180093 VO-L History of Philosophy II (Middle Ages and Early Modernity) (2012W)

Aristoteles-Benutzung und Aristoteles-Überwindung im islamischen und christlichen Mittelalter

Dass Aristoteles das Schicksal der Philosophie sowohl im lateinischen Westen als auch im arabisch-islamischen Osten im Mittelalter bestimmt hat ist wohl bekannt, aber die Stationen dieser nachhaltigen Wirkungsgeschichte sind nicht umfassend analysiert. Besonders unbekannt ist der Verlauf der Geschichte des Denkens in der Begegnung mit Aristoteles im islamisch-iranischen Kulturkreis!

Angeregt von Aristoteleskritik im Mittelalter (K. Flasch), möchte ich Auseinandersetzung der Intellektuellen im Islam (Ibn Sina,Ghazali, Suhrawardi, Ibn Ruschd) und im Christentum (Thomas von Aquin, Bonaventura, Cusanus) mit neuplatonisch-aristotelischer und der sogenannten radikal aristotelischer Philosophie bzw. Metaphysik hervorzuheben und dabei einen neuen Horizont in die Geschichte des Denkens im Mittelalter zu eröffnen. Die Darstellung wird die Äußerung Hegels, dass die Philosophie des Aristoteles ein zweischneidiges Schwert ist, bestätigen.
Ich wende mich besonders an den Denkern zu, die uns die subtile Verbindung von Aristotelesbenuntzung und Aristoteleskritik näher beleuchten können. Dabei wird durch die Vergleiche zwischen Philosophen und Theologen der zwei religiösen Kulturen im Mittelalter neue Dimensionen des Denkens dieser Zeit: Autoritätsabbau, Öffnung für neue Sichten und neue Texte philosophischer, historischer, politischer und religiöser Natur, bekannt!

Didaktik: Vortrag mit Diskussionsmöglichkeit nach der Vorlesung