Universität Wien

180196 VO Classic Philosophy of Zen Buddhism (2009W)

Dogen: shobo genzo

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Tuesday 06.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 13.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 20.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 27.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 03.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 10.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 17.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 24.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 01.12. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 15.12. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 12.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 19.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Tuesday 26.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Im vorangegangenen Studienjahr habe ich die Erkenntnis des Zen-Buddhismus (Zen und Philosophie. Philosophische Anthropologie) mit dem Schwerpunkt "Gegenwartsbezug der Zen-Erkenntnis auf dieses Jahrhundert" dargelegt. Unter Beibehaltung dieses Aspekts orientiert sich die VO dieses Semesters an folgender Aufgabe: Klärung der Essenz der klassischen Zen-Philosophie und ihrer erneuten Relevanz für die Menschen in diesem Jahrhundert.
Zwar sind Phänomene von Massenkultur und Konsumgesellschaft in den industrialisierten Ländern einander zumeist ähnlich. Bestärkt durch den Informationsaustausch in digitalen Netzwerken zeigen manche Regionen der Welt Phänomene der simultanen Entwicklung. Einerseits ist die Massenkultur frei von einem "historischen" Erbe und offen gegenüber einer schnellen Konsumation. Waren und Kräfte unterliegen in einem rasanten Tempo der Mobilisierung, dem Installieren und De-Installieren, Aktivieren und De-Aktivieren innerhalb eines kurzen Zeitraums. Andererseits ist mitten in diesen Phänomenen eine weitere Bewegung ersichtlich: Menschen lassen sich nicht mit einem funktionalen Teil eines Netzwerkes gleichsetzen. Sie suchen nach einem Ursprung ihrer Humanität. Unabhängig von der Hauptströmung der Politik und Gesellschaft kann eine solche Humanität manche Menschen zu einem Ziel führen, wofür und wozu dieses Leben überhaupt besteht.
Das, was das Unwandelbare ist, zeigt sich in der Klassik. Sie wurde durch die Kritik von Lesern in ihrer jeweiligen Interpretation in verschiedenen Zeiten ausgeprägt. Sie ist offen gegenüber den Menschen in der Gegenwart und Zukunft, ob und wie sie durch eigene Beurteilung das Stabile, Unwandelbare zur erneuten Quelle der Erkenntnis ausprägen können.
Im Hinblick auf die quantitative Differenz der Zeiten ist die Klassik alt. Ihr qualitativer Inhalt ist jedoch immer neu. Der Brennpunkt dieser VO richtet sich darauf, dass sich unsere Sicht nicht bloß in einem "historischen Erbe" einer Kultur eingrenzen lässt. Im Gegenteil, die essentiellen Teile der Klassik können und dürfen mit der gegenwärtigen Problematik der Philosophie verglichen werden, damit das historische Erbe der Gegenwart ins Leben gerufen werden kann. Ziel ist die Klärung der Hauptfrage, in welcher Weise die in der Klassik dargebotene Problematik für die Menschen unserer Gegenwart eine sinnvolle Lösung finden kann.
Probleme der Philosophie - sei es die von Ost oder von West - sind die, durch welche trotz aller wechselnden Zusammenhänge mit Politik, Gesellschaft und dem jeweiligen Trend der angestrebten Kultur das Bleibende, Unwandelbar-Unveränderliche als eine Wahrheit erschlossen wird. Bei Dogen besteht das Feld der Problematik aus der Klärung der folgenden Hauptfragen: 1) WER bin ich - dieses Ich, welches durch eine einzigartig-unaustauschbare Zusammensetzung von Körper und Geist (Bewusstsein) dieses "einmalige Leben" (vollkommen unabhängig von einer mystifizistischen bzw. esoterischen Lehre der "Wiedergeburt"!) mit der eigenen Sterblichkeit vollenden kann. 2) WAS kann ich / können wir von uns aus für Beiträge zum heilsamen Leben gegenüber den Mitseienden leisten? 3) WIE ist ein solches Leben möglich, das im Gesetz der Irreversibilität der Zeit und der geschehenen Ereignisse an einem unbeschränkten Guten teilhat?
Mit der Durchdringung dieser Grundfragen ist die Frage nach dem "WAS" mit denen des "WER" und "WIE" ohne krasse Trennung in einer Einheit integriert: Abgezielt wird auf ein ontisch reales Menschsein, welches sich in Relation zu Mitseienden und der Umwelt tagtäglich neu entfaltet, sich wandelt und entwickelt - als ein kreativer Ort zur Teil-Habe an einem unbeschränkten Guten.

Assessment and permitted materials

Zeugniserwerb erfolgt durch mündliche Einzelprüfung ab Ende des Semesters.
(Für berufstätige Kandidaten/innen steht die Literaturliste für meine Prüfungen unter:
http://phaidon.philo.at/hashi, Kategorie "Studien- u. Prüfungsanlegenheiten".)

Minimum requirements and assessment criteria

Von den ausgewählten Kapiteln des "shobo genzo" Dogens werden essentielle Teile der Philosophie des Zen-Buddhismus erläutert. Die von mir übersetzten Abschnitte des "shobo genzo" (siehe mein SE am Dienstag nachmittag) bieten einen konkreten Stoff zum Weiterdenken. Jede VO schließt mit einer Diskussion von einer Viertelstunde. In der Mitte des Semesters wird eine einmalige Zen-Einführungspraxis auf freiwilliger Basis dargeboten.

Examination topics

Es handelt sich in diesem Semester um eine Einführung in die klassische Philosophie des Zen-Buddhismus, die mit dem "shobo genzo", einem der bedeutendsten Hauptwerke von Dogen (Japan, 13. Jh.), dargeboten wird. Dieses Werk zählt zum maßgebenden historischen Erbe der Philosophie des Zen-Buddhismus und ist eine reichhaltige Quelle für Erkenntnisse, die erstaunlich aktuell für unsere Zeit sein können.

Reading list

Dogen, shobo genzo, Zürich, 1986.
Dogen, shobo genzo, hrsg. von Nishijima u. Linnebach, 2001f.
(Weitere Ausgaben siehe UB-Katalog)
Suzuki Daisetz, Prajna , Zürich 1991.
Hashi, Zen und Philosophie. Philosophische Anthropologie im Zeitalter der Globalisierung, Wien 2009.
- Die Aktualität der Philosophie, Wien 1999, 2004.
- Die Dynamik von Sein und Nichts, II. u. IV. Hauptteil, Frankfurt a.M. u.a. 2004.
Izutsu, Philosophie des Zen-Buddhismus, Hamburg 1986.


Association in the course directory

BA M 8.2, MA M 4, § 4.1.7, PP § 57.6

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36