Universität Wien

190084 SE Special Ethical Questions (2020W)

Die ethische Dimension der Corona-Pandemie als Gegenstand des Unterrichts

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Das Seminar wird in hybrider Form durchgeführt: Wenn möglich, findet die erste Lehrveranstaltung in Präsenzform statt, die weiteren Termine mit ZOOM-Konferenzen (gerne auch n.Ü.), die Betreuung der Arbeitsgruppen detto (n.Ü.), die Präsentation der Gruppenergebnisse am 3.12., 14.1. und am 28.1. sollte nach Möglichkeit im Seminarraum sein.

Raumkapazität SR 7 im WS 20: 16 Studierende + 1 Lehrende*r

Thursday 08.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Thursday 22.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Thursday 05.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Thursday 19.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Thursday 03.12. 13:15 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Thursday 17.12. 13:15 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Thursday 14.01. 13:15 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Thursday 28.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Inhalt:
Im öffentlichen1 Corona-Diskurs sind vielfach implizit (oder explizit) ethische Gesichtspunkte im Spiel. Sei es im Hinweis auf 'Abwägungsprozesse' (in Pressekonferenzen), deren Kriterien eine genauere Betrachtung verdienen, sei es in bestimmten Argumentationsmodi (z.B. Stellenwert von 'Systemrelevanz' als normatives Kriterium, z.B. physische Distanz mit Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems resp. die Infektionsgefährdung bestimmter Bevölkerungsgruppen), sei es im Appell an Solidarität und Empathie, in der bevorzugten Adressierung von 'Österreicherinnen und Österreichern', nicht zuletzt in verschiedenen sozialdarwinistischen Argumenten (Boris Palmer) oder dem Argument, nicht alles habe vor dem Schutz des Lebens zurückzutreten (Schäuble). Aber auch die Verweigerungshaltung mancher Kritiker (und Experten), das Streuen von Fake-News u.a. mehr können als ethisch relevant angesehen werden. Wenn ethische Kompetenz u.a. darin besteht, sich 'selbständig und explorativ potentiell sämtlichen Aspekten des Lebens zuzuwenden und diese zu entwickeln und zu gestalten' und 'Kompetenzen primär an exemplarischen Inhalten erworben werden' (vgl. Lehrplan für den Schulversuch Ethik an der Sekundarstufe 2, Bundes ARGE Ethik 2017), dann könnte der aktuellen Corona-Diskurs ein solcher „exemplarischer Inhalt“ sein. Im Seminar wird sich herausstellen, wie anspruchsvoll die Umsetzung dieser „harmlosen“ Lehrplanaussage ist, wenn man sie auf dem Niveau der rezenten bildungstheoretischen Diskussion über „Ethisch-moralische Kompetenz als Teil öffentlicher Bildung“ (Benner/ Nikolova (Hrsg.) 2016) auslegt. Das Seminar wendet sich damit einer Forschungs- und Entwicklungsaufgabe zu, für die noch keine fertigen Antworten vorliegen, die aber an (zahlreiche) Vorarbeiten der Forschungsgruppe ETiK um Dietrich Benner anschließen kann.

Ziel:
Die Studierenden können ethische Fragestellungen im öffentlichen Diskurs identifizieren, ethischen Theorien zuordnen, und vor diesem Hintergrund ethische Kompetenzen (am Bsp. der Corona-Pandemie) definieren und evaluieren.

Methode:
Nach Einführung in die Problemstellung 2 Phasen der Gruppenarbeit mit regelmäßigen Fortschrittsberichten und abschließenden Referaten, die auch schriftl. auszuarbeiten sind; im Plenum Inhaltsanalysen, Lektüre und Diskussion ausgewählter Fachliteratur.

Assessment and permitted materials

Neben einer kontinuierlichen und aktiven Seminarteilnahme (Plenarsitzungen, in Präsenz oder elektron. Form) wird vor allem die vorbereitende Lektüre der Pflichttexte (nachzuweisen durch Bearbeitung der Aufgaben und Diskussion im Forum auf Moodle) und für bestimmte Problemstellungen (Identifizieren der ethischen Relevanz, Erstellen von didaktischen Aufgaben und Testaufgaben zu ethischer Kompetenz) die Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe (nachzuweisen durch mündl. und schriftl. Präsentation der Ergebnisse und Handout) vorausgesetzt. Auf Wunsch wird auch eine Seminararbeit betreut, insbes. in Vorbereitung einer einschlägigen MA-Arbeit.

Minimum requirements and assessment criteria

kontinuierliche und aktive Seminarteilnahme auf der Basis vorbereiteter Lektüre..30%
Mitarbeit an Arbeitsgruppe (und Präsentation) in Phase 1....35%
Mitarbeit an Arbeitsgruppe (und Präsentation) in Phase 2....35%

60-65%... genügend, bis 75% befriedigend, bis 85 % gut, über 85% sehr gut.

Examination topics

Reading list

Vorläufige Literaturauswahl:
Einschlägige Beiträge in div. Medien seit März 2020
Benner, Dietrich/ Nikolova, Roumiana (Hrsg.)(2016): Ethisch-moralische Kompetenz als Teil öffentlicher Bildung. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Pauer-Studer, Herlinde (2003): Einführung in die Ethik. Wien: WUV Fakultas.
Pieper, Annemarie (2007): Einführung in die Ethik. Tübingen/Basel: UTB/A. Francke.
Strasser, Peter (2004): Gut in allen möglichen Welten. Der ethische Horizont. Paderborn: Ferdinand Schöningh.

Association in the course directory

WM-M10

Last modified: Th 24.09.2020 09:29