190080 SE Education as an Academic Discipline (2025W)
Zur pädagogischen Bedeutsamkeit systematischen Denkens (in postfaktischen Zeiten)
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 01.09.2025 06:30 to Tu 23.09.2025 09:00
- Registration is open from Th 25.09.2025 09:00 to Mo 29.09.2025 09:00
- Deregistration possible until Mo 20.10.2025 09:00
Details
max. 25 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Thursday 09.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
- N Saturday 22.11. 09:00 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
- Saturday 06.12. 09:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
siehe Mindestanforderungen
Minimum requirements and assessment criteria
Neben einer kontinuierlichen und aktiven Seminarteilnahme wird vor allem die vorbereitende Lektüre der Basistexte vorausgesetzt. Eine seminaristische Lehrveranstaltung speist sich vor allem aus der gemeinsamen Diskussion jener Fragen und Aspekte, die der Textlektüre entspringen. Das Seminar ist als Raum zu gemeinsamen Erörterung, Diskussion und Reflexion Ihrer Lektüreerträge gedacht und ausdrücklich nicht als nachgängige (wie zuweilen wohl ermüdende) Überblicksveranstaltung. Der gemeinsamen Diskussion der Basistexte im Plenum wird daher möglichst viel Raum gegeben,
Leselust und Argumentationsfreude werden daher ebenso ausdrücklich begrüßt wie auch das Interesse daran, dem Druck
des unmittelbaren Praxisbezuges für die Dauer der Lehrveranstaltung den Rücken zuzukehren. Als Ausgleich wird die eine oder andere für die Sache der Pädagogik möglicherweise lohnende Exkursion zu den Oasen grundlagentheoretischer Abstraktion in Aussicht gestellt.Für einen positiven Seminarabschluss ist neben der Durchführung von Impulsreferaten für den Diskussionseinstieg wahlweise entweder die Abfassung einer essayistischen Seminararbeit vorgesehen (8-10 Seiten Umfang im Falle einer Einzelarbeit, 15-20 Seiten im Falle einer Teamarbeit) ODER aber die Absolvierung eines mündlichen Prüfungsgespräches zu Semesterende (3 Fragen bei einer Prüfungszeit von 30 Minuten in einem Einzel- oder Klein-
gruppensetting) über den Umfang der als Basisliteratur gekennzeichneten Werke) eine alternative Option, wobei im Rah-
men beider Alternativen der Fokus jeweils auf der vertiefenden Bearbeitung eines möglichst präzise gefassten Aspekts der
Lektüreerträge oder Diskussionszusammenhänge liegt.
Leselust und Argumentationsfreude werden daher ebenso ausdrücklich begrüßt wie auch das Interesse daran, dem Druck
des unmittelbaren Praxisbezuges für die Dauer der Lehrveranstaltung den Rücken zuzukehren. Als Ausgleich wird die eine oder andere für die Sache der Pädagogik möglicherweise lohnende Exkursion zu den Oasen grundlagentheoretischer Abstraktion in Aussicht gestellt.Für einen positiven Seminarabschluss ist neben der Durchführung von Impulsreferaten für den Diskussionseinstieg wahlweise entweder die Abfassung einer essayistischen Seminararbeit vorgesehen (8-10 Seiten Umfang im Falle einer Einzelarbeit, 15-20 Seiten im Falle einer Teamarbeit) ODER aber die Absolvierung eines mündlichen Prüfungsgespräches zu Semesterende (3 Fragen bei einer Prüfungszeit von 30 Minuten in einem Einzel- oder Klein-
gruppensetting) über den Umfang der als Basisliteratur gekennzeichneten Werke) eine alternative Option, wobei im Rah-
men beider Alternativen der Fokus jeweils auf der vertiefenden Bearbeitung eines möglichst präzise gefassten Aspekts der
Lektüreerträge oder Diskussionszusammenhänge liegt.
