Universität Wien

170535 UE Political Reflections in the Camera Eye (2024W)

Continuous assessment of course work
Fr 13.12. 11:00-14:30 Ort in u:find Details

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

21.11.2024, 18:00-22:00:
Exkursion Kino BSL: Breitenseer Straße 21, 1140 Wien

22.11.2024 und 13.12.2024, jeweils 11:00-14:30:
Exkursion ANGEWANDTE, Vordere Zollamtstraße 7, 1030 Wien, Seminarraum 24/EG

  • Thursday 03.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Thursday 17.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Thursday 31.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Thursday 14.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Thursday 21.11. 18:00 - 22:00 Ort in u:find Details
  • Friday 22.11. 11:00 - 14:30 Ort in u:find Details
  • Thursday 12.12. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Thursday 09.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Thursday 16.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Aims, contents and method of the course

„Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um wegzuschauen.“
(Rúbia Salgado, „das kollektiv“, in Widerstandsmomente, A 2019)

Dieses Seminar legt den Fokus auf die Kameraarbeit im politischen Dokumentarfilm. Wir analysieren, wie eine kritische Bildsprache für ein gesellschaftspolitisches Thema entwickelt wird, wie Regie und Kamera in den unterschiedlichen Entstehungsphasen eines Films zusammenarbeiten, wie sie sich Protagonist*innen nähern und wie sie am Ende damit umgehen, dass Gesellschaft und Politik immer mithineinregieren, abseits der Intentionen und Reflexionen durch die Regisseurin oder Bildgestalterin. Mit Gästen aus den Departments Kamera und Regie, sowie mit Studierenden des Filmseminars der Universität für angewandte Kunst Wien, diskutieren wir anhand von Konzepten, Filmausschnitten und Publikumsreaktionen über bildgestalterische Herangehensweisen an politische Dokumentarfilme.

Ziele

Wie entwickeln Regie und Kamera eine Bildsprache für einen politischen Dokumentarfilm? Welche Konzepte und Reflexionen nehmen sie zum Ausgangspunkt ihrer ästhetischen Entscheidungen? Und wie arbeiten sie mit den Protagonist*innen des Films? „Man muss den Menschen zeigen, dass man sie zuerst ohne Kamera kennenlernen will. Wenn man jemandem körperlich, räumlich nahe war, ist es kein Problem mehr, wenn man später die Kamera auf der Schulter hat,“ sagt die Bildgestalterin Sophie Maintigneux. Und weiter: „Beim Dokumentarfilm muss der Mensch vor der Kamera der Kamera vertrauen können. Das ist eine Frage von Respekt und Achtung.“

Konkrete Ziele des Seminars: Kritische Einblicke in Kameraarbeit, Auseinandersetzung mit dem visuellen Vokabular von politischen Dokumentarfilmen, Formen der Zusammenarbeit und Produktionsbedingungen in den Departments Kamera und Regie, dies alles vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftskritischen Inhalte, die der jeweilige Film behandelt.

Methoden

Für das Machen und das Analysieren von politischen Filmen, die sich als gesellschaftskritisch verstehen, ist ein transhistorischer und intersektioneller Ansatz zentral. Im Seminar arbeiten wir mit Methoden der feministischen und antirassistischen Repräsentationskritik. Wir stellen transhistorische Verbindungen her, anstatt bei „Null“ zu beginnen. Wir erkennen Reibungspunkte zwischen den Zeiten und Situationen, debattieren über Unterschiede in Ästhetik, gesellschaftlicher Positionierung, Inhalt und Sichtweise. Und nicht zuletzt schauen wir schräg von der Seite auf uns selbst als Schauende und Analysierende und beziehen die eigene Geschichte und Position in den Reflexionsprozess mit ein.

Assessment and permitted materials

Lektüre von Filmen und Texten zu den Fragestellungen des Seminars. Recherche zu einer Arbeit aus dem Themenfeld Film als antirassistische und feministische Praxis (Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft, i.e. work-in-process), Verknüpfung der Arbeit mit einem Text bzw. Konzepten daraus und Input-Referat im Seminar.
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Hinweise der SPL TFM:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen schriftlichen Hausarbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.

Bei Vorliegen eines solchen Grundes (z.B. eine längere Erkrankung) kann die*der Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.

Dies und weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Theater-, Film- und Medienwissenschaft.

