Universität Wien

240031 VO Cultural- and Social Anthropological Conflict Research (3.3.2) (2021W)

MIXED

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Update 12.01.2021: Aufgrund der aktuellen Situation findet die LV bis Semesterende digital statt.
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Update 22.11.2021: Aufgrund des Lockdowns findet die LV bis 12.12.2021 digital statt.
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Die Lehrveranstaltung soll nach Möglichkeit in Präsenz durchgeführt werden. Aufgrund der jeweils geltenden Abstandsregelungen und anderer Maßnahmen kann es zu Anpassungen kommen.

Update 07.10.2021: Einheit am 27.10. entfällt.
Update 13.10.2021: Die VO wird komplett hybrid durchgeführt.
Update 20.10.2021: Die VO am 27.11. findet schon statt.
Update 16.11.2021: Die VO am 15.12. findet digital statt. Studierende der LV können den HS-A als Studierzone verwenden.

Wednesday 06.10. 09:45 - 11:15 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Wednesday 13.10. 09:45 - 11:15 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Wednesday 20.10. 09:45 - 11:15 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Wednesday 27.10. 09:45 - 11:15 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Wednesday 03.11. 09:45 - 11:15 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Wednesday 10.11. 09:45 - 11:15 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Wednesday 17.11. 09:45 - 11:15 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Wednesday 24.11. 09:45 - 11:15 Digital
Wednesday 01.12. 09:45 - 11:15 Digital
Wednesday 15.12. 09:45 - 11:15 Digital
Wednesday 12.01. 09:45 - 11:15 Digital
Wednesday 19.01. 09:45 - 11:15 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Konfliktforschung kann aufgrund ihrer Komplexität nur transdisziplinär konzipiert werden, wobei die Kultur- und Sozialanthropologie einen integrativen Bestandteil ausmacht, durch welchen die Formen der Vergesellschaftung einerseits und anderseits die kulturellen Muster, Wirklichkeiten und Wirksamkeiten erörtert werden.
Zunächst geht es darum, die unterschiedlichen gesellschaftlichen Prädispositionen zur Konflikthaftigkeit aufzuzeigen und diese aus den anthropologischen Perspektiven zur Kommunikation und Interaktivität zu skizzieren um den Modus der Beziehungsgestaltung wahrzunehmen und in diesem Zusammenhang den Aspekt Macht zu lokalisieren. Gesellschaftliche Paradigmen sind in dieser Reflexion relevant, sie verweisen auf die Leitmotive des Funktionierens einer Gesellschaft, wie z.B. einer Konsum- oder Leistungsgesellschaft. Dazu ist die gesellschaftspolitische Konstitution maßgeblich für den Umgang mit Konflikten: so werden diese in einer demokratischen Gesellschaft grundlegend als Herausforderung behandelt, die es zu bewältigen gilt, während in autoritär oder totalitär geführten Gesellschaften Konflikte als bedrohlich und destruktiv klassifiziert werden die insofern vermieden werden sollen.
Der nächste Schritt ist die Auseinandersetzung mit der Heterogenität (z.B. Gender, Alter, Ethnizität, Religion, Weltanschauung, Bildung, Milieuzugehörigkeit) und Diversität in einer Gesellschaft, wodurch Konflikte innerhalb einer Gesellschaft unterschiedlich erlebt und wahrgenommen werden. In dieser Auseinandersetzung ist die Prozesshaftigkeit der Grenzziehungen d.h. der Inklusion und Exklusion von Bedeutung. Damit sind die Thematiken zu Zugehörigkeit und Identitäten angesprochen, welche sowohl in ihrer Entstehung als auch in deren Infragestellung Konfliktquellen von intrasubjektiver zur kollektiven Ebene darstellen.
Wie schon angesprochen, sind Konflikte komplex, da diese soziale, politische, wirtschaftliche und/oder kulturelle Hintergründe haben können und einerseits rational wahrgenommen und analysiert werden können, anderseits zusätzlich immer eine emotionale Komponente mitwirkt, welche Fakten unterschiedlich wahrnehmen lässt. Die anthropologische Herausforderung besteht darin aus der intersubjektiven Perspektive ein konstruktives Maß an Objektivität zu entwickeln, wodurch Lösungen gefunden werden können.
Die unterschiedlichen Kontexte und Konfliktebenen der Konfliktgenese sind Grundlagen für eine konstruktive anthropologische Konfliktanalyse, welche die unterschiedlichen Aspekte, welche bisher angesprochen wurden, in Zusammenhang stellen.
Dazu werden die unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen bzw. KSA Methoden kritisch reflektiert. Unter kritisch wird deren Produktivität für das Verständnis von Konflikten einerseits und anderseits deren potentielles Produktionspotential von Konflikten besprochen. Zusätzlich werden spezifisch anthropologische Thematiken wie z.B. Postkolonialismus im epochalen und operativen Sinn eines Neokolonialismus besprochen.
Sowohl theoretisch relevante Ansätze der sozialwissenschaftlichen Konfliktanalyse als auch empirische Zugänge zu Konflikterklärungen werden eingebracht.
Im nächsten Schritt werden Konfliktlösungsansätze thematisiert, die nach den Aspekten eines reflexive turn konzipiert werden. Das bedeutet, dass nachhaltige Konfliktlösungsstrategien gesucht werden und dazu diversitätsbedingt unterschiedliche Kommunikationsmuster zur Konfliktbearbeitung eingebracht werden, wie z.B. eine narrative Mediation nach Winslade & Monk oder eine Therapie Sociale nach Charles Rojzman.
Gemäß der anthropologischen Auseinandersetzung mit dem Thema Kultur wird ein Schwerpunkt auf den Aspekt der Interkulturalität und deren Konfliktpotentialität gesetzt. In diesem Zusammenhang ist die anthropologische Bedeutung von Kommunikation ein relevantes Thema.

Assessment and permitted materials

Digitale schriftliche Prüfung nach dem open book system. Es werden 4 Termine angeboten. Erster Termin in der letzten Lehrveranstaltung im Semester.
Keine erlaubten Hilfsmittel.

Minimum requirements and assessment criteria

Zur Prüfung werden 6 Fragen gestellt, die nach einem Punktesystem bewertet werden. Es stehen 100 Punkte zur Verfügung:
1: 85-100 Punkte
2: 70-84 Punkte
3: 55-69 Punkte
4: 40-54 Punkte
5: 0-39 Punkte

Examination topics

Der Prüfungsstoff besteht aus den Vorlesungsunterlagen, die auf moodle gepostet werden und aus der Pflichtliteratur, die zu Beginn der Lehrveranstaltung angegeben wird.

Reading list

Bonacker, Thorsten 1996: Konflikttheorien. Eine sozialwissenschaftliche Einführung mit Quellen, Opladen: Leske + Budrich.
Budka, P., & Bräuchler, B. (Eds.). (2020). Theorising media and conflict. Anthropology of Media. New York & Oxford: Berghahn Books.
Busch, Dominic, Mayer, Claude-Helene (Hrsg.) Mediation erforschen. Fragen – Forschungsmethoden - Ziele, Hamburg 2012.
Rojzman, Charles: Sortir de la violence par le conflit. Une thérapie sociale pour apprendre à vivre ensemble, La Découverte, Paris 2008 (ISBN 978-2707151100).
Winslade, John and Gerald Monk. Narrative Mediation: A New Approach to Conflict Resolution. San Francisco, CA: Jossey-Bass, 2000.

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Last modified: Fr 12.05.2023 00:20