Examination topics
Reading list
BURCHARDT, Matthias (2018): Bedrohte Species: Artenschutzfür einheimische Begriffe. Versuch über akademischeUnkultur, Hyperkritik und kreative Zerstörung. - In:SCHIRLBAUER, Alfred / SCHOPF, Heribert / VARELIJA,Gordan (Hrsg.) (2018): Zeitgemäße Pädagogik. Verlustund Wiedergewinnung der 'einheimischen' Begriffe. -Wien: Erhard Löcker, S. 25-39.BREINBAUER, Ines Maria (2010): Die Konstitution der Disziplinals Faktum und als Problem. - In: PädagogischeRundschau - 64 Jg. / H. 6 (2010) - Bern u.a.: P. Lang, S.629-641.CASALE, Rita (2011): Über die Aktualität der Bildungsphilosophie.- In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftlichePädagogik. - 87. Jg. / H. 2 (2011) - Paderborn: F. Schöningh,S. 322-332.FOUCAULT, Michel (1997) [1972]: Die Ordnung des Diskurses.Inauguralvorlesung am Collège de France, 2. Dezember1970. Mit einem Essay von Ralf KONERSMANN. -Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (bzw. f.[1974]: München: C. Hanser), S. 7-49.FOUCAULT, Michel (2010) [1984]: Polemik, Politik und Problematisierungen. - In: Ders. (2010): Kritik des Regierens.Schriften zur Politik. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Ulrich BRÖCKLING. - Berlin: Suhrkamp, S. 258-267.GROEBNER, Valentin (2012): Ein bisschen Feldforschung. - In: Ders. (2012): Wissenschaftssprache. Eine Gebrauchsanweisung.- Konstanz: Konstanz University Press (Wilhelm Fink), S. 33-67.HOFFMANN, Christoph (2013): Der sanfte Druck. - In: Ders. (2013): Die Arbeit der Wissenschaften. - Zürich /Berlin: Diaphanes 2013, S. 45-77.KOLLER, Hans-Christoph (2006): Das Mögliche identifizieren?Zum Verhältnis von Bildungstheorie und Bildungsforschungam Beispiel derIn: PONGRATZ, Ludwig / WIMMER,
Michael / NIEKE, Wolfgang (Hrsg.) (2006): Bildungsphilo-
sophie und Bildungsforschung. - Bielefeld, S. 108-124. erziehungswissenschaftlichen Biographieforschung.KUBAC, Richard (2009): Widerständige Theorie. Ein Beitragzu einer Allgemeinen Erziehungswissenschaft ohneAllgemeinheit. - In: Ders. / RABL, Christine / SATTLER, Elisabeth(Hrsg.) (2009): Weitermachen? Einsätze theoretischerErziehungswissenschaft. - Würzburg: Königshausen& Neumann 2009, S. 19-30.LYOTARD, Jean-François (82015) [1979]: Das postmoderneWissen. Ein Bericht. - Wien: Passagen.PIBERGER, Jirko (2019): Auf abgründigen Pfaden in dieSozialwissenschaft? Studentische Skepsis und didaktischeErwiderungen in der Lehre qualitativer Forschungsmethoden.- In: Journal für Psychologie, Jg. 27 / H. 1 (2019) - Gießen: Psychosozial-Verlag, S. 72-97(https://doi.org/10.30820/0942-2285-2019-1-72).RUHLOFF, Jörg (2006): Warum Erziehungswissenschaft als Disziplin? - In: Ders. / BELLMANN, Johannes u.a. (Hrsg.) (2006):Perspektiven Allgemeiner Pädagogik. Dietrich Benner zum 65. Geburtstag. - Beltz: Weinheim und Basel, S. 33-44.
RUHLOFF, Jörg (2006): Vita brevis - ars longa. Über Substanzbegriffund Funktionsbegriff der Pädagogik. - In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik. - 81. Jg. / H. 4. (2006) - Paderborn: F. Schöningh, S. 380-391.THOMPSON, Christiane (2020): Allgemeine Pädagogik. EineEinführung. - Stuttgart: Kohlhammer, daraus: Einleitung(S. 7-17), Kapitel 1 (S. 18-34) und Kapitel 2 (S. 35-55).
VOGEL, Peter (1998): Vorschlag für ein Modell erziehungswissenschaftlicherWissensformen. - In: BORRELLI, Michele / RUHLOFF, Jörg (Hrsg.) (1998): Deutsche Gegenwartspädagogik.Bd. III. Interdisziplinäre Verflechtungen und intradisziplinäre Differenzierungen. - Hohengehren,S. 173-185.
