Organisationen in struktureller wie operationaler Hinsicht selten dazu ausgelegt sind, Interkulturalität als Organisationsprinzip zu etablieren, und dies selbst dann, wenn interkulturelle Kompetenzen bei vielen MitarbeiterInnen gut ausgebildet sind. Vor diesem Hintergrund steht die Übung „Interkulturelle Kommunikation“, die auf eine besondere Herausforderung internationaler Zusammenarbeit vorbereiten will.
Problematisch wird jegliches Training interkultureller Kommunikation insbesondere dann, wenn statische Vorstellungen und Bilder der jeweils anderen Kulturen gezeichnet werden.
"Cultures do not hold still for their portraits" schreibt James Clifford und verweist damit darauf, dass die statische Darstellung und Wahrnehmung von Kulturen in einer Welt geprägt von Situationen kultureller Diversität wenig zielführend sind. (James Clifford: Writing Culture: The Poetics and Politics of Ethnography. Introduction. Partial Truths. University of California Press. Berkeley, Los Angeles, London, 1986, S. 10).
Hier spielen Fotos eine entscheidende Rolle, ob in Medienberichten oder der Spendenwerbung. Mittels Bildern werden Menschen und deren Realität repräsentiert, allerdings so gut wie nie in selbstbestimmter, prozessorientierter Art und Weise. Fotos zeigen Ausschnitte, segmentieren und begrenzen Wahrnehmung. Der Bildrand bildet einen Rahmen für Weltwahrnehmung, Fotos werden zu Abbildern von Weltbildern.
Im Rahmen der interkulturellen Kommunikation spielen Fotos insofern eine entscheidende Rolle. Die Bestimmungsmacht über Fotos und der daraus resultierenden Bilder ist global ungleich verteilt, sowohl im Hinblick auf Produktion als auch für Konsumtion. Interkulturelles Missverstehen in asymmetrischen Situationen wird wesentlich über Fotos vermittelt und reproduziert.
Roland Barthes schrieb über seine Erfahrung als Objekt der Photographie:
"Die anderen der ANDERE entäußern mich meines Selbst, machen mich blindwütig zum Objekt, halten mich in ihrer Gewalt, verfügbar, eingereiht in eine Kartei, präpariert für jegliche Form von subtilem Schwindel." (Roland Barthes: Die helle Kammer. Bemerkungen zur Photographie. Suhrkamp: Frankfurt 1989, S. 23).
Diese Übung thematisiert die Dialektik von Bewegung und Erstarrung, von Statik und Dynamik, die sowohl die Rede von Kultur, als auch die Produkte der Fotografie kennzeichnet. Unser Reflektieren gilt dem Problem der Repräsentation, das immer auch mit Fragen von Macht und Ohnmacht verbunden ist.

Assessment and permitted materials

1. Anwesenheit (bei max. 3 Ausnahmen);
2. Mitarbeit, d.h. Lektüre der vereinbarten Texte sowie Beteiligung an der Diskussion darüber;
3. Führung und regelmäßige Abgabe eines wissenschaftliches Journals (oder, alternativ: Besprechung zweier Bücher der einschlägigen Fachliteratur)
4. Führung und regelmäßige Abgabe eines visuellen Journals mit selbstgemachten Fotos (mit analoger Kamera);
5. Verfassen mehrerer Übungen für das Portfolio;
6. Präsentation und Diskussion visueller Beiträge.

Minimum requirements and assessment criteria

Die Übung ermöglicht den TeilnehmerInnen eine erfahrungsbasierte Reflexion im Feld der interkulturellen Kommunikation. Da Bilderwelten die Weltwahrnehmung wesentlich beeinflussen und gestalten, soll auf deren Genese und kulturbezogene Interpretation eingegangen werden. Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation und der entwicklungspolitischen Praxis können vor dem Hintergrund theoretischer Positionen besser eingeordnet und kritisch reflektiert werden.

Examination topics

Die Lehrveranstaltung kombiniert die Lektüre und Diskussion theoretischer Texte mit fotografischen Übungen. Beides soll erlauben, die eigene Wahrnehmung zu schärfen und Reflexionen theoretisch zu stützen. Im Sinne der Maxime Paulo Freires, dass jede befreiende Praxis sowohl der Aktion als auch der Reflexion bedarf, werden die TeilnehmerInnen fotographisch handeln und über ihre Bilder im gemeinsamen Dialog reflektieren. Auf den Einsatz digitaler Kameras wird dabei verzichtet, um den Wert des einzelnen, bewusst gestalteten Bildes neu erfassen zu können. Theoretische Lektüre und analoge Fotografie werden methodisch durch Übungen für das Portfolio ergänzt. Die Lehrveranstaltung ist einem dialogischen Zugang verpflichtet.

Reading list

http://homepage.univie.ac.at/Gerald.Faschingeder

Gerald Faschingeder, Franz Kolland, Franz Martin Wimmer (2003): Kultur als umkämpftes Terrain. Paradigmenwechsel in der Entwicklungspolitik? (=HSK 21) Wien: Promedia, Südwind.

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:34