Universität Wien

180103 VO-L Intercultural Philosophy (2012W)

Methodische Grundlagen und Problemstellungen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Wednesday 10.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 17.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 31.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 07.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 14.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 21.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 28.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 05.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 12.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 09.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 16.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 23.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Wednesday 30.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9

Information

Aims, contents and method of the course

Nach wie vor wird in öffentlichen Diskursen, aber auch in vielen philosophischen Debatten unter Interkultureller Philosophie meist verstanden, dass man auf der einen Seite die logischen, erkenntnistheoretischen, ontologischen und metaphysischen Grundlagen, mithin die Grundbedingungen philosophischer Selbstverständigung in ihrer Allgemeingültigkeit und Notwendigkeit parat bzw. zu klären habe, um diese dann kulturspezifisch mit den entsprechenden Inhalten zu bestätigen bzw. zu füllen. Interkulturelle Philosophie brächte dann philosophisch gesehen nicht wirklich Neues hinzu. Diesem philosophischen Stereotyp möchte indes das interkulturelle Denken entgegentreten, indem es (s)einen eigenen Anspruch formuliert, der wiederum auch für die gängigen Denkkonzepte eine philosophische Herausforderung darstellt. Unterstützt wird dies durch den Umstand, dass sich inzwischen die interkulturelle Philosophie weiterentwickelt hat, was auch bedeutet, dass sie durch den verstärkten Austausch mit klassischen und zeitgenössischen philosophischen Positionen selbstkritischer und auch selbstreflexiver geworden ist.
Die Vorlesung wird im ersten Teil nicht nur die für ein Interkulturelles Denken relevanten Methoden und Zugänge vorstellen, sondern diese auch auf ihre diesbezügliche Befähigung, Stichhaltigkeit und auch Möglichkeiten hin untersuchen. Dass man nicht die Welt, die Realität usw. einfach vor sich hat oder voraussetzen kann, sondern dass der Zugang selbst, also die Methode darüber befindet, was und wie man sieht, versteht und begreift, dies deutlich werden zu lassen, ist eines der grundsätzlichen Anliegen interkulturellen Philosophierens. Der zweite Teil wird sich verschiedener konkreter Themenfelder annehmen, die in der Interkulturalitätsdebatte virulent sind, wie etwa: Identitäts- und/oder Differenzdiskurse; die Bedeutung der Fremderfahrung; Interkulturalität im Spannungsfeld zwischen Transkulturalität, Hybridität und Universalität; Zentrismusdebatten; was verstehen wir unter Toleranz und sind deren Konzepte ausreichend?; Projekt der Moderne und/oder der Modernen?

Assessment and permitted materials

Schriftliche Klausurprüfung am Ende des Semesters. Weitere drei Prüfungstermine in den folgenden beiden Semestern.

Minimum requirements and assessment criteria

Einführung in die methodischen Grundlagen und Problemstellungen interkultureller Philosophie, sowohl in ihrer theoretischen wie praktischen Relevanz. Damit verbunden ist die Bedeutung der Interkulturellen Philosophie für die gegenwärtige philosophische Theorielandschaft wie auch Bezugnahmen zu aktuellen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Gegenwartsfragen.

Examination topics

Die Vorlesung versteht sich auch als Diskussionsvorlesung, wo zum einen während des Vortrags sachliche Nachfragen möglich sind und zum anderen je nach Bedarfslage am Ende jeweils etwa 20 Minuten für eine offene Diskussion zur Verfügung gestellt werden können. Hierfür ist eine vorausgehende eigenständige Lektüre der jeweilig zugrunde gelegten Texte notwendig, die schon im Vorfeld zur Verfügung gestellt bzw. im Laufe des Semesters ergänzt werden.

Reading list

Wimmer, Franz Martin, Interkulturelle Philosophie. Eine Einführung, WUV UTB, Wien u.a. 2004.
- Globalität und Philosophie. Studien zur Interkulturalität, (Turia & Kant) Wien 2003.
Holenstein, Elmar, Philosophie-Atlas. Orte und Wege des Denkens, Zürich (Ammann und Co.) 2004, 2. Aufl.
- Kulturphilosophische Perspektiven, Frankfurt/M. 1998.
Paul, Gregor, Einführung in die Interkulturelle Philosophie, Darmstadt (WBG) 2008.
Kimmerle, Heinz, Interkulturelle Philosophie (zur Einführung), Hamburg (Junius) 2002.
- Philosophie Geschichte Philosophiegeschichte. Ein Weg von Hegel zur interkulturellen Philosophie, Nordhausen (Bautz) 2009.
Mall, Ram Adhar, Philosophie im Vergleich der Kulturen: Interkulturelle Philosophie eine
neue Orientierung, Darmstadt (WBG) 1995.
- Essays zu einer interkulturellen Philosophie, Nordhausen (Bautz) 2003.
Mall, R. A. / Hülsmann H., Die drei Geburtsorte der Philosophie. China Indien Europa, Bonn (Bouvier) 1989.
Ohashi, Ryosuke, Japan im interkulturellen Dialog, München (iudicium) 1999.
- Kire - Das Schöne in Japan. Philosophisch-ästhetische Reflexionen zu Geschichte und Moderne, Ostfildern (dumont) 1994.
- Hrsg., Die Philosophie der Kyôto-Schule. Texte und Einführung, Freiburg/München 1990, 20112 .
Ueda, Shizuteru, Wer und was bin ich? Zur Phänomenologie des Selbst im Zen-Buddhismus,
Freiburg/München 2011 (Reihe Welten der Philosophie, Bd. 6)
Waldenfels, Bernhard, Grundmotive einer Phänomenologie des Fremden, Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 2006.
Jullien, Francois, Der Umweg über China, Berlin: Merve 2001.
- Dialog über die Moral, Berlin: Merve 2003.
Stenger, Georg; Philosophie der Interkulturalität. Erfahrung und Welten. Eine phänomenologische Studie, Freiburg/München (Alber) 2006.
- Interkulturelles Denken Eine neue Herausforderung für die Philosophie. Ein Diskussionsbericht, in: Philosophisches Jahrbuch, 1996, Jg. 103, H. 1, S. 90-103,
H. 2, S. 323-328.
Kirloskar-Steinbach u.a. (Hg.), Die Interkulturalitätsdebatte Leit- und Streitbegriffe / Intercultural Discourse Key and Contested Cocepts, Freiburg/München (Alber) 2012.
POLYLOG. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren, hg. von Wiener Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie (WiGiP), Wien 1998 ff. (v.a. Bd. 25/2011 u. 27/2012); sh. auch die Internet-Ausgabe: Polylog. Forum für interkulturelle Philosophie, - www.polylog.org.
Studien zur Interkulturellen Philosophie/Studies in Intercultural Philosophy/Études de philosophie interculturelle, hg. v. H. Kimmerle/R.A. Mall, Amsterdam-Atlanta (Rodopi), 1993 ff.; jetzt hg. v. H. Osterling/H.-J. Scheidgen, Nordhausen (Bautz).
Interkulturelle Bibliothek, hg. v. H. Yousefi, K. Fischer, R. Mall, G. Stenger [2006-08], I. Braun, H.-J. Scheidgen, Nordhausen 2004 ff.
Welten der Philosophie, Freiburg/München 2010 ff.; (Reihe zur Interkulturellen Philosophie Monographien, Sammelbände, Lexikas).

Weitere Literaturangaben im Rahmen der Vorlesung.

Association in the course directory

BA M 8.1, EC 3.3

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36