Michael / NIEKE, Wolfgang (Hrsg.) (2006): Bildungsphilo-
sophie und Bildungsforschung. - Bielefeld, S. 108-124. erziehungswissenschaftlichen Biographieforschung.KUBAC, Richard (2009): Widerständige Theorie. Ein Beitragzu einer Allgemeinen Erziehungswissenschaft ohneAllgemeinheit. - In: Ders. / RABL, Christine / SATTLER, Elisabeth(Hrsg.) (2009): Weitermachen? Einsätze theoretischerErziehungswissenschaft. - Würzburg: Königshausen& Neumann 2009, S. 19-30.LYOTARD, Jean-François (82015) [1979]: Das postmoderneWissen. Ein Bericht. - Wien: Passagen.PIBERGER, Jirko (2019): Auf abgründigen Pfaden in dieSozialwissenschaft? Studentische Skepsis und didaktischeErwiderungen in der Lehre qualitativer Forschungsmethoden.- In: Journal für Psychologie, Jg. 27 / H. 1 (2019) - Gießen: Psychosozial-Verlag, S. 72-97(https://doi.org/10.30820/0942-2285-2019-1-72).RUHLOFF, Jörg (2006): Warum Erziehungswissenschaft als Disziplin? - In: Ders. / BELLMANN, Johannes u.a. (Hrsg.) (2006):Perspektiven Allgemeiner Pädagogik. Dietrich Benner zum 65. Geburtstag. - Beltz: Weinheim und Basel, S. 33-44.
RUHLOFF, Jörg (2006): Vita brevis - ars longa. Über Substanzbegriffund Funktionsbegriff der Pädagogik. - In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik. - 81. Jg. / H. 4. (2006) - Paderborn: F. Schöningh, S. 380-391.THOMPSON, Christiane (2020): Allgemeine Pädagogik. EineEinführung. - Stuttgart: Kohlhammer, daraus: Einleitung(S. 7-17), Kapitel 1 (S. 18-34) und Kapitel 2 (S. 35-55).
VOGEL, Peter (1998): Vorschlag für ein Modell erziehungswissenschaftlicherWissensformen. - In: BORRELLI, Michele / RUHLOFF, Jörg (Hrsg.) (1998): Deutsche Gegenwartspädagogik.Bd. III. Interdisziplinäre Verflechtungen und intradisziplinäre Differenzierungen. - Hohengehren,S. 173-185.
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M1b
Last modified: Sa 27.09.2025 12:46
näre Identität unseres Fachbereiches buchstäblich nicht selbstverständlich gegeben sind bzw. außer Streit stünden, son-
dern möglicherweise auf einen fortgesetzten Selbstverständigungsprozesses hinsichtlich unserer erkenntnisleitenden Begrifflichkeiten, Kategorien und auch Methoden verweisen, der nur unzureichend als historisches und lediglich zu tradierendes Erbe der Disziplin gefasst wäre. Es sollte uns z.B. zu denken geben, dass allein die hiesige institutionelle Bezeich-
nung unseres Fachbereiches (seit den 1960er Jahren) mittlerweile drei Wandlungen durchlaufen hat...Das Seminar verhandelt also Bildungswissenschaft als Disziplin nicht im Sinne eines fertig ausgestalteten Systems auf der
jeweiligen Höhe seiner Zeit, in das nun lediglich (und ein weiteres mal) geordnet einzuführen wäre, sondern, worauf das
dem Titel beigestellte Fragezeichen anspielt, im Unterschied dazu - als 'epistemologisches Korrelat eines unaufgeklärten
Problemkomplexes' (Jörg Ruhloff)1: Grundbegriffe, Kategorien oder auch Methoden verweisen auf Metaphern, Narrationen und Diskurse, die das, was wir als (pädagogisch, erziehungswissenschaftlich oder nun eben) bildungswissenschaftlich bedeutsam begreifen, formen und verändern, ablösen oder auch fortschreiben. Der Problematisierung dessen, was jeweils im disziplinären Selbstverständnis marginalisiert wird oder unberücksichtigt bleibt, kommt somit besondere heuristische und nicht zuletzt auch zeitdiagnostische Bedeutung zu. Denn der systematische Einsatz des Denkens offenbart nicht nur zu reflektierende Ordnungen pädagogischer Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata, sondern deckt ebenso Lücken und Umbrüche im architektonischen Gefüge unseres aus institutioneller Sicht vergleichsweise jungen Fachgebietes auf, dessen Gegenstandsbereich auf den unhintertreiblichen Aufgabencharakter des Pädagogischen verwiesen bleibt, dem schließlich wiederum auch wissenschaftliche Selbstverständigungsbemühungen nicht entzogen sind: auch und gerade nicht im vermeintlichen Zeitalter der Postfaktizität.Entsprechend handelt es sich bei dem Seminar nicht um eine neuerliche Einführungs-, sondern eher um eine Auslotungs-
veranstaltung mit den Mitteln grundlagenreflexiver Theoriearbeit. Gefolgt wird darin durchaus dem im Curriculum angegebenen modulspezifischen Studienziel, 'Grundlagen in bildungswissenschaftlicher Theoriebildung, deren Geltungsan-
sprüche, Legitimationen und Grenzen vorzustellen und im Wege gemeinsamer Diskussion zu vermittteln.