Minimum requirements and assessment criteria

Input-Referat im Seminar und Recherche zu einer filmischen Arbeit und einem assoziierten Text (60 %). Regelmäßige und aktive Teilnahme an den Diskussionen im Seminar (20 %). Kritisches Interesse an den Seminarleistungen von Kolleg*innen zu artikulieren ist wesentlich (20 %). Zugesagte Seminarleistungen sind zum festgelegten Termin zu erbringen. Für eine positive Gesamtnote sind alle Teilleistungen erforderlich. Maximal 2 Fehleinheiten à 90 Minuten.

Examination topics

Kenntnisse über die Filme und Texte, sowie über die zentralen Fragestellungen und Methodiken des Seminars. (Auf der Lernplattform werden einige Materialien zur Verfügung gestellt, weitere finden Sie in Bibliotheken und im Web. Die Literatur- und Filmliste kann während des Semesters erweitert werden.)

Reading list

Gäste:
Heidrun Holzfeind, Regisseurin und Künstlerin: https://www.sixpackfilm.com/de/catalogue/filmmaker/4329/
Marie Zahir, DoP, https://www.mariezahir.com/

Filme:
„Ein Oktopus hat den Mond zerstört“, A/D 2024, von Heidrun Holzfeind, Bildgestaltung: Heidrun Holzfeind, Dokumentarfilm
„I Am Propaganda”, A/RUS 2023, von Katharina Liatskaia, Kurzfilm
„Daily Affirmations“, A/D 2023, von Melina Braß, Kurzfilm
„Ganz Wien”, A 2022, von Isabella Burtscher, Kurzfilm
„Dual Nationality Holder Tongue Twister”, D 2018, von Mirae kh RHEE, Kurzfilm
„Draußen“, D 2018, von Johanna Sunder-Plassmann und Tama Tobias-Macht, Bildgestaltung: Sophie Maintigneux, Zweite Kamera: Marie Zahir, Dokumentarfilm
„Gotteszell“, D 2001, von Helga Reidemeister, Bildgestaltung: Sophie Maintigneux, Dokumentarfilm
„Von wegen ,Schicksal‘“, D 1979, von Helga Reidemeister, Dokumentarfilm

Literatur:
Arendt, Hannah, “The Aftermath of Nazi Rule. Report from Germany.” In: Commentary, October 1950
Baldwin, James, Another Country, New York 1962
Fink, Dagmar, Cyborg werden, Bielefeld 2021
Gabris, Robert, This Space Is Too Small For Our Bodies, Wien 2023
Green, Renée, Other Planes of There: Selected Writings, Durham/NC und London 2014
Gutiérrez-Rodríguez, Encarnación, Steyerl, Hito (Hg.), Spricht die Subalterne Deutsch?, Münster 2003
Maintigneux, Sophie, „Kameraleute sollten Raucher sein“, in ray, 06-2010, online verfügbar auf: https://ray-magazin.at/sophie-maintigneux-kameraleute-sollten-raucher-sein/
Maintigneux, Sophie, „Ich wollte dort sein, wo ich bin“, in: Lenssen, Claudia/Schoeller-Bouju, Bettina (Hg.), Wie haben
Sie das gemacht?, Marburg 2004, S. 338–345
Minh-ha, Trinh T., When the Moon Waxes Red: Representation, Gender, and Cultural Politics, New York/London 1991
Peters, Kathrin und Seier, Andrea (Hg.), Gender & Medien Reader, Zürich/Berlin 2015
Piper, Adrian, Out of Order, Out of Sight, Volume I und Volume II, Cambridge/Mass. 1996
Salgado, Rúbia, Aus der Praxis im Dissens. Literarische und politische Texte, Wien 2015: online verfügbar auf: https://transversal.at/books/praxisimdissens
Schaffer Johanna, Ambivalenzen der Sichtbarkeit, Bielefeld 2008
Schmeiser, Jo, (Hg.) Conzepte. Neue Fassungen politischen Denkens, Wien 2015: online verfügbar auf: http://conzepte.org/home.php?il=2&l=deu
Spence, Jo, Beyond the Perfect Image. Photography, Subjectivity, Antagonism, Barcelona 2005
Steyerl, Hito, „Eliminatorischer Exotismus. Besserweissi: fuck off“. In: Zweite Hilfe. Hysterieblatt für die absteigenden Mittelschichten 2, S. 37-39, 1997
Uywaña, Yanak, Die gegenseitige Erziehung der Künste, Wien, Linz, Berlin, London, Málaga, Zürich 2023: online verfügbar auf: https://transversal.at/books/yanak-uywana-de

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Last modified: Mo 02.09.2024 